Kommentar zur SPD im Kreis Heinsberg : Aufbruchstimmung auf einem schwierigen Pflaster
Meinung Kreis Heinsberg Aus guten Stimmungen gute Ergebnisse zu machen, ist für die SPD im Kreis Heinsberg kein leichtes Unterfangen. Wenn es den Wahlkämpfern dennoch gelingt, könnte das der Partei weiteren Auftrieb geben.
Die SPD im Kreis Heinsberg segelt mit Rückenwind durch den Landtagswahlkampf. Die gewonnene Wahl im Bund und relativ gute Umfragewerte im Land lassen die Genossen auch zwischen Übach-Palenberg und Wegberg auf ein gutes Ergebnis hoffen.
Solch ein gutes Ergebnis im Kreis Heinsberg bedeutet für die SPD viel Überzeugungsarbeit. Auf der einen Seite hat die CDU im Kreis Heinsberg immer noch eine Vormachtstellung inne. Auf der anderen Seite wachsen die Stimmanteile der Grünen. Dazwischen muss die SPD versuchen, ein möglichst großes Stück des Kuchens auf ihren Teller zu ziehen, bevor es von der einen oder anderen Seite angeknabbert wird.
Dass es nicht einfach ist, einen positiven Trend in ein gutes Ergebnis im Kreis Heinsberg zu verwandeln, musste Norbert Spinrath bei der vergangenen Bundestagswahl schmerzlich feststellen. Trotz des Sieges im Bund landete Spinrath nur bei dürftigen 25,9 Prozent der Erststimmen und verschlechterte sein Ergebnis damit sogar im Vergleich zur Wahl 2017. Das war eine herbe Niederlage, während die Genossen landauf, landab ihre Gewinne feierten.
Danach hat die SPD im Kreis Heinsberg einen Umbruch gewagt. Der erfahrene Spinrath unterlag in einer Kampfabstimmung um den Kreisvorsitz dem damals 23-jährigen Lars Kleinsteuber. Für Spinrath war das die nächste Niederlage. Für die Kreis-SPD war es ein Neuanfang. Nun müssen die neuen Besen beweisen, dass die auch gut kehren. Die Wahlkämpferinnen Andrea Reh und Heike Simons sprechen jedenfalls von einer Aufbruchstimmung innerhalb ihrer Partei. Sie berichten von Mitgliedern, die endlich aus der Deckung kommen und sich einbringen und von einem größeren Selbstvertrauen im Wahlkampf. Das alles tut der SPD gut.
Wenn es drauf ankommt, dann mündet der sonst so wortreiche Wahltag jedoch in die knallharte Mathematik des Wahlabends. Die Zahlen, die am Ende unter dem Strich stehen, werden Aufschluss darüber geben, ob die SPD im Kreis Heinsberg ihre positive Stimmung auch in ein gutes Wahlergebnis ummünzen kann. Das wird dann wahrscheinlich nicht für den Gewinn des Direktmandates reichen. Aber es könnte der Partei weiteren Auftrieb geben.