Corona-Situation im Kreis : Appell, die Maskenpflicht wieder einzuführen
Kreis Heinsberg Im Gesundheitsausschuss gab die Kreisverwaltung Heinsberg einen Überblick über die aktuelle Situation in der Corona-Pandemie. Was sich das Gesundheitsamt wünscht und wie es um die Kontaktnachverfolgung steht.
Zum ersten Mal sind am Montag nach dem rasanten Anstieg der Fallzahlen die Inzidenzen wieder leicht gesunken. In den vergangenen Wochen waren jedoch auch im Kreis Heinsberg die Zahlen deutlich angestiegen. Ein Grund, so sind sich Experten im Kreis Heinsberg sicher, ist auch die Anfang November aufgehobene Maskenpflicht an den Schulen. Im Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Generationenfragen am Mittwoch berichtete die Verwaltung zur aktuellen Coronavirus-Lage und der Situation im Gesundheitsamt im Kreis Heinsberg.
Kontaktnachverfolgung: Bei täglich mehr als 150 positiven Testmeldungen und mehr als 100 positiven Schnelltestmeldungen ist es den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes seit etwa zwei Wochen nicht mehr möglich, zeitnah Kontakt zu allen positiv getesteten Personen aufzunehmen, berichtete die Verwaltung im Gesundheitsausschuss des Kreises am Mittwoch. „Eine Ermittlung von und Kontaktaufnahme zu Kontaktpersonen ist nahezu unmöglich“, heißt es vonseiten der Verwaltung. Dabei handle es sich um ein Problem, das nicht ausschließlich den Kreis Heinsberg, sondern alle Gesundheitsämter in NRW betrifft.
Priorisierung: Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW hat auf Druck der kommunalen Spitzenverbände eine Priorisierung der Kontaktverfolgung auf Ausbruchsgeschehen beispielsweise in Schulen und Kitas sowie besonders vulnerable Gruppen ausdrücklich bestätigt, hieß es im Gesundheitsausschuss.
Maskenpflicht in Schule: Bislang mussten im Kreis Heinsberg mehrere Kita-Gruppen und Schulklassen sowie eine Schule und eine Kita wegen entsprechender Ausbruchsgeschehen vorübergehend geschlossen werden. „Die Verwaltung hat dringend an das Ministerium für Arbeit, Gesundheit, Soziales, das Ministerium für Schule und Bildung und das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration appelliert, die Maskenpflicht an Schulen und für das Kita-Personal wieder einzuführen, um das Ausbruchsgeschehen dort einzudämmen“, sagt Kreissprecherin Jennifer Grünter.
Kontaktbeschränkungen: Aus Sicht des Gesundheitsamtes ist es dringend erforderlich, dass auf Landes- bzw. Bundesebene politische Beschlüsse zu Kontaktbeschränkungen und Absagen von Veranstaltungen umgehend gefasst und umgesetzt werden, um die vierte Welle zu brechen.
Impfkampagne: Die Koordinierende COVID-Impfeinheit (KoCI) weitet das Impfgeschehen an den Impfstellen im Kreisgebiet sukzessive aus. Allerdings gestaltet sich das nicht ganz einfach. „Da das Land NRW sich mit Schließung der Impfzentren vollständig aus der Organisation zurückgezogen hat und die Impfungen nunmehr an fünf festen Standorten und zusätzlich in Einrichtungen, an Schulen und mobil durchgeführt werden, ist dies für die Koordinierende COVID-Impfeinheit mit erheblichem logistischem Aufwand verbunden“, wurde im Gesundheitsausschuss berichtet. Neben dem Personaleinsatz müsse auch die Impfstoffbestellung, -aufbereitung und -lieferung an die jeweiligen Impfstellen koordiniert werden.
„Teilweise sehr kurzfristige Kontingentierungen der Impfstoffmenge, wie in der vergangenen Woche, erschweren die Organisation zusätzlich“, berichten Vertreter der Kreisverwaltung. Es sei beabsichtigt, die Impfstellen sukzessive so auszubauen, dass dort täglich mindestens genauso viele Personen geimpft werden können, wie dies im Impfzentrum der Fall war.