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Zwölf Onderbankener kritsieren Rat scharf

Zwölf Onderbankener kritsieren Rat scharf

Geilenkirchen-Teveren/Onderbanken. Nicht alle Einwohner Onderbankens stehen hinter den eisernen Beschlüssen ihres Gemeinderates.

Zwölf von ihnen formulierten jetzt einen harschen Brief und schickten ihn an den Rat der kleinen niederländischen Grenzkommune.

Die Unterzeichner sind allesamt Zivilbeschäftigrte auf der NATO-Base in Geilenkirchen-Teveren und bringen in den Zeilen vornehmlich ihre Sorge um die Arbeitsplätze zur Sprache, die ihrer Ansicht nach durch die sture Haltung des Gemeinderates in der Baumkapp-Frage in Gefahr sind.

Sie fordern zudem, als Einwohner Onderbankens, das Recht ein, im Gemeinderat gehört zu werden. Die Zwölf machen deutlich, dass sie ihre Interessen vom Rat nicht berücksichtigt sehen. Und sie werfen den Ratsmitgliedern vor, dass diese bislang nicht mit jenen Onderbankenern gesprochen haben, die bei Awacs beschäftigt sind, schließlich stünden ihre Jobs und damit die Existenz ihrer und vieler hundert anderer Familien auf dem Spiel.

Die Unterzeichner treten der Befürchtung, dass nach einem Kürzen der Bäume die Awacs-Flugzeuge noch tiefer fliegen, entgegen mit dem Argument, dass diese sich an die Vorschriften für die Flugsicherheit halten.

Leisere Triebwerke

Der Fluglärm ist ein weiterer Einwand, mit dem die Gemeinde Onderbanken seit geraumer Zeit gegen Awacs zu Felde zieht und den Deal: gekappte Bäume gegen leisere Triebwerke vorschlägt.

Die Kritik, die NATO sei an keiner Lärmminderung interessiert, erwidern die zwölf Zivilbeschäftigten mit der Behauptung, dass eine solcher Schritt sehr wohl beabsichtigt sei: „Das macht allerdings sehr teure Investitionen erforderlich.”

Und dafür sei bei einem international verflochtenen Bündnis wie der NATO die Zustimmung aller betroffenen Länder, auch der Niederlande, unabdingbar. „Es dürfte bekannt sein, dass solche Investionnen und Prozesse (leider) viel Zeit in Anspruch nehmen.” Die Bemühungen um eine Lärmreduzierung seien in vollem Gang, doch davon werde nichts publik.

Dem Rat werfen die Briefschreiber zudem vor, dass er eine einzige Meinung vertrete, die es dem „normalen” Bürger unmöglich mache, sich ein verantwortliches und differenziertes Bild von den Tatsachen und Konsequenzen zu machen.

Nicht zu unterschätzen seien die wirtschaftlichen Folgen für den Grenzraum, sollte die Base in Teveren aufgegeben werden. „Für uns, Einwohner von Onderbanken und Awacs-Arbeitnehmer, ist Ihre einseitige Auffassung völlig unbegreifbar”, monieren die Zwölf und fordern ein Gespräch in Sachen Awacs und Bäume mit den Gemeindevertretern.