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Living History: Alte Zeit in historischen Kostümen erlebbar gemacht

Living History : Alte Zeit in historischen Kostümen erlebbar gemacht

Bei „Living History“ bieten Westblicke-Gästeführerinnen ein Theater an der frischen Luft und eine Reise in verschiedene Epochen. Im Fokus dieses Mal: das Wassenberger Land.

„Living History“ bietet Theater an der frischen Luft. Die „Gelebte Geschichte“ wird dabei von den Westblicke-Gästeführerinnen darboten. In historischen Kostümen bringen sie den Teilnehmern Regionalgeschichte auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise nahe. Der Zuspruch zur jüngsten Aufführung war ebenso groß, wie der Beifall, den die Teilnehmer am Ende der kleinen Stippvisiten im Wassenberger Land spendeten.

Auf Anregung der Kunst, Kultur und Heimatpflege gGmbH Wassenberg hatten die Gästeführerinnen ihre Living History-Tour, die im Oktober 2019 mit zwei Führungen Premiere gefeiert hatte, dieses Mal mit dem Oldtimerbus unternommen. Startpunkt war die Burg Wassenberg. Sabrina Martin von der Kultur gGmbH begrüßte die 25 Teilnehmer, mehr durften es wegen Corona nicht sein, im Saal des Burgrestaurants. Es war ein regnerischer Tag, der sich erst noch aufklären musste. So spielten die Gästeführerinnen Therese Wasch und Simone Palloni statt im Burghof ihre Rollen schließlich im Saal.

Jede Gästeführerin schlüpft bei der Living History-Tour in eine andere Rolle und bringt den Teilnehmern eine andere Zeit, die zur Historie Wassenbergs gehört, nahe. Therese Wasch machte den Anfang. Sie spielte die Amme Settchen Corsten und nahm ihre Zuhörer mit in das Jahr 1860.

In der Tracht des 19. Jahrhunderts, ganz in Schwarz gekleidet, erzählte Settchen vom Bürgermeister Alexander Packenius, dem 1860 zwei Töchter geboren wurden. Ein Kind starb bei der Geburt zusammen mit der Gattin des Bürgermeisters. Das Kindbettfieber war damals eine Gefahr für die Mütter. Settchen wurde als Amme verpflichtet und stillte Maria, die 22 Jahre später Oskar von Forckenbeck heiratete.

Settchen konnte sich noch gut daran erinnern, dass das Paar auf der Burg und unten im Stadthaus an der Hauptstraße von Wassenberg gelebt hat. Nur neun Minuten dauerte diese Aufführung, doch sie war so geschickt arrangiert, dass die Zuschauer einen glaubwürdigen Eindruck dieser Zeit ohne das Herbeten von Zahlen bekamen. Simone Palloni trat als Hexen-Warnerin Katharina de Houe auf. Ihre Geschichte spielte im Jahr 1607.

Dann ging es erst einmal raus auf den Burghof und hinein in den Oldtimerbus. Per Bus wurden sodann die übrigen Stationen angefahren. In Orsbeck erwartete eine Nonne (Berti Davids-Heinrichs) die Tourteilnehmer an der Kirche. In Ophoven an der Alten Schule spielte Kuni Bürsgens den Schörkarschörjer (Schubkarrenschieber). Weiter ging es an die Grenze bei Effeld zu einer Schmugglerin (Brigitte Geradts-Wimmers). Schließlich empfing Frau Begas persönlich (Anette Tanz) die Reisegruppe an der Kirche in Birgelen. Im nächsten Jahr soll eine weitere Living History-Tour angeboten werden.

(defi)