1. Lokales
  2. Heinsberg

Ehrenamtler bei der Lambertus gGmbH: Ein Engagement, das beide Seiten glücklich macht

Ehrenamtler bei der Lambertus gGmbH : Ein Engagement, das beide Seiten glücklich macht

Jane Herzberg und Josef Feiter suchen mehrmals in der Woche die Lambertus gGmbH in Hückelhoven auf. Nicht, um einen Angehörigen zu besuchen, sondern um sich als Ehrenamtler einzubringen.

Mit Jane Herzberg haben die Bewohner der Pflegeeinrichtung im Sommer draußen gesungen – unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln in der Corona-Pandemie. Und nun in der dunklen Jahreszeit gibt es drinnen mit ihr stattdessen Spielenachmittage. Josef Feiter hingegen engagiert sich in der „Jungen Pflege“. Besonders beliebt ist dort mit ihm das Spiel „Wer wird Millionär?“ in Kleingruppen.

Ein Lächeln geht um seine Mundwinkel, während er dies erzählt und feststellt: „Mein Ehrenamt in der Jungen Pflege ist zu einem Stück Leben geworden. Ich bin Teil der Einrichtung.“ Auch Jane Herzberg fühlt sich hier zu Hause. „Ich bin hier nicht fremd“, sagt sie.

Dass beide sich so wohlfühlen, liegt auch daran, dass sie als Ehrenamtler in der Lambertus gGmbH wie Kollegen behandelt werden. „Sie gehören zu unserem Team“, unterstreicht Marcel Ballas, Geschäftsführer der Lambertus gGmbH. Und seine Stellvertreterin Yvonne Geurts ergänzt: „Es bedeutet für alle einen Mehrwert, wenn Jane Herzberg und Josef Feiter da sind. Die Bewohner sind glücklich und die Kollegen werden unterstützt sowie entlastet.“

Beide Ehrenamtler seien sehr engagiert und seien mehrere Tage in der Woche vor Ort, betont Ballas. Josef Feiter kommt seit anderthalb Jahren fünfmal in der Woche für zweieinhalb Stunden in die Junge Pflege. Doch er investiert noch mehr Zeit. Denn schließlich müsse er auch die Tage vorbereiten – wie zum Beispiel die Fragen für ein Quiz entwickeln, erzählt er.

Wie wichtig ihm dies alles sei, sei ihm während des zweiten „Lockdowns Light“ aufgrund der Coronavirus-Pandemie bewusst geworden. „Ich habe mir den Aufruf von Bundeskanzlerin Angela Merkel und unserem Landrat Stephan Pusch zu Herzen genommen und vier Wochen auf fast alle Kontakte im November – die meisten bestanden hier – verzichtet.“ Doch lange habe er das nicht durchgehalten. „Mit fiel die Decke zu Hause auf den Kopf“, so Feiter. Er wollte wieder zurück zu den ihm bekannten Menschen in der „Jungen Pflege“.

Das Ehrenamt gebe viel zurück, sagt er. Man könne viele persönliche Erfahrungen sammeln. „Ich habe es nach 35 Jahren, in denen ich berufsbedingt sehr strukturiert gelebt und langfristige Pläne für die Zukunft aufgestellt habe, geschafft, endlich im Moment zu leben.“ Die Bewohner hätten es ihm vor Augen geführt, denn langes Pläneschmieden gebe es in der Jungen Pflege nicht.

Immer wieder gibt es neue Situationen und Herausforderungen, weiß auch Jane Herzberg, die es glücklich macht, die Bewohner glücklich zu sehen, wenn sie zusammen aktiv werden. Das schöne am Ehrenamt sei, dass jeder entscheiden könne, wo und wie er sich nach seinen Fähigkeiten einbringen möchte. Vom Musizieren übers Kochen bin hin zu Spaziergängen sei alles möglich.

Ein Ehrenamt übernehmen könne jeder, der etwas Zeit habe, betont Marcel Ballas. Dies könnten derzeit Menschen sein, die in der Kurzarbeit sind, junge Leute, die auf eine Ausbildung oder einen Studienplatz warten, oder alte und junge Menschen, die aus anderen Gründen Zeit haben und sich ehrenamtlich engagieren möchten. Er versichert in dem Zusammenhang, dass bei allen Aktivitäten auf die derzeitigen Abstands- und Hygieneregeln in der Corona-Pandemie geachtet wird.

Und merkt noch an, dass Ehrenamtler natürlich begleitet werden, die Möglichkeit erhalten, sich untereinander auszutauschen, Ausflüge und Veranstaltungen für sie stattfinden, die Fahrkosten und Auslagen erstattet bekommen, mit einem Unfallschutz abgesichert sind sowie mittags eine Mahlzeit einnehmen können.

Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte: Lambertus gGmbH, Dinstühlerstraße 33 in Hückelhoven, 02433/8360.

(red)