Start des Umbaus : Franziskanerplatz bekommt ein völlig neues Gesicht
Erkelenz Der Franziskanerplatz als einer der schönstgelegenen Orte in der Erkelenzer Innenstadt wird kräftig umgestaltet. 4,3 Millionen Euro werden investiert. Die Bauarbeiten haben begonnen.
Mit dem offiziellen Spatenstich für die Umgestaltungsmaßnahmen auf dem Franziskanerplatz endet eine rund fünfjährige Phase der Ideenfindung und Planung. In den kommenden zwölf Monaten soll der Platz an der Stadthalle zwischen Aachener Straße und der derzeit gesperrten Gasthausstraße ein völlig neues Gesicht erhalten und gerade für Familien eine besondere Aufenthaltsqualität bieten. Dies hob Bürgermeister Stephan Muckel hervor: „Innenstädte befinden sich im Wandel.“
Diesen Wandel lässt sich die Stadt im Rahmen des integrierten Handlungskonzeptes (InHK) „Erkelenz 2030“ einiges kosten. In den kommenden Monaten werden rund 4,3 Millionen Euro in den Umbau des Platzes zum „Familienplatz“ mit Wasserlauf, Spielgeräten und einer Zisterne für Regenwasser fließen. Der Franziskanerplatz sei schon früher ein Anziehungspunkt für Kinder gewesen, hob Muckel hervor. Nach dem Umbau werde er weiterhin vielfältig nutzbar sein, „von der Kirmes bis zum Maibaumsetzen“. Auch die Anbindung an die Stadthalle werde verstärkt, wodurch das Kulturangebot „ausgelagert“ werden könne. Wichtig bei der Planung seien die Nachhaltigkeit und Klimaschutz gewesen.
Der Technische Beigeordnete der Stadt Erkelenz, Ansgar Lurweg, sprach angesichts der konsequenten Bürgerbeteiligung in allen Planungsschritten von einem Lernprozess für alle Beteiligten. Aus diesem „Meilenstein“ könnten Erkenntnisse für zukünftige Planungen gezogen werden. Die hohe Beteiligung habe gezeigt, dass sich die Bürger mit ihrer Stadt identifizieren und Anteil nehmen an ihrer Entwicklung. Lurweg erinnerte auch an die Schwierigkeiten, denn die konkrete Planung und Arbeit in den Workshops fiel mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie zusammen. Umso zufriedener könne man mit den Ergebnissen sein.
Gegenüber vom Franziskanerplatz hat der Erkelenzer Kinderschutzbund an der Aachener Straße seine Räume. An seine Arbeit werden Stationen am rund 400 Meter langen Wasserlauf erinnern. Dort werden auf Tafeln die von den Vereinten Nationen aufgestellten Kinderrechte vorgestellt. Diese und viele andere „tolle Ideen“ machten die Arbeit am Franziskanerplatz so interessant, erklärte Bernd Niedermeier vom Aachener Planungsbüro MWM. Die vielen Mosaiksteine an Maßnahmen würden letztendlich ein „tolles Ganzes“ ergeben. Beim InHK müsse mittelfristig gedacht werden, wobei die Jahresmarke 2030 eher als Perspektive für den angemessenen Planungszeitraum denn als fixes Enddatum zu sehen sei.
Gereon Frauenrath, dessen in Heinsberg ansässiges Unternehmen den Zuschlag für die Ausführungen der ober- und unterirdischen Platzertüchtigung erhalten hatte, sprach von acht aufeinanderfolgenden Bauabschnitten, in deren Rahmen unter anderem über 400 Meter Kanal gelegt und rund 4000 Quadratmeter Fläche gepflastert werden müssten. Dabei müssten der Verkehr und die Lebensqualität der Anwohner während der Bauphasen aufrechterhalten werden. Dies sei eine „anspruchsvolle und nicht alltägliche Aufgabe“, der sein Team vor Ort jedoch gewachsen sei. Sorgen bereiteten ihm eher die Preisentwicklungen für Baumaterialien.