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Outbaix in Übach-Palenberg hat endlich einen neuen Besitzer

Kultclub kehrt zurück : Outbaix hat endlich einen neuen Besitzer

Nach fünf Jahren Kampf um das Outbaix in Übach-Palenberg: Wilfried Schüller und Michael Kerres gehört nun offiziell der ehemalige Kultclub für Live-Musik. Der Vertrag wurde beim Notar unterzeichnet.

„Liebe Outbaix-Gemeinde - wir haben in Kooperation mit der Stadt Übach-Palenberg beim Notar den Vertrag unterzeichnet! Nun ist es offiziell. Das Outbaix gehört jetzt uns! Der Musicclub wird neu erstehen!“ – verkündet Wilfried Schüller jüngst auf Facebook. Fünf Jahre haben er und sein Partner Michael Kerres für diese Zeilen gekämpft. Unter den Fans des ehemaligen Kultclubs sorgt die Nachricht in dem Sozialen Netzwerk für große Euphorie. „Die Reaktionen waren gewaltig“, erzählt Wilfried Schüller. „Binnen weniger Stunden hatten wir 550 Likes und über 130 Kommentare zu dem Post.“

Es ist nicht das erste Mal, dass die neuen Betreiber den Rückhalt der Outbaix-Gemeinde spüren. „Vor knapp vier Monaten haben wir mit den Aufräumarbeiten begonnen“, sagt Michael Kerres. Dabei bekamen die zwei Alsdorfer tatkräftige Unterstützung von den Outbaix-Followers. „Jeden Samstag haben wir hier mit fünf bis 15 Leuten gearbeitet“, so Wilfried Schüller. Und die Hilfsbereitschaft gehe noch viel weiter. Rund 30 Outbaix-Fans hätten namentlich ihre Unterstützung angeboten, teils auch Leute vom Fach, und es habe auch Materialspenden gegeben. „Einige waren schon leicht verärgert, weil sie bisher nicht mit anpacken durften“, verrät der Diplom-Betriebswirt.

Und auf dieses Engagement bauen die Betreiber weiter, denn bevor die erste Live-Band auf die Bühne treten und das Publikum begrüßen kann, steht noch eine Menge Arbeit an. „Rund acht Tonnen Müll haben wir bisher schon entsorgt“, erzählt  Wilfried Schüller. Die Kellerräume seien teils bis zur Decke zugemüllt gewesen.

Die Spuren der Zerstörung sind noch immer sichtbar. Sämtliche Kabel wurden aus den Wänden gerissen. Bereits seit vier Monaten wird mit Hilfe der Outbaix Followers an dem Gebäude gewerkelt. Im März ist die Außenfassade dran.
Die Spuren der Zerstörung sind noch immer sichtbar. Sämtliche Kabel wurden aus den Wänden gerissen. Bereits seit vier Monaten wird mit Hilfe der Outbaix Followers an dem Gebäude gewerkelt. Im März ist die Außenfassade dran. Foto: ZVA/Michèle-Cathrin Zeidler

Durch die abgelegene Lage des Objekts kam es in der Vergangenheit auch immer wieder zu Vandalismus. „Es hatte sich hier eine Drogen-Szene etabliert“, erklärt Winfried Schüller. „Die haben alles kurz und klein geschlagen und sämtliche Kabel aus den Wänden gerissen.“ In den vergangenen Wochen habe es keine neuen Spuren der Verwüstung gegeben, aber dies schieben die Betreiber auch auf die Jahreszeit. Da der Bauzaun in der Vergangenheit kein Hindernis für die Unbekannten darstellte, wurde die Schließanlage erneuert. „Das Gebäude wird außerdem videoüberwacht“, so Michael Kerres. Als nächster Schritt würden zusätzliche Lampen folgen, und Sensoren sollen Bewegung im Inneren direkt an die Besitzer melden. „Die Hausmeisterwohnung wird in dieser Woche fertig, und wir haben auch schon einen Kandidaten gefunden“, verrät Schüller.

Somit sei das Gebäude in Kürze wieder bewohnt. Auch sonst geht es voran: Die Grundversorgung im Outbaix wurde wiederhergestellt, es sind neue  Fensterscheiben drin, der Saal wurde mit neuem Schallschutz ausgestattet und der Sanitärbereich komplett neu gestaltet. „Die Damen haben jetzt die größere Toilettenanlage“, verrät Schüller. Im März soll mit den Arbeiten an der Außenfassade gestartet werden.  „Wenn diese Wände reden könnten ...“, schwelgt Michael Kerres mit einem Lächeln kurz in Erinnerung und erklärt dann das Farbkonzept. „Wir werden in Hellgrau, Dunkelgrau und Rot streichen – den Farben des Outbaix.“

Weiterhin planen die Clubbetreiber eine Erweiterung des Außenbereichs samt Gastronomie. Damit soll ein Angebot für Spaziergänger geschaffen werden  „Damit wir die Bevölkerung mit der Musik nicht belästigen, wollen wir auch draußen eine Schallschutzmauer bauen“, betont Wilfried Schüller.

Das erste Mal so richtig laut wird es dann im Herbst zur großen Eröffnungsfeier. „Wir starten am 6. und 7. September mit einer zweitägigen Party“, verrät Michael Kerres. Die ersten namhaften Live-Bands seien bereits gebucht: „Der Eintritt wird an beiden Abenden frei sein, damit sich jeder einmal das neue Outbaix anschauen kann.“

Die neuen Betreiber wollen an das alte Programm anknüpfen  und legen viel Wert auf qualitativ hochwertige Live-Bands. „Wir blicken einem heißen Herbst entgegen“, schmunzelt Wilfried Schüller.  Es soll zukünftig aber auch bisschen Comedy geben. „Freitags sind Kneipenkonzerte mit regionalen Bands geplant“, so Michael Kerres weiter. „Das Programm wird vielseitig und für ein gemischtes Publikum.“ „Music for all ages“, ergänzt Schüller.