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Unterstützung für Erzieher: Das Land NRW verlängert das Kita-Helfer-Programm

Unterstützung für Erzieher : Das Land NRW verlängert das Kita-Helfer-Programm

Bis zum Ende des Kindergartenjahres unterstützen Kita-Helfer die Einrichtungen zur Umsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen.

Die Corona-Pandemie hat den Betrieb in den Kitas des Landes massiv verändert. Gerade im aktuellen Lockdown, bei dem die Kitas zwar geöffnet bleiben, die Gruppen jedoch einer strikten Trennung und scharfen Hygieneregeln unterliegen, ist der Kita-Betrieb weit entfernt von dem, was man Alltag nennt. Denn: Mehr Hygieneregeln bedeuten mehr Handgriffe für die Erzieherinnen und Erzieher.

Stand vor der Krise die Pädagogik in den Kindertagesstätten im Vordergrund, werden seit vielen Monaten die zeitlichen Ressourcen der Erzieher auch zur Umsetzung der vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen und zur Einhaltung von Vorgaben des Infektionsschutzes beansprucht, um Kinder, Kollegen und Eltern vor einer Ansteckung zu schützen – auch wenn das Infektionsgeschehen in Kindergärten vergleichsweise gering ist.

Kampagne verlängert

Das Familienministerium des Landes Nordrhein-Westfalen hatte den Kitas im Land angesichts der coronabedingten Mehranforderungen bereits im Sommer Mittel für zusätzliches Personal zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen der Kampagne „#ichhelfemit“ wurden zusätzliche Kita-Helfer eingestellt, die die Erzieherinnen bis zum Ende des vergangenen Jahres bei einfachen, nicht-pädagogischen Arbeiten entlasten sollten. Dazu zählen beispielsweise Aufgaben wie die Unterstützung beim Händewaschen und der Essensversorgung der Kinder, beim Desinfizieren und Reinigen der Räumlichkeiten und Unterstützung in den Bring- und Abholzeiten der Kinder. 

Die NRW-Landesregierung hat das Kita-Helfer-Programm nun um weitere sieben Monate bis zum Ende des aktuellen Kita-Jahres verlängert. Die Mittel in Höhe von 147 Millionen Euro sollen insbesondere zur Finanzierung weiterer Hilfskräfte sowie als Entlastung der Träger für die nicht vorhersehbaren gesteigerten Kosten für Arbeitsschutz- und Hygieneausrüstung dienen.

„Das ist eine enorme Hilfe für die Kitas und eine Entlastung für die Erzieher und Erzieherinnen. Natürlich sind diese Kita-Helfer kein Ersatz für pädagogisches Personal, aber sie können die Erzieherinnen entlasten, damit die sich wieder stärker aufs Wesentliche – die Pädagogik und die Kinder – konzentrieren können“, sagt Carsten Cordewener, Sprecher der Stadt Heinsberg. Alle elf städtischen Einrichtungen, so sagt er, haben zeitnah einen Kita-Helfer eingestellt und damit ausschließlich positive Erfahrungen gemacht. „Daher sind wir sehr glücklich über die Verlängerung der Kampagne“, sagt Cordewener. Dem kann sich Sandra Laumen, Leiterin des städtischen Kindergartens in Heinsberg-Lieck, nur anschließen. In dem Kindergarten arbeiten seit September gleich zwei Alltagshelfer, die sich das Stundenkontingent aufgeteilt haben. „Das passt sehr gut, und die beiden nehmen uns jede Menge Arbeit im Bereich des Infektionsschutzes ab“, sagt Laumen.

Vor allem beim Desinfizieren der Türklinken und Flächen, beim Händewaschen und Reinigen der Räume. „Wir sind sehr glücklich über diese zusätzliche Hilfe und freuen uns, dass sie in die Verlängerung geht. Um ganz ehrlich zu sein, wären wir nicht traurig, wenn die Kampagne noch ein weiteres Mal, über das aktuelle Kindergartenjahr hinaus, verlängert würde“, hofft Sandra Laumen.

Mehrwert auf lange Sicht

Auch in den Kindergärten des DRK Kreisverbands Heinsberg sorgen die Alltagshelfer für ein Aufatmen. „Und die Kampagne hat uns sogar noch deutlich mehr gebracht, als eine reine Entlastung der Erzieherinnen“, macht DRK-Kreisgeschäftsführer Lothar Terodde deutlich. „In unserer neuen Kindertagesstätte Am Heggeströper in Birgden haben wir im Sommer einen Kita-Helfer eingestellt. Er hatte so viel Spaß in diesem Bereich, dass er nun den Quereinstieg in den Kindergarten wagt und sich zur Ergänzungsfachkraft im Pädagogischen Bereich ausbilden lässt.“

Da der Personalmangel in den NRW-Kitas groß ist, bringen die für die Corona-Schutzmaßnahmen eingestellten Kita-Helfer, die sich weiterqualizifizieren, auch auf lange Sicht dringend benötigte Unterstützung. Damit hat das Programm für einige Kindergärten noch einen besonderen Mehrwert.