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Absage an Bio-Container: Gemeinde Waldfeucht will Biotonne für jeden Haushalt einführen

Absage an Bio-Container : Gemeinde Waldfeucht will Biotonne für jeden Haushalt einführen

Bisher wurde in Waldfeucht der Bioabfall mit dem normalen Restmüll entsorgt. Die Verwaltung wird nun testweise eine Biotonne zur Abfallentsorgung anbieten.

Eine zufälliger Besucher hätte bei der Ausschusssitzung Umwelt, Natur und Landschaftspflege der Gemeinde Waldfeucht in der Dorfhalle Brüggelchen wohl einfach nur verständnislos mit dem Kopf geschüttelt. Da gab es diesen Antrag der UBG-Fraktion mit einer testweisen Einführung eines Biocontainers, der sicherlich gut gemeint war.

Die Gemeinde Waldfeucht hat bisher keine Biotonne in den Haushalten für die Abfallentsorgung vorgesehen, dies soll sich jetzt aber ändern. Der Antrag sah nun vor, für sechs Monate einen zentralen Biocontainer in den Ortschaften aufzustellen, zu dem die Bürgerinnen und Bürger ihren Bioabfall selbst bringen sollten – die UBG stellte sich damit klar gegen die Einführung einer Biotonne mit Holsystem.

Es kam gleich mächtig Gegenwind aus einigen Fraktionen: Wo solle der Behälter aufgestellt werden? Wer möchte diesen vor der Haustür haben? Der Platz würde zur wilden Müllhalde werden und es werde dort gewiss nicht nur Biomüll landen und besonders Ungeziefer würde sich dort wohlfühlen, lauteten die Sorgen und Befürchtungen. Der Antrag der UBG erntete ausschließlich Gegenargumente.

Bereits im Vorfeld hatte die Verwaltung ein „Holsystem“ als Lösung favorisiert. „Wir haben die Beschlussempfehlung in Holsystem statt Bringsystem geändert“, stellte Bürgermeister Heinz-Josef Schrammen klar. Er schloss ein örtliches Aufstellen eines Behälters aus.

Die Verwaltung wird nun testweise eine Biotonne zur Abfallentsorgung anbieten. Bisher wurde in der Gemeinde Waldfeucht der Bioabfall mit dem normalen Restmüll entsorgt. Das sei nicht ideal, ja geradezu fahrlässig, so die Stimmen im Ausschuss.

Um Grünschnitt zu entsorgen, können Bürger und Bürgerinnen entweder eine Abrufkarte an die Gemeinde senden und er wird, sofern gut gebündelt oder in Kartons und Papiersäcken bereit gestellt, zu bestimmten Terminen abgeholt oder sie nutzen eine Wertkarte und bringen den Grünschnitt selbst kostenlos zum Recyclinghof in Birgelen.

Auch die „Laubentsorgung“ im Herbst war ein Thema, hier bot die Gemeinde Abfallsäcke an. Es wurde auch kurz über eine Kompostierungsanlage in der Gemeinde diskutiert, um den Bioabfall eventuell energetisch selbst zu nutzen.

Nicht diskutiert wurde dann über die Änderung der Abfallgebührenordnung sowie die Neufassung der Satzung Abfallentsorgung in der Gemeinde. Sie wurden einheitlich verabschiedet. Die Gemeinde unterscheidet in Grundgebühr und Gewichtsgebühr. Hier gibt es eine leichte Vergünstigung bei weniger als 650 Kilogramm von 4,50 Euro. Bei mehr als 650 Kilogramm erhöht sich die Gebühr im Centbereich.