Breite Mehrheit : Auch das Kreishaus flaggt in Regenbogen-Farben
Kreis Heinsberg Es ist Zeit, Flagge zu zeigen! Das sieht auch der Kreistag so, der sich mit breiter Mehrheit dafür entschieden hat, am Kreishaus die Flagge mit Regenbogen-Farben zu hissen.
Im Kreisausschuss sah die CDU-Fraktion noch Beratungsbedarf, im Kreistag dann schlossen sich auch die meisten Mitglieder dieser Fraktion einer breiten Mehrheit an, die sich für eine Beflaggung des Kreishauses in Regenbogen-Farben jedes Jahr am 17. Mai aussprach. Dies ist der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobiefeindlichkeit, kurz IDAHOBIT genannt.
Beantragt hatten die Beflaggung oder alternativ eine Beleuchtung des Kreishauses gemeinsam die Fraktion von SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Bereits im Mai 2020 sei auf Anregung der Jusos über eine solche Beflaggung diskutiert worden, hieß es darin. Der damaligen Anregung von Landrat Stephan Pusch, die Thematik zunächst noch einmal innerhalb der Fraktionen zu besprechen, seien Grüne und SPD gefolgt. Das Ergebnis daraus war der gemeinsame Antrag an Kreisausschuss und Kreistag.
„Die Regenbogen-Farben symbolisieren Weltoffenheit, Frieden, Vielfalt und Toleranz, aber nicht nur für Menschen verschiedenster sexueller Orientierung, sondern für alle Lebensbereiche“, hieß es im Antrag. „So sind die Farben auch ein Zeichen der Solidarität für Menschen dunkler Hautfarbe oder gegen Antisemitismus.“ Da sich inzwischen der Verein „Vielfalt mit Herz im Kreis Heinsberg“ gegründet habe, der für den 18. Juni den ersten Christopher Street Day in Geilenkirchen plane, wiederhole man nun den damaligen Antrag, am IDAHOBIT eine Regenbogen-Fahne aufzuhängen oder das Kreishaus in Regenbogen-Farben zu beleuchten. „Damit würde der Kreis einigen kreisangehörigen Kommunen folgen, die bereits die Regenbogenfahne hissen, nämlich Übach-Palenberg, Wegberg, Geilenkirchen und Gangelt.“
Es gebe zwar die Flaggenordnung, räumte Harald Schlößer für die CDU ein, aber man habe nach Beratung die Abstimmung in der Fraktion freigegeben. Nur wenige CDU-Mitglieder stimmten am Ende gegen den Antrag.
Eine solche Flagge sei „ein gutes Symbol“, hatte zuvor Ralf Derichs (SPD) betont. Sie hänge dauerhaft vor einem Heinsberger Supermarkt an der Industriestraße, „und ich glaube nicht, dass das ein linksradikaler Laden ist“, betonte er. „Wir leben in Zeiten, wo man Flagge zeigen muss für die Werte, für die wir stehen“, pflichtete ihm der Landrat bei.