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Beim närrischen Empfang des Kreises Heinsberg stehen die Tollitäten im Fokus

Kreisempfang : 27 Tollitäten erweisen dem Landrat die Ehre

Dicker Samt in allen Farben, verziert mit allerlei Gold, Brokat und glitzernden Steinen, dazu freine Krönchen sowie große Mützen und lange Fasanenfedern prägten das Bild beim fünften närrischen Empfang des Kreises Heinsberg. Unterstützung erhielt er dabei in diesem Jahr nicht nur vom Verband der Karnevalsvereine Aachener Grenzlandkreise (VKAG) und von der Kreissparkasse.

Richtig ins Zeug legten sich vor allem die Mitglieder der KG Kongo aus Wassenberg, die für den Kreis den Empfang im Forum der Betty-Reis-Gesamtschule ausrichtete.

Der stellvertretende Präsident Thomas Windeln übernahm die Moderation und seine närrischen Untertanen engagierten sich in der Bewirtung der Gäste, die aus dem gesamten Kreisgebiet mit insgesamt 27 Tollitäten ins Forum gekommen waren.
Der Begrüßung durch VKAG-Präsident Hans-Josef Bülles folgte eine Reimrede von Landrat Stephan Pusch und von Thomas Giessing, dem Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse. „Wieder ist ein Jahr vollbracht, hoffentlich ham wir nicht nur Mist gemacht“, sprachen beide im Duett. „Lange, lange hat es doch gedauert, der Jeck schon lange in uns lauert. Jetzt endlich darf er wieder springen, tanzen, lachen und auch singen“, freuten sich Giessing als bunter Clown und der Landrat im feschen Ballonseide-Trainingsanzug mit seiner Vokuhila-Frisur.

Pusch bedankte sich auch bei Bürgermeister Manfred Winkens als Gastgeber und nahm auch ihn kräftig aufs Korn: „Der Bürgermeister lacht, der Wortwitz hat Stil, der Ex-Englischlehrer ist schließlich anglophil. Was man manchmal noch hört, wenn er einen zu viel zischt, weil er dann nur noch sehr flüssig Englisch spricht.“ Der Landrat versprach ein Programm der Extraklasse, „und das nicht nur dank der Kreissparkasse. Denn heute geht hier alles ohne Gage und Geld, Bezahlung ist heute, dass es Euch gefällt“, betonte er. „Wir hoffen, dass sich heute die Balken biegen, beim bunten Kreis-Heinsberg-Fastelovendsvergnügen“, schloss er und versprach, dass den närrischen Empfang des Kreises auch künftig geben wird, „denn auch in den nächsten Jahren, wollen wir vom Kreis es wieder wagen, alle wieder einzuladen.“

Winkens zeigte sich „mächtig stolz“, dass die Wahl für den Ort des Empfangs dieses Mal auf Wassenberg gefallen war. „Das ist für Wassenberg ein typischer Tag“, wies er nach draußen in den strahlenden Sonnenschein. „Hier wird jeden Tag getanzt und gefeiert“, schmunzelte er in die Menge. „Wir wollen hier die Menschen glücklich machen“, verwies er auf Wassenberg als der Stadt des Glücks.

Im Programm traten nach einer musikalischen Einstimmung durch Stefan Kryjom als erstes die beiden Kongo Mariechen Melissa Köppe und Kira Pfennings auf. Ihnen folgen sollte im Lauf des Empfangs noch die Wassenberger Juniorengarde, deren Tanz dem Publikum ebenfalls sehr gut gefiel, und die Showtanzgruppe des TC Schwarz-Grün Gerichhausen. Diese jungen Damen entführten die Gäste nach Paris.

Ohne Gage trat auch Roland Paquot aus Eynatten in Belgien als „D´r Tulpenheini“ auf und feuerte eine wunderbare Witz-Kanonade ins Publikum. Vor allem seine Übersetzungskünste sorgten für viel Gelächter und gute Stimmung, auch als er sich darum sorgte, was beim Klimawandel wohl aus der Pizze namens „Vier Jahreszeiten“ werden soll.

Höhepunkt war der Auftritt der Band Hätzblatt aus Erkelenz, die sich mit ihrem neuen Song „All dat es Heimat“ den ersten Platz in der Vorrunde im Jeck Duell auf WDR 4 gesichert hat und jetzt im Halbfinale steht. „Luur ens janz jenau dohin, en all däm Kleine steck et drin!“, sang Sänger Reiner Jennißen auch im Forum. Und weiter: „Ob klein oder jroß, ärm oder rich - im Fastelovend sin de Minsche alle jlich!“. Erst auf der Bühne, wurde er später auch singend mitten im närrischen Volk gefeiert. Stimmungsvoller Abschluss war ein Stelldichein auf der Bühne, wo sich alle über den schon traditionellen Orden des Kreises freuten, den in dieser Session ein Foto der Wassenberger Burg ziert.