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Eiszug in Haaren : Eine herrliche Farbenpracht am düster-grauen Tulpensonntag

Eiszug in Haaren : Eine herrliche Farbenpracht am düster-grauen Tulpensonntag

Der Haarener Eiszug lockt die Massen nicht nur durch die gefrorene Süßigkeit an. Die Wagenbauer und Fußgruppen sind vor allem für ihre Kreativität bekannt.

Im Westzipfel ist Haaren am Tulpensonntag die karnevalistische Hochburg. Und so wurde es auch in diesem Jahr an der Westzipfelhalle, an der das Begrüßungskomitee auf die Jecken wartet, gegen Mittag etwas hektisch. Gegen 13.15 Uhr rückte der Zoch-Chef Björn Schroeders mit dem Drahtesel an und verkündete eine „leichte Verspätung“, da die großen Wagen Probleme mit der Anreise hatten.

Die Waldenrather Robin-Hood-Freunde hatten zudem einen platten Reifen. Sie schlossen sich im Zoch dann dem Racing Team Uetterath an. 1978 rollte der erste Zug durch Haaren. Damals war es ein einziger Wagen: vorne mit der Aufschrift „Der Zoch kütt“, hinten am Wagen das Schild „Zug-Ende“. Der aktuelle Bauer Manni Geiser fuhr damals den Traktor. „Wir sind jede Kneipe angefahren“, erinnerte sich Bauer Manni.

Das neue Zugkomitee der Pappmule mit Björn Schröders, Simon Geiser und Jörn Bahr freute sich dann, dass gegen 13.20 Uhr der erste Wagen ins Rollen kam. Die großen Wagen rückten vom Gewerbegebiet Entenpfuhl an, die Fußgruppen wurden am Driescher Weg in der Lindwurm eingeschoben. Wie immer wurden Polizei, Feuerwehr und die Sicherheitskräfte zuerst vom Elferratswagen begrüßt, dann ging es los.

Das erste Eis der insgesamt 11.111 Portionen wurden gleich verteilt. Der Haarener Eiszug lockt die Massen nicht nur durch die gefrorene Süßigkeit an. Erneut waren es Tausende Menschen, die am Straßenrand begeistert mit feierten, rund um Haaren gab es kaum noch freie Parkplätze. Viele Haarener hatten es sich vor ihrer Haustür bequem gemacht und starteten ihre Tulpensonntagsparty bereits zur Mittagszeit.

Im Westzipfel ist Haaren am Tulpensonntag die karnevalistische Hochburg. Die Narren übernehmen beim Eiszug das Kommando über die Straßen.
Im Westzipfel ist Haaren am Tulpensonntag die karnevalistische Hochburg. Die Narren übernehmen beim Eiszug das Kommando über die Straßen. Foto: Heinz Eschweiler

Der erneut farbenprächtige närrische Lindwurm rollte unaufhaltsam vom Gewerbegebiet über die Brauereistraße, Johannisstraße, Bunderweg, Sopericher Straße und zurück zur Selfkanthalle, wo anschließend die After-Zoch-Party gefeiert wurde.

Auch in diesem Jahr konnten vor allem die großen Karnevalswagen begeistern. Die Wagenbauer hatten wieder tolle Arbeit im Vorfeld geleistet. Vor allem der Wagen vom „Racing Team Uetterath“ mit weit über 150 Rennfahrern zog die Blicke der Narren am Straßenrand auf sich, aber auch die Gruppe „Distrikt 16“ mit dem Motto „Nachts im Museum“. Die Gruppen hatten ihrer Fantasie freien Lauf gelassen.

 Auch das Dreigestirn präsentierte sich beim Eiszug in Haaren in bester karnevalistischer Stimmung.
Auch das Dreigestirn präsentierte sich beim Eiszug in Haaren in bester karnevalistischer Stimmung. Foto: Heinz Eschweiler

Natürlich drückten auch die Fußgruppen dem Zug ihren Stempel auf, so etwa die „Schabracken de Luxe“. Diesmal landeten sie mit ihren Kostümen „Schmuck-Kommödchen“ erneut einen Hit. Auch der „Karneval der Tiere“ bot den Zuschauern eine herrliche Farbenpracht am düster-grauen Tulpensonntag. Ein Blickfang waren auch die „Inflationsopfer vom Club 43“, denn ihnen standen die Haaren zu Berge. Eine fantasievolle Choreographie bot auch das Familienzentrum Triangel und verzauberte damit die Zuschauer.