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Basel/Heinsberg: Volker Munsche enttäuscht den Fußball-„Kaiser” nicht

Basel/Heinsberg : Volker Munsche enttäuscht den Fußball-„Kaiser” nicht

Der Fußball-„Kaiser” vertraute ihm. Und „Wettpate” Franz Beckenbauer wurde nicht enttäuscht.

Volker Munsche (61) aus Heinsberg-Karken verblüffte am Samstagabend bei „Wetten, dass..?” im ZDF ein Millionenpublikum, als er mit bloßen Händen ein Sisal-Hanfseil zerriss.

Was zuvor selbst Schwergewichte wie Gewichthaber-Ass Manfred Nerlinger nicht geschafft hatten, gelang Munsche: Binnen weniger Sekunden hatte er seine Wette gewonnen.

Nicht nur Thomas Gottschalk in seiner Jubiläumsshow, auch Günther Jauch und Anastacia sowie natürlich Franz Beckenbauer waren beeindruckt.

Am Ende der Sendung gab es für den Heinsberger den verdienten Lohn: Bei der Wahl des „Wettkönigs” votierten 20 Prozent der Anrufer für Munsche, der damit Rang zwei belegte und mit 4000 Euro belohnt wurde.

Vertraglich war Volker Munsche vor seinem großen Fernseh-Live-Auftritt in Basel zu strengstem Stillschweigen vergattert worden. Selbst seinem Kegelclub hatte er nur eine ganz vage Andeutung gemacht.

Da werde am Samstagabend jemand bei „Wetten, dass..?” auftreten, den sie alle kennen würden... Und eine Videoaufzeichnung hatte er von einem Kegelbruder erbeten, da er selbst die Sendung nicht sehen könne. Er sei verhindert...

Volker Munsche wurde am 27.Oktober 1942 in Rottenbach (Thüringen) geboren. Der gelernte Industriekaufmann ist Rentner.

Der Heinsberger liebt Opern- und Konzertbesuche, kulturelle Städtereisen, Kegelabende und die „jeweils letzten zehn Meter bis zum Gipfelkreuz”. Humorlose Menschen und Dauerregen im Urlaub mag er hingegen überhaupt nicht.

Wettidee

Wie er auf die Wettidee gekommen ist, verriet er den Fernsehzuschauern und ist auch in der Internet-Präsentation des ZDF nachzulesen: „Bei meiner kaufmännischen Ausbildung in der Holzhandlung habe ich auch im Lager gearbeitet. Da waren Ballen mit Leisten immer durch eine Kordel zusammengebunden. Ständig fehlte das Messer, wenn man die Ballen aufschneiden wollte. Also habe ich begonnen, sie mit der Hand zu zerreißen. Das klappte. Das war bereits 1958.

Dann wollte ich wissen: Wo sind meine Grenzen? So nach einem Jahr habe ich dann sogar ein fingerdickes Seil gefunden. Arbeitskollegen haben dann immer in der Kneipe gewettet, ob ich die Kordel zerreißen kann. Damals habe ich behauptet, dass ich das auch noch mit 60 Jahren schaffe.

Jetzt bin ich 61Jahre alt und vor einem halben Jahr habe ich dann die Idee ,Wetten, dass..? vorgeschlagen. Ich hatte ja eigentlich schon fast wieder vergessen, dass ich mich beworben hatte. Auch habe ich nicht damit gerechnet, angenommen zu werden. Deshalb hatte ich gar nicht geübt.

Als dann der Anruf von ,Wetten, dass..? kam, habe ich sofort probiert, ob ich´s überhaupt noch kann. Und Gott sei Dank konnte ich es noch.”

Schon aus den Proben wurde - dank ZDF-Online-Redaktion - so manche lustige Anekdote bekannt.

Da Munsches Wette mit Hanf zu tun hatte, stellte Thomas Gottschalk dem versammelten Proben-Volk eine Aufgabe: „Nennt mir innerhalb einer Stunde ein fünftes Wort, das neben Hanf, Senf, Genf und Fünf auf -nf endet.”

Der ausgelobte Preis: „Wem ein Wort einfällt, der bekommt meine Gage für diese Sendung, die relativ unbedeutend ist.” Ob es jemand schaffte, wurde nicht überliefert.

Kalauer

Das Sisal-Hanf-Seil von Munsche veranlasste Gottschalk jedenfalls zu einem Kalauer: „Sisal - Du kannst auch Dusal zu mir sagen.”

Volker Munsche erzählte schon in der Probe, wie er auf die Idee zu seiner Wette kam. Geschlagene sechs Minuten lang hielt der 61-jährige Heinsberger eine Rede, die im 18.Lebensjahr begann. Thomas Gottschalk hörte sechs Minuten geduldig zu und forderte dann: „Das erzählen wir morgen aber ein bisschen ausführlicher.”

Munsche schien Gottschalk am Samstagabend beim Wort nehmen zu wollen... Und nutzte gleich die Gelegenheit, vor laufenden Kameras seine ehemaligen Klassenkameraden aufzurufen, sich doch einmal bei ihm zu melden. Zur Organisation eines Klassentreffens hat vor Munsche wohl noch niemand die Mega-Fernsehshow „missbraucht”...