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Restauration der „Säule der Freiheit“ verzögert sich

Skulptur vorm St.-Ursula-Gymnasium : Restauration der „Säule der Freiheit“ verzögert sich

Die Skulptur vorm St.-Ursula-Gymnasium in Geilenkirchen steht seit Ostern vergangenen Jahres nicht mehr dort. Damals wurde sie zerstört. Die Künstlerin möchte sie restaurieren, aber es gibt noch ein Hindernis.

Der Ärger war groß über die Zerstörungswut mancher Menschen, als an Ostern vergangenen Jahres die „Säule der Freiheit“ in Geilenkirchen zerstört wurde. Die von der Künstlerin Henriette Echghi-Ghamsari geschaffene Skulptur stand nahe beim Kreisverkehr am Geilenkirchener Markt vor dem Bischöflichen Gymnasium St. Ursula.

Aus Stahl und Beton hatte Echghi-Ghamsari die Figur geschaffen, ein Frauenkörper ganz in weiß, ohne Arme und auf einem Bein stehend. Ein kleines Schildchen am Fuß der Skulptur gibt Auskunft über Sinn und Zweck des Kunstwerks. Das Schild steht noch da, die Statue allerdings ist seit Monaten weg.

Die Skulptur war im Rahmen des internationalen Kunstprojektes „Pillars of Freedom“, zu deutsch „Säulen der Freiheit“, entstanden. Der Alsdorfer Künstler Alfred Mevissen hatte dieses Projekt initiiert. Mehr als hundert Künstler haben dafür weltweit in mehr als 20 Ländern Skulpturen aufgestellt, um ein Zeichen für Freiheit zu setzen. Eines der Denkmäler der Freiheit stand in Geilenkirchen – und war stets Angriffsfläche für Vandalismus und Schmierereien bis zu seiner kompletten Zerstörung im vergangenen Jahr.

Im Oktober 2017 wurde die „Säule der Freiheit“ in Geilenkirchen aufgestellt, fünf Monate später wurde sie zum ersten Mal von Kopf bis Fuß beschmiert: Obszöne Sprüche wurden aufgemalt, und auch ein Penis und Brüste. Die Schmierereien konnte der Geilenkirchener Bauhof bald darauf einigermaßen entfernen, die Spuren aber waren weiterhin zu sehen. Ostern 2019 haben Unbekannte die Skulptur dann gänzlich zerstört.

Zwei Aspekte verhindern die Arbeit

Echghi-Ghamsari hatte sich daraufhin fest vorgenommen, die Beton-Skulptur zu restaurieren. „Die Leute haben die Skulptur gut angenommen. Sie haben mich jetzt auch schon häufiger danach gefragt“, erzählt sie. Bisher ist die Künstlerin allerdings nicht dazu gekommen, die Statue zu reparieren. Und zwar aus zwei Gründen:

Zum Einen ist da ihre Gesundheit. „So eine Skulptur zu machen ist harte Arbeit“, sagt sie. Körperliche Kraft ist notwendig. Dazu war sie in letzter Zeit gesundheitlich nicht in der Lage. Echghi-Ghamsari war länger krank, wie sie erzählt. 

Zum anderen ist da der finanzielle Aspekt. Denn diesmal möchte die Künstlerin ein Material verwenden, das nicht so leicht zu zerstören ist. Sie ist sich aber noch nicht sicher, was am geeignetsten wäre. Kunststoff? Eisenguss? Oder sogar Bronze? Doch vor allem Letzteres sähe nicht nur ganz anders aus als die bisherige Skulptur, es wäre auch sehr teuer. So teuer, dass die Künstlerin das finanziell nicht allein stemmen könnte. Deshalb sucht sie Sponsoren.

„Wenn jemand das Projekt finanziell unterstützen möchte, würde mich das freuen. Man könnte gemeinsam überlegen, welches Material man verwendet und wie man die Skulptur angeht.“

Mittlerweile geht es Echghi-Ghamsari gesundheitlich besser. Im Frühjahr, wenn das Wetter besser wird, will sie sich an die Arbeit machen und das Denkmal für Freiheit endlich restaurieren. „Die Skulptur ist ein gutes Symbol für die Stadt“, sagt sie.