Konzert in Hünshoven : Lieder mit einer Botschaft und einem Gefühl
Geilenkirchen Nicht nur die Noten oder schöne Töne zu singen, sondern das Lied mit einer Botschaft und einem Gefühl zu füllen, dies strebt der Junge Chor Hünshoven mit seiner Chorleiterin Maria Slagboom an.
Und wer das Konzert „Now let us sing“ des Chores in der bis auf den Treppenabsatz gefüllten Kirche St. Johann Baptist Hünshoven verfolgte, durfte miterleben, dass dieses Bestreben von Erfolg gekrönt war. Wohl selten ist zeitgenössische Kirchenmusik, mit solcher Inbrunst vorgetragen, zu hören, dass selbst unmusikalische Konzertbesucher sich dem Gefühl und der Botschaft nicht entziehen können.
Wer etwas Musikalität mitbrachte, durfte gerne mitsingen, als zum Abschluss des Konzertes Lieder aus dem Repertoire des Chores, also durchaus keine Gassenhauer, die jeder mitsummen kann, gemeinsam von Chor und Publikum angestimmt wurden. Als „mitreißend“ darf man dieses Konzert ohne Übertreibung bezeichnen. Der Funke sprang hell glühend von den Sängern zu den Zuhörern über.
Den Zunder entfacht hatte Chorleiterin Maria Slagboom in den gut halbjährigen Proben, mit denen sich die rund 60 Chormitglieder auf ihr Jahreskonzert vorbereitet hatten. Der Junger Chor Hünshoven ist ein Chor der Pfarre St. Marien Geilenkirchen in der GdG St. Bonifatius Geilenkirchen. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit moderner, zeitgenössischer Kirchenmusik und Gospel, Messen und Konzerte zu gestalten.
„Mich fasziniert die Vielfältigkeit der modernen Kirchenmusik und die Unterschiedlichkeit in den verschiedenen Kulturkreisen“, sagt Chorleiterin Maria Slagboom. „Kennen wir im europäischen Raum meist den meditativen, festlichen Lobgesang, so geht es im Gospel oft fröhlich, feiernd und rhythmisch zu mit Einflüssen aus Soul und Jazz. Von beiden muss man selber begeistert sein, um den Geist der Lieder überspringen zu lassen.“
Diesen „Geist der Lieder“ spürten auch die Zuhörer ganz deutlich. Eine ganz besondere Atmosphäre zeichnet die Konzerte des Jungen Chores Hünshoven aus, die auch in diesem Jahr wieder dem Chor einen überwältigenden Zuhörerzuspruch bescherte. Schon der Einzug des Chores in das schöne Kirchenschiff machte deutlich, dass „Now let uns sing“ ein außergewöhnliches Konzerterlebnis bieten würde. Fingerschnipsend zogen die Chormitglieder aus der Sakristei in den Altarraum ein, während Max Hagen am Piano zum Song „Now let us sing“ improvisierte.
Jule Evertz führte durch das Programm. Während es bei „Reaching heaven with our song“ und „I will sing, I will sing” noch um das Singen als Lobpreis ging, so erweiterte der Chor den Themenbereich im folgenden Lied „Get on up“. Der Komponist Kai Lünnemann ist Beauftragter für Popularmusik im Bistum Osnabrück und hatte das dieses Lied im Rahmen einer Messe komponiert. Es ist eine Aufforderung, mit Körper und Geist Gott zu loben. Das Publikum war aufgefordert, dies einmal auszuprobieren und die Hände zur Unterstützung des Textes rhythmisch in die Höhe zu schwingen.
Das Lied „Schau auf die Welt“ des zeitgenössischen, englischen Komponisten John Rutter liegt dem Chor besonders am Herzen. Rutter ist für seine großen Melodiebögen bekannt, die beim Chorsänger eine gute Atemtechnik, gepaart mit viel Gefühl in der Stimme, voraussetzen. Nach dem Part der Solistin Michelle Schmidt stimmte der Chor bei diesem Lied einen fulminanten Lobgesang an.
Der Gospel-Klassiker “Born again“ riss das Publikum durch seinen treibenden Rhythmus und seine Fröhlichkeit mit. Ein Medley zum Mitsingen, in dem die vorgetragenen Lieder noch einmal auftauchten, stellte unter Beweis, dass die Zuhörer des Konzertes „Now let us sing“ die Botschaft verstanden hatten. Die Lieder “Back on my feet” und „Take me to the water“ rundeten ein beeindruckendes Konzert ab.
Ein Dank der Chorleiterin Maria Slagboom galt den Solisten Philipp Hanuschik, Susanna Jochims, Silvia Lückge, Michelle Schmidt, Laura Savelsberg, Heinz-Gerd Sentis, Claudia Sperath, Theo Boomers und Katharina Esser sowie den Musikern: am Piano Alexandra Fechner, Emanuel van Heel, Max Hagen und Klaus Lückge sowie am Saxophon Jac Jütten und an der Querflöte Heinz-Gerd Sentis. Für den guten Ton am Mischpult sorgte Markus Kourthen.