1. Lokales
  2. Geilenkirchen

Übach-Palenberg: Boxabteilung des VfR richtet MABW-Meisterschaften aus

MABV-Boxmeisterschaften beim VfR : Toller Sport, vielversprechende Talente und Diskussionen

Übach-Palenberg ist immer noch eine gute Adresse im Boxsport. Der VFR richtete zum 100. Jubiläum die Meisterschaften der Jugend und Schüler des Amateur Box-Verbandes Mittelrhein aus.

Die Barbara-Sporthalle in Palenberg lockte auch den Bürgermeister an den Boxring. Der MABV (Mittelrheinischer Amateur Box-Verband) richtete seine Meisterschaften im Jugendbereich aus, sah einen ausgezeichneten Gastgeber mit dem VfR Übach-Palenberg. Der Boxsport hatte in der einstigen Zechenstadt stetig einen ganz besonderen Stellenwert, der VfR war immer eine Topadresse und sah große Events.

Auch die Familie Birka ist eine gute Adresse beim VfR. Hansi Birka ist mittlerweile als Lehrwart im MABV stetig auf der Suche nach jungen Talenten. Am Samstagnachmittag stellte er eine unglückliche Entscheidung gegen einen VfR-Athleten fest. In der Jugend bis 57 Kilogramm lieferte Sukiasyan Narek vom VfR gegen Felix Zemke von Bayer Leverkusen im Halbfinale einen tollen Kampf. Zemke ist im Olympiastützpunkt und gilt als große Hoffnung. Der VfR-Sportler aber lieferte gegen ihn den Kampf seines Lebens und war für die meisten Boxfreunde in der Halle der klare Sieger.

Die Kampfrichter sahen das aber wohl anders. Sukiasyan Narek verlor mit 2:3 – da rümpften viele die Nase und sahen einen Stützpunktbonus für den Kontrahenten von Bayer Leverkusen. „Es sind fünf Kampfrichter, und jeder hat seine Meinung über den Kampf“, suchte Hansi Birka nach der Fairness im Urteil der Kampfrichter. In der Halle war man sich jedoch einig: Es wurde ein Fehlurteil gesprochen, aber für Lob und Anerkennung konnte sich Sukiasyan Narek nichts kaufen. Auch VfR-Trainer Detlef Diekmann war stocksauer, blickte aber dennoch in eine gute Zukunft mit erfolgreicher Nachwuchsarbeit beim VfR.

Immerhin konnte der VfR am Tage dennoch jubeln. Serhat Kabadyi (Junior 48 Kilogramm) ließ Mele Lorenzo vom TuS Rheindorf keine Chance, gewann eindeutig das Halbfinale mit 5:0 Wertung. Der Nachwuchsmann verletzte sich leicht am Daumen, dies war für den Coach zu gefährlich – so musste Kabadyi mit Attest im Finale passen.

Enes Kocyigit (Junior 57 Kilogramm) vom VfR stand ebenfalls im Finale und konnte nicht antreten, der Gegner legte hier ein Attest vor.Es konnte kein Sieger ermittelt werden. „Es muss geboxt werden, um einen Titel zu holen“, ließ Hansi Birka wissen. Und es gab ein knallhartes Regelwerk. So konnten auch zwei Finalkämpfe nicht stattfinden, weil der jeweilige Athlet beim Wiegen über seinem Kampfgewicht lag. Leonard Fazlija aus Köln-Kalk schaute da etwa dumm, die Waage zeigte 50,4 statt der erlaubten 50 Kilogramm Kampfgericht.

Nachbar BC Helios Aachen stellte vier Finalteilnehmer und nahm zwei Mittelrheinmeisterschaften mit in die Kaiserstadt. Am Finaltag war SC Colonia Köln das erfolgreichste Team, sammelte vier Titel für die Rückfahrt an den Rhein.

Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch sah selbst eine wichtige und imponierende Erkenntnis im Boxsport nicht nur für seine politische Laufbahn: „Wenn ein Sportler am Boden liegt, muss er wieder aufstehen, neue Kräfte bündeln um weiterkämpfen. Bleibt er liegen, hat er verloren. Und wenn er nur stehen bleibt und nicht agiert, hat er ebenfalls keine Chance zu gewinnen“.

Jungnitsch hatte im Vorfeld der Meisterschaften auch Trainingseinheiten beim VfR besucht und über die umfangreichen Trainingsmethoden gestaunt. Hierbei hat er offenbar sein Herz für den Bossport entdeckt, denn es gab viele lobende Worte für die Boxabteilung des VfR, die wie der Gesamtverein auch ein Sympathie- und Werbeträger für die Stadt Übach-Palenberg ist.

„Der Boxsport ist Adrenalin pur“, so brachte es Udo Scholz, in jungen Jahren selbst in Merkstein aktiv und dem Boxsport auf ewig verschrieben, jetzt Trainer beim VfR, auf den Punkt. „Es gibt kein besseres Training als im Boxsport.“Uwe Jeglorz, ebenfalls VfR-Trainer, lobte nach dem letzten Kampf die gesamte VfR-Familie. Aus allen Ecken und Winkeln kamen Helferinnen und Helfer zum Abbau, nachher gab es für alle in gemütlicher Runde das Dankeschön.

(agsb)