Bruderschaften : Schützen bangen weiter um ihre Feste
Kreis Heinsberg Wird es 2021 besser als 2020? Auch 2021 fürchten viele Bruderschaften, ihre Schützenfeste verschieben zu müssen. Bundesmeister Christian Küppers aus Geilenkirchen zeigt sich für 2021 wenig optimistisch.
Bereits im vergangenen Juni sollte in Schalbruch das erste Dekanats-Schützenfest Gangelt-Selfkant stattfinden, coronabedingt musste es um ein Jahr verschoben werden. Als Ausweichtermin hatten die Verantwortlichen der St. Peter und Paul Schützenbruderschaft das Wochenende vom 28. bis 31. Mai 2021 gewählt, und viele Schützen fieberten diesem Datum bereits entgegen. Als die erneuten Verschärfungen Ende 2020 aufkamen, schwand auch bei der Schützenbruderschaft die Hoffnung auf den Neustart 2021.
„Ich persönlich glaube nicht, dass wir am Termin festhalten können“, macht Hans Mohren, Vorstandsmitglied und General beim „Schöttefest“, deutlich. Mohren sieht selbst bei einer Lockerung der Coronavirus-Verordnungen und beim Sinken der Infektionszahlen eine Großveranstaltung wie das Dekanatsschützenfest, an dem 21 angeschlossene sowie Gastvereine teilnehmen und bei dem mit einem großen Besucherandrang gerechnet wird, problematisch. „In den Köpfen der Menschen sorgt die Pandemie und die Angst sicher noch lange Zeit für Vorsicht“, meint Mohren, der beim letzten Dekanatsfest 2009 General war.
Die Vereinigten Schützen aus Breberen planen im August das zweite Dekanatsschützenfest im Jahr, auch sie mussten das Fest bereits verschieben. Dekanatsbundesmeister Norbert Küppers möchte mit den Bruderschaften bis Februar die Lage besprechen und entscheiden, ob ein neuer Termin in 2021 realistisch erscheint.
Hans-Peter Goertz, Bundesmeister im Schützenbezirksverband Heinsberg, hofft, dass schnellstens wieder Normalität – nicht nur im Schützenwesen – eintrifft. Vorsichtshalber wurden die Termine zur Ermittlung der Bezirksschützenkönige den Behörden durchgegeben. „Wir gehen in unseren Planungen erst einmal weiter“, sagt der Bezirksbundesmeister.
Norbert Scheufens, Vorsitzender der St. Josef Bruderschaft Laffeld (Gastgeber Bezirksschützenfest im September), zeigt sich optimistisch: „Bis jetzt überwiegt die Hoffnung, das Schützenfest durchführen zu können. Somit sind unsere Vorbereitungen im Gange, allerdings wird die finale Entscheidung nicht vor Ende März beziehungsweise Anfang April fallen. Die Termine zum Jahresbeginn sind ohnehin alle hinfällig“. Bundesmeister Christian Küppers vom Bezirksverband Geilenkirchen wartet die Entwicklung noch ab.
„Es ist in der jetzigen Situation leider so gut wie unmöglich, etwas zu planen. Deshalb halten wir uns im Bezirksverband Geilenkirchen mit den offiziellen Planungen zurück. Die Veranstaltung, die am wahrscheinlichsten in diesem Jahr stattfindet, ist der Einkehrtag am 1. Advent. Eventuell findet ein Bezirksschützenfest im August in Loverich statt. Das ist aber eine sehr vage Aussage, weil niemand den Verlauf der Pandemie und den daraus resultierenden behördlichen Vorschriften voraussagen kann“, erklärt Bundesmeister Christian Küppers. Es bleibt also bei vielen Vereinen noch offen, ob die Schützenfahnen in diesem Jahr wieder mit Stolz präsentiert werden und die Königskleider aus dem Schrank geholt werden können.
Allerdings würde ein weiteres Jahr ohne jegliche Einnahmen bei laufenden Ausgaben einige Musikvereine in ihrer Existenz bedrohen. Auch um die laufenden Kosten in den Bürgerhallen etwa in Karken, Breberen oder Tüddern zu decken, müssen Veranstaltungen wieder planbar sein.