Bürgerversammlung : Geplanter Sportpark: Vorfreude und auch Bedenken
Selfkant-Saeffelen Der bisherige Sportplatz in Saeffelen soll in einen Sportpark umgewandelt werden. Bei einer Bürgerversammlung wurden Details erörtert – und Sorgen geäußert.
Ortsvorsteher Werner Joerißen und Bürgermeister Norbert Reyans (CDU) konnten im Dorfsaal Saeffelen erstmals nach vielen Monaten wieder interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Bürgerversammlung begrüßen. Es ging unter anderem um den geplanten generationenübergreifenden Sportpark auf dem bisherigen Sportplatz des einstigen SV Einigkeit Saeffelen – ein Projekt, das durchaus für Vorfreude sorgt. Auf der anderen Seite ist die Sorge um das Vereinsheim am Sportplatz groß, wie die Diskussion im Dorfsaal zeigte.
Das Vereinsheim wird auf Dauer wohl nicht haltbar und finanziell stemmbar sein – so lautete die bittere Erkenntnis in der Bürgerversammlung. Ein Abriss scheint fast unabwendbar. „Man kann das nicht so einfach plattmachen“, ergriff allerdings Josef Werny das Wort und befürchtete eine Verschwendung von Steuergeldern. Auch Winfried Palmen („Mister Einigkeit Saeffelen“) sprach von einer unglücklichen Lage. Bürgermeister Norbert Reyans, selbst einst Jugendleiter im Verein, betonte mit Bedauern, dass die Gemeinde das Vereinsheim nicht unterhalten könne.
„Wir müssen auf lange Sicht planen“, so Reyans mit gedrückter Stimme. Der Bürgermeister hatte die langfristigen Kosten wie Heizung, Duschen, Toiletten vor Augen. „Die Dorfhäuser und Sportlerheime im Selfkant werden durch Vereine getragen. Ohne Verein ist dieses Heim jedoch langfristig nicht zu halten. Man muss vieles berücksichtigen und der bitteren Realität ins Auge sehen“, so Reyans.
Bei der Bürgerversammlung kam unter anderem die Idee auf, mögliche Abrisskosten lieber für die Unterhaltung des Gebäudes zu verwenden. Zudem: Der Verein Soefelder Kids habe zwar angedacht, den Unterhalt zu übernehmen, aber für so einen kleinen Verein sei es letztlich dann doch nicht machbar, hieß es. Dirk Goertz von der Gemeinde stellte den geplanten naturbelassenen Sportpark vor.
Der einstige Sportplatz erhält ein völlig neues Gesicht. Der „Dirtpark“ im hinteren Bereich wird laut Goertz naturbelassen fertiggestellt. Die Mountainbikestrecke (Pumptrack) dürfte nicht nur bei Kindern und Jugendlichen neue Begeisterung auslösen. Ein Schmuckstück dürfte der Fitnesspfad werden, der sich um und durch den Sportpark schlängelt. Hier werden an verschiedenen Stellen vandalismussichere Fitnessgeräte angebracht, wie Goertz erläuterte.
Zudem gibt es ein Trampolin, drei Boulebahnen, ein Multifunktionsspielfeld (unter anderem Basketball, Fußball), eine Tartan-Laufbahn für die Schule sowie Platz für unter anderem Ballwurf, Weitsprung, Kugelstoßen. Westzipfelschulleiterin Andrea Reh sprach von einer Bereicherung besonders für den Schulsport. Nun könne der Sport noch mehr in den Schulalltag eingebunden werden.
Auch sind neue Parkmöglichkeiten im Bereich Wirtschaftsweg „Am Steincleef“ angedacht. Anwohner befürchteten möglicherweise eine Lärmbelästigung. Deshalb bot ihnen die Gemeinde eine Gesprächsrunde an. Dirk Goertz sah eine Poller-Absperrung für die Parkplätze als mögliche Lösung an.
Vorgestellt wurde in der Bürgerversammlung auch ein mögliches Neubaugebiet „Am Hundsrath II“ (Erweiterung von „Am Hundsrath I“) durch Michael Schmell von der Gemeinde Selfkant. „Es ist nur eine Vorstellung, beschlossen ist noch nichts. Das Planverfahren wurde im Rat auf den Weg gebracht, dies ist ein formeller Vorgang. Erst folgt die Beteiligung der Öffentlichkeit sowie eine frühzeitige Beteiligung der Behörden“, so Schmell. Erst dann könnte ein Verfahren auf den Weg gebracht werden. Es kamen in der Bürgerversammlung Bedenken aus den Reihen der Teilnehmer auf, ob diese Erweiterung im Bereich der Grenze Richtung Niederlande sinnvoll wäre. Es gebe auch andere Möglichkeiten im Ort, hieß es.