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Projekttag in St. Ursula: Gymnasiasten gestalten „Europatag“ in Geilenkirchen

Projekttag in St. Ursula : Gymnasiasten gestalten „Europatag“ in Geilenkirchen

Europa und die anstehenden Europawahlen sind dieser Tage das bestimmende Thema. „Den Gedanken Europa zu fördern ist auch eines unserer Ziele“, so Schulleiter Jürgen Pallaske. Aus diesem Grund hatte das bischöfliche Gymnasium St. Ursula in Geilenkirchen am Freitag einen „Europatag“ ausgerufen.

Statt Deutsch, Mathe und Geschichte stand eine Podiumsdiskussion mit Schulleiter Jürgen Pallaske, Leonhard Kuhn, dem stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Geilenkirchen und Prof. Gerd Wassenberg, dem Vorsitzenden der Europa-Union in Geilenkirchen, auf dem Programm.

Nachwuchssorgen

Für die Perspektive der Jugendlichen gesellte sich Hanna Vossen aus der Klasse 9b, Siegerin im diesjährigen Landesfinale von „Jugend debattiert“, in die Runde.

Begeistert berichtete der bekennende Europäer Gerd Wassenberg von den Vorteilen Europas und er nutzte auch gleich die Gelegenheit, vor dem jungen Publikum für die Europa-Union zu werben. „Ich gehöre bei uns noch zu den Jüngsten“, gestand er. Der Verein habe ein großes Nachwuchsproblem.

Vielen Jugendlichen sei gar nicht bewusst, welche Errungenschaften es erst seit der Europäischen Union gebe. Leonhard Kuhn habe es hingegen hautnah miterlebt. „Wir dürfen heute frei durch Europa reisen, einen Beruf ausüben und auch unseren Lebensmittelpunkt verlagern“, erzählt der stellvertretende Bürgermeister. In wenigen Minuten sei man heute über die Grenze. „Geilenkirchen pflegt seit über 30 Jahren eine beispielhafte Partnerschaft auf allen Ebenen mit Quimperlé“, so Kuhn. Als Nato-Standort habe Geilenkirchen außerdem auch gute internationale Kontakte.

Jürgen Pallaske sieht seine Schüler in europäischen Themen gut aufgestellt. „Uns ist es wichtig,  unsere Partnerschaften zu anderen Schulen zu pflegen. Uns verbindet in Europa schließlich viel“, betont auch der Schulleiter. Um die Stadtpartnerschaft mit Quimperlé weiterhin mit Leben zu füllen, stehe bereits in zwei Wochen wieder ein Besuch in der Bretagne an.

Trotzdem kritisiert Hanna Vossen: „Viele Jugendlichen haben zu wenig Bezug zu Europa und sehen sich eher als Staatsbürger.“ Zwar gebe es Möglichkeiten, einen Schüleraustausch zu machen, doch gerade für längere Aufenthalte seien die Hürden hoch. Dadurch würden Jugendliche nicht in Kontakt mit Schülerin aus anderen Ländern treten.

Persönliche Kontakte pflegen

Jürgen Pallaske sicherte seine Unterstützung zu, sollte jemand ins Ausland gehen wollen. Ein verpflichtendes Schuljahr in einem anderen europäischen Land lehnt der Schulleiter allerdings ab.

„Wir müssen junge Menschen für Europa begeistern. Ich nehme meine Studenten daher gerne mit ins Ausland“, erzählt Gerd Wassenberg. Für ihn sei wichtig, dass Lehrer den persönlichen Kontakt zu anderen Schulen pflegen. „Dadurch machen sie es den Schülern leichter.“

Den jungen Menschen in Europa liegt laut einer Umfrage der Umweltschutz am meisten am Herzen. Auf Platz zwei folgen die Terrorbekämpfung und die Einwanderungspolitik gefolgt von dem Schutz der Menschenrechte und dem Kampf gegen das soziale Ungleichgewicht. Auch am Gymnasium wird aktuell über Ideen beraten, wie sich die Schule an der Fridays-for-Future-Bewegung beteiligen kann.

„Es ist wichtig, dass der Bürger sein Verhalten ändert und umweltbewusster lebt“, betont Gerd Wassenberg. Politiker sollten dabei seiner Meinung nach eine Vorbildrolle einnehmen. „Es kann nicht sein, dass Minister nur Vielfliegermeilen sammeln. Sie sollten lieber einmal mit der Bahn fahren.“