Friedensnacht statt Osternacht : 50 Jahre Scheifendahler Osterkirmes
Heinsberg-Scheifendahl Seit einem halben Jahrhundert gibt es sie schon. Doch dieses Jubiläum wird anders begangen als in früheren Zeiten: Mit Blick auf die Ukraine hat man sich etwas anderes ausgedacht.
Ihr 50-jähriges Bestehen feiert die Scheifendahler Osterkirmes in diesem Jahr, und sie tut dies nicht wie gewohnt mit einer Osternacht, sondern dieses Mal mit Blick auf den Krieg in der Ukraine mit einer Friedensnacht. Deren Erlös soll Projekten zugutekommen, die sich für die Menschen in und aus der Ukraine engagieren, die durch den Krieg aus ihrer Heimat vertrieben wurde.
Früher habe man in Scheifendahl immer am 1. Mai Kirmes gefeiert, erinnert sich Ortsringvorsitzender Rüdiger Goertz an die Anfänge dieser Kirmes. Der Gesangverein St. Martini habe sie seinerzeit ins Leben gerufen. Nach und nach hätten jedoch auch andere Ortschaften zu Beginn des Monats Mai ihre Kirmes gefeiert. So sei die Idee aufgekommen, am Ostersonntag zu feiern. Das habe jedoch vor 50 Jahren, im Jahr 1972, in der Pfarrei für sehr viel Aufregung gesorgt, weiß Goertz zu berichten. „In Waldenrath wurde das von der Kanzel rauf- und runtergepredigt“, schmunzelt er.
Weit mehr Besucher als Einwohner
Die zweite Aufregung habe es gegeben, als der Zeltwirt am Karsamstag habe feiern wollen. Das habe es aber nur einmal gegeben, sagt er. Tradition hat bei der Scheifendahler Osterkirmes der Sonntag. „In Spitzenzeiten kamen bis zu 1000 Besucher“, erklärt Goertz. Dabei habe Scheifendahl früher gerade mal rund 250 Einwohner gehabt. Heute sind es etwa 100 mehr.
Seit 2015 wird die Kirmes nicht mehr allein vom Gesangverein, sondern vom gesamten Ortsring getragen, zu dem neben dem Gesangverein noch die Feuerwehr, der Heimat- und Bürgerverein, die Interessengemeinschaft Kapelle Scheifendahl und das Männerballett Polljonges gehören. So hätten sich auch wieder steigende Besucherzahlen ergeben. 2019, bei der letzten Kirmes vor der Corona-Pandemie, habe man wieder knapp 500 Besucher gezählt und damit weit mehr, als der kleine Ort Einwohner habe, betont Goertz.
Live-Band und DJs
Erst kurzfristig, Anfang März dieses Jahres, habe man nun entschieden, die Kirmes wieder zu feiern. Und wie man das von den Scheifendahlern kenne, würden alle kräftig mit anpacken, die Kirmes in gut vier Wochen wieder auf die Beine zu stellen, findet Goertz viel Lob für den Zusammenhalt im Ortsring, aber auch für die Unterstützung durch den Zeltwirt. Die Band und die DJs wurden ebenfalls schnell gefunden. Livemusik bietet bei der ersten Scheifendahler Friedensnacht für die Ukraine die Band „Song I wish we wrote“. Weiter für die musikalische Unterhaltung der Gäste sorgen werden die DJs Marco und Markus.
Wer dabei sein und den Scheifendahler Ortsring bei der Hilfe für die Ukraine unterstützen möchte, kann am Sonntag, 17. April, ab 21 Uhr ins Festzelt kommen.