Gangelt : SPD Gangelt verzichtet auf einen eigenen Kandidaten...
Gangelt Ist Bürgermeister Bernhard Tholen der große Gewinner der Versammlung des SPD-Ortsvereins Gangelt, bei dem die Weichen für die Kommunalwahl 2009 gestellt wurden?
Die Genossen beschlossen einstimmig, auf einen eigenen Kandidaten für das Bürgermeisteramt zu verzichten. Zum einen sei Bernhard Tholen zwar CDU-Mitglied, aber nicht der Wunsch-Bürgermeister der CDU. Zum anderen habe er sich in den zurückliegenden vier Jahren „nie parteiisch” gezeigt, sondern „sich mit der CDU genau so oft angelegt wie mit uns”, begründete Rainer Mansel als Vorsitzender des Ortsvereins dieses Vorgehen der SPD.
Wenn man nun davon ausgeht, dass die FDP ähnlich verfahren wird, kann sich Tholen, der in der kommenden Woche von der CDU als Bürgermeister-Kandidat gewählt werden wird, auf dem Weg zu einem Sieg bei der Kommunalwahl nur noch selbst ein Bein stellen.
Der SPD-Fraktionsführer im Rat, Cornelius Formen aus Birgden, war 1999 gegen Bernhard Tholen (CDU) und 2004 gegen Bernhard Tholen und Dr. Armin Leon (CDU) angetreten und hatte beim ersten Mal knapp 30 Prozent, bei der letzten Wahl deutlich unter 20 Prozent der Stimmen geholt.
Formen hatte zuvor in seinem Bericht aus dem Rat vehement für geschlossene Reihen in der SPD geworben. Man brauche dringend Leute, die sich in der Ratsarbeit engagieren. „Jeder der hier sitzt, sollte sich überlegen, ob er nicht kandidieren möchte.” Formen gab bekannt, dass er zwar für den Rat, jedoch nicht mehr für den Fraktionsvorsitz zur Verfügung stehe. Rainer Mansel hatte sich zu Beginn der Versammlung über „viele neue Gesichter” gefreut und konnte so viele SPDler wie lange nicht mehr begrüßen.
Aus dem Kreishaus berichtete Michael Stock als Geschäftsführer der SPD-Kreistagsfraktion. Der 32-jährige Rechtsanwalt aus Wegberg, der als Herausforderer von Landrat Pusch kandidiert, beschäftigte sich mit der Bildung, mit der wirtschaftlichen Darstellung des Kreises und dem demografischen Wandel. Speziell waren das regionale Bildungsnetzwerk sowie das Schulentwicklungskonzept des Kreises seine Themen.
Besonderes Lob fand er für den Verbund „Der Selfkant”, der der „Region ein Gesicht gibt.” Er wünschte sich, dass der Kreis Heinsberg so selbstbewusst seine Stärken gegen die Nachbarregionen ausspielen würde. Mit Blick auf das strategische Vorgehen bei der Kommunalwahl zeigte sich Rainer Mansel ebenso realistisch wie bei der Bürgermeisterfrage. „Wir wollen eine starke Opposition bilden und unsere Position im Rat (sieben Sitze) ausbauen.”
Für dieses Vorhaben wünschte er sich „aktivere und engagierte Mitglieder als bisher.” Es gelte, sozialdemokratische Politik in die Gemeinde zu tragen: „Wir wollen das soziale Gewissen sein!”