Diskotheken im Kreis Heinsberg wieder geöffnet : „Die Leute sind total feierwütig“
Kreis Heinsberg Nach 18 Monaten Partyabstinenz darf auch in den Diskotheken im Kreis Heinsberg wieder gefeiert werden. So liefen die ersten Partys in der Rockfabrik Übach-Palenberg und im Himmerich Heinsberg.
Eines steht fest: Das Partyvolk im Kreis Heinsberg hat in der Corona-Pandemie nicht das Feiern verlernt. Zum „Re-Re-Opening“ hatte sich die Rockfabrik in Übach-Palenberg am vergangenen Samstag für eine 90er-Jahre-Mottoparty entschieden. „Die erste Party lief gut. Wir waren vom Andrang positiv überrascht“, berichtet Dani Kim. Sie und ihr Mann Holger sind die Geschäftsführer des Clubs. „Die Leute sind total feierwütig.“ Gleichzeitig hätten sich aber alle Gäste gut an das Hygienekonzept gehalten.
„Bei den Auflagen waren wir eher etwas vorsichtig“, erzählt Kim. Das erarbeitete Konzept sei zwar nicht mehr notwendig gewesen, trotzdem habe man an den Punkten festgehalten. „Wir haben zum Beispiel trotzdem zusätzliche Desinfektionsspender in den Räumen aufgestellt und die maximale Anzahl der Besucher auf den Toiletten limitiert“, so Kim. „Schadet ja keinem.“
Vorgeschrieben war allerdings eine Maskenpflicht am Eingang: „Bis wir erfasst hatten, ob eine Impfung, eine Genesung oder ein Schnelltest vorliegt“, erklärt Kim. Durch diese Kontrolle und die Überprüfung der Legitimation mit dem Personalausweis sei es zeitweise zu längeren Schlangen gekommen. „Aber die Leute hatten dafür viel Verständnis und sind damit sehr tolerant umgegangen“, findet Kim. Bereits im Vorfeld hätten sich schon viele erkundigt, wie alt der Test sein darf und ob es ein Schnelltest oder PCR-Test sein muss. „Der Schnelltest darf nicht älter als sechs Stunden sein“, erklärt sie die aktuelle Regelung. Ohne gültigen Test oder Impfung habe keiner probiert, es trotzdem in die Rocke zu schaffen.
Zum Start hatte der Übach-Palenberger Club nicht alle Areas offen. „Auch hier wollten wir erst einmal langsam starten und machen einen Schritt nach dem anderen“, so Kim. Für sie war ihre erste Party nach der Pandemie teils sehr surreal und wie ein Traum. „Aber es war toll, dass endlich wieder Leben in der Rockfabrik herrscht“, betont Kim. Sie hatte allerdings nicht das Gefühl, dass die Gäste am Samstag zurückhaltend waren. „Andere Clubs in der Umgebung sind schon länger wieder offen“, weiß Kim. „Für viele war es daher nicht die erste Party nach Corona. Die meisten hatten sich schon wieder daran gewöhnt.“
Die Rockfabrik hat die Schließzeit für aufwendige Sanierungsarbeiten am Brandschutz genutzt. Außerdem haben die Inhaber von den Überbrückungsgeldern Luftfilteranlagen für alle Räume gekauft. „Wir wollen zukünftig unser Konzept ein wenig ändern“, erzählt Kim. Die Rockfabrik werde nicht mehr pauschal jeden Freitag und Samstag öffnen. Auch an diesem Wochenende wird es in den Räumen ruhig bleiben. „Stattdessen setzen wir mehr auf besondere Events und wiederkehrende Mottopartys“, sagt Kim. Die nächste Party stehe an Halloween im Kalender der Veranstalter. Darüber hinaus findet am 30. Oktober ab 20 Uhr ein Konzert der „Abstürzenden Brieftauben“ statt.
Im Himmerich in Heinsberg wird bereits seit dem 10. September wieder gefeiert. „Das erste Wochenende sind wir mit einer begrenzten Gästezahl gestartet und waren komplett ausverkauft“, berichtet Eventmanager Anand Tanna. Doch auch in den Wochen danach sei es sehr gut gelaufen. „Die Partys werden sehr gut angenommen. Im Schnitt sind knapp 1000 Gäste da“, so Tanna. Wichtig sei dem Club dabei die strenge 3G-Kontrolle: „Wir haben dafür ein festes Check-In-Team von fünf Leuten am Eingang.“
Mittlerweile würden die meisten Gäste sich mit einem digitalen Impfnachweis in die Schlange stellen, den gelben Impfpass sehen die Mitarbeiter kaum noch. Doch obwohl die Einlassregeln des Clubs mittlerweile bekannt sind, probieren es immer wieder vereinzelte partyfreudige Gäste ohne Nachweis. „Da sind wir streng. Die kommen dann auch nicht rein“, betont Tanna. Die meisten seien einsichtig und würden dann wieder gehen, Probleme nach dem Abweisen gebe es kaum.
Den Vorverkauf der Karten wickelt der Club mittlerweile über eine eigene neue App ab. „Mittlerweile haben sich 7000 User die App heruntergeladen“, so Tanna stolz. Bereits ab der ersten Party sei die Stimmung im Club gut gewesen: „Allerdings konnten wir auch beobachten, wie von Woche zu Woche ausgelassener gefeiert wurde.“ Das nächste große Highlight ist ebenfalls die Halloweenparty. Ganz im Zeichen verschiedener Horrorfilme und Mythen rund um Geister, Figuren und Gespenster wird am 31. Oktober ab 20 Uhr auf vier Floors getanzt und gefeiert.