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Vertrag unterschrieben: Die Kreishandwerkerschaften fusionieren

Vertrag unterschrieben : Die Kreishandwerkerschaften fusionieren

Heinsberg und die Rureifel schließen sich zusammen – zumindest die Handwerker. So möchte man trotz sinkender Betriebszahlen zukunftsfähig bleiben.

Der demografische Wandel ist auch im Handwerk zu spüren. In jedem Jahr sind es im Kreis Heinsberg durchschnittlich zehn Betriebe, die schließen müssen. Das wirkt sich auch auf die Kreishandwerkerschaft als Interessenvertretung der Handwerker aus. Wenn die Betriebszahlen sinken, müssen zwangsläufig die Beiträge der Mitglieder erhöht werden, was nicht im Sinne der Betriebsinhaber ist.

Aus diesem Grund waren die Heinsberger Handwerker auf der Suche nach einem Partner und sind fündig geworden: Die Kreishandwerkerschaften (KH) Heinsberg und Rureifel fusionierten jetzt zur „Vereinigten Kreishandwerkerschaft Düren – Euskirchen – Heinsberg“ mit Sitz in Geilenkirchen. „Ziel der Fusion ist es, zukunftsfähige Strukturen und ein gutes Beratungsangebot auch langfristig in den drei Landkreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg zu sichern“, erklärt Dr. Michael Vondenhoff, bisher Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Heinsberg, nun an der Spitze der Vereinigten Kreishandwerkerschaft. „2200 Betriebe mit einer Lohnsumme aller beschäftigten Mitarbeiter von rund einer halben Milliarde Euro werden der neuen Kreishandwerkerschaft angehören“, sagt Vondenhoff.

Unter der Aufsicht von Peter Deckers, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen, und Georg Stoffels, Geschäftsführer der Handwerkskammer, wurde der Fusionsvertrag in einer gemeinsamen Sitzung im Dorint Hotel in Düren unterschrieben. Zuvor hatten die Mitglieder in zwei getrennt stattfindenden Versammlungen die gemeinsame Satzung verabschiedet.

 Er ist der Chef der fusionierten Kreishandwerkerschaft: Dr. Michael Vondenhoff.
Er ist der Chef der fusionierten Kreishandwerkerschaft: Dr. Michael Vondenhoff. Foto: Udo Stüßer

„37 Fachinnungen werden nun unter einem Dach betreut“, sagt Vondenhoff, der das kollegiale und freundschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Kreishandwerkerschaften lobt. Durch die große Zahl von 2100 Betrieben habe die fusionierte Kreishandwerkerschaft eine größere Wahrnehmbarkeit und mehr Einfluss. Trotz sinkender Betriebszahlen blieben die Beiträge stabil, durch weniger Personal könne man langfristig Kosten einsparen.

Zur KH Heinsberg gehörten bislang zwölf Innungen, zur KH Rureifel 25 Innungen, zu Heinsberg 840 Betriebe, zur Rureifel 1283 Betriebe, zu Heinsberg elf Mitarbeiter, zur Rureifel sieben Mitarbeiter.

Zuvor hatten Gespräche zwischen den KH Heinsberg und Aachen stattgefunden, die gescheitert waren. „Die Heinsberger sahen sich nicht auf Augenhöhe mit den Aachenern“, begründet Vondenhoff das Scheitern. Mit den Dürenern war man sich hingegen schnell einig. Mit zu dieser Entscheidung beigetragen hat wohl auch die Tatsache, dass der derzeitige Geschäftsführer der KH Rureifel, Uwe Günther, im nächsten September in den Ruhestand geht.

Die Geschäftsstellen der bisherigen Kreishandwerkerschaften in Geilenkirchen und Kreuzau sollen bestehen bleiben. Geilenkirchen wird von Vondenhoff, Kreuzau von Günther geleitet.

Den Vorstand dieser Körperschaft des öffentlichen Rechts bilden die drei Kreishandwerksmeister der beteiligten Kreise und ihre Stellvertreter sowie jeweils zwei Beisitzer. Die drei Kreishandwerksmeister werden sich im Vorsitz turnusmäßig jährlich abwechseln. Den Anfang macht Gerd Pelzer, Kreishandwerksmeister für den Kreis Düren. Ihm folgt zunächst Willy Fetten aus Euskirchen, der dann von Edwin Mönius aus dem Kreis Heinsberg abgelöst wird.