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Probleme mit Altglas: Flaschenstillleben ist nicht jedermanns Geschmack

Probleme mit Altglas : Flaschenstillleben ist nicht jedermanns Geschmack

Es ist nicht das erste Mal, dass Walter Leo Schreinemacher von den Freien Wählern sich über die Müllentsorgung der Stadt Heinsberg beklagt. Viel zu selten, so sagt er, würden zum Beispiel die Glascontainer in seinem Wohnort geleert. Doch nicht nur das.

„Mehrfach wurde im Ortsteil Waldenrath festgestellt, dass die Altglascontainer, die sich auf dem Platz vor dem Standort der Freiwilligen Feuerwehr befinden, bei Füllung nicht entleert wurden“, sagt Walter Leo Schreinemacher von den Freien Wählern, der selbst in Waldenrath wohnt. „Dies stellt einen Schandfleck für den Ort dar, den die Bewohner des Ortes nicht ändern können, sondern lediglich der Aufsteller der Altglascontainer, die Firma Schönmackers.“ Zudem bleibe den Nutzern der Altglascontainer nichts anderes übrig, als ihr Altglas vor dem Container abzustellen. Dies sei gerade bei Bewohnern kleinerer Wohnungen, wie zum Beispiel in der Seniorenwohnanlage, wegen Platzmangels nicht anders möglich, glaubt er.

Beim Ortstermin zeigt sich allerdings, dass, obwohl die Glascontainer gerade erst geleert wurden, schon einige Zeitgenossen diverse Flaschen in Tüten einfach daneben abgestellt haben, weil sie sich offenbar erst gar nicht die Mühe machen wollten, die Flaschen in die Container zu stecken. Das nennt man dann wohl Vorführeffekt.

Gleichwohl kann Schreinemacher den Wahrheitsgehalt seiner Aussage mit einem selbst geschossenen Foto des Containerstandortes belegen, das fast schon an ein Beuys’sches Kunstwerk erinnert. Fein drapiert stehen darauf unzählige Flaschen und Gläser auf sämtlichen, prall gefüllten Containern und auch davor. Ein Schnappschuss, der laut Schreinemacher keine Seltenheit habe und so auch schon einmal der Stadt zugeleitet worden sei. Denn es ist nicht das erste Mal, dass sich Schreinemacher über die Qualität der Müllentsorgung bei der Stadt beklagt.

„Die abgelagerten Gläser stellen eine erhebliche Verletzungsgefahr gerade für Kinder dar, die in dem Bereich spielen“, sagt er. „Das eigentliche Ärgernis ist aber die Hotline des Entsorgungsunternehmens, die nur von 8 bis 17 Uhr von montags bis freitags erreichbar ist. Dann brauche ich aber keine Hotline“, meint Schreinemacher. Man sollte schließlich erwarten können, dass diese auch am Wochenende besetzt ist. „Die einzige Möglichkeit, die der Nutzer hat, wäre, in den nächsten Ort zu fahren und dort die Altgläser in den dortigen Containern zu entsorgen.“

Walter Leo Schreinemacher (FW) hockt vor den ersten, mit Glasflaschen gefüllten Tüten, die gleich nach der Leerung neben den Glascontainern abgestellt wurden.
Walter Leo Schreinemacher (FW) hockt vor den ersten, mit Glasflaschen gefüllten Tüten, die gleich nach der Leerung neben den Glascontainern abgestellt wurden. Foto: Rainer Herwartz

Doch nicht nur die regelmäßig überquellenden Glascontainer bringen Schreinemacher auf die Palme. Schon vor vier Jahren hatte er sich bei der Stadt darüber beschwert, dass die Mülltonnen in den Orten vielfach nach deren Leerung wie Kraut und Rüben auf Straße oder Gehwegen zurückgelassen würden. „Wir stellen fest, dass es immer noch ein Ärgernis für die Anwohner ist. Die Kontrolle der Stadt ist da, meiner Meinung nach, nicht ausreichend.“ Nach einer offiziellen Anfrage der Freien Wähler soll diese nun in der nächsten Ratssitzung zu den Gegebenheiten erneut Stellung beziehen.