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Umwelttag auf dem Loherhof: Grüne hoffen auf mehr als 3000 Besucher

Umwelttag auf dem Loherhof : Grüne hoffen auf mehr als 3000 Besucher

Während in Stadt und Land aufgrund des Coronavirus Veranstaltungen abgesagt werden, bereiten die beiden Vorsitzenden der Geilenkirchener Grünen, Christina Hennen und Jürgen Benden, mit Hochdruck den zehnten Umwelttag der Grünen als Messe für Umwelt und Gesundheit vor.

„Wir haben bisher viel Energie und Geld, aber auch viel Herzblut in die Vorbereitung gesteckt“, sagt Jürgen Benden. Zwei Monate sind es noch, bis am Sonntag, 17. Mai, zwischen 10 und 18 Uhr mehr als 3000 Besucher im Sportpark Loherhof erwartet werden. „Wir planen derzeit noch, dass unser Umwelttag stattfinden wird. Es könnte natürlich zu einer Absage kommen. Wenn die Lage allerdings in zwei Monaten noch so ist wie heute oder dramatischer, haben wir ganz andere Probleme. Dann geht es unter anderem um die Wirtschaft und Ängste um Arbeitsplätze und nicht mehr um den Umwelttag der Geilenkirchener Grünen“, erklärt Benden.

Alle zwei jahre findet die laut Benden größte nichtkommerzielle Umweltmesse in Nordrhein-Westfalen im und am Sportpark Loherhof statt. Kamen zur ersten Messe im Jahr 2000 knapp 400 Besucher zu den damals insgesamt acht Pavillons und Infoständen, so waren es in den vergangenen Jahren stets 3000 bis 3500 Besucher und 65 bis 75 Aussteller.

Doch jetzt, im 20. Jahr, sinkt das Interesse bei den Handwerksbetrieben, die in der Vergangenheit ökologisches Bauen vorgestellt hatten. Die Messe selbst werde von allen Teilnehmern gelobt, versichert der Grünen-Sprecher. Aber: „Die typischen Handwerkwerksbetriebe wie Schreiner, Stukkateure, Treppenbauer oder Heizungsmonteure haben die Auftragsbücher voll. Weil die Baubranche boomt, können sie keine Aufträge mehr annhemen. Das Personal reicht nicht. Und deshhalb wollen sie derzeit nicht noch mehr Werbung für sich machen.“

52 Aussteller haben ihre Teilnahme bisher fest zugesagt. Aus diesem Grund will auch Christina Hennen den von Benden vor Jahren eingeschlagenen Weg weiter ausbauen: „Da sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geändert haben, wollen wir den Bereich Gesundheit noch weiter ausbauen“, sagt sie.

Auch der soziale Sektor soll gestärkt werden. Bei der Messe geht es unter anderem um Fragen, wie der Mensch im Alter leben und versorgt sein will, oder um die Mobilität von Dorfbewohnern. Zu diesem Themenkomplex werden sich Mitarbeiter des Geilenkirchener Franziskusheimes als Quartiersmanager präsentieren.

Die beiden Grünen-Vorsitzenden hoffen, dass sie angesichts rückläufiger Anmeldezahlen bis Mai noch weitere Aussteller gewinnen können. So beispielsweise ein Start Up-Unternehmen aus Düsseldorf, das Kleidung aus Holz anbietet: „Man bemerkt keinen Unterschied zur üblichen Textilkleidung“, hat Jürgen Benden bei einem ersten Gespräch festgestellt.

„Wir haben uns vom globalen Absatzmarkt abhängig gemacht. Wir müssen die hiesigen Märkte stärken. Wir sollten Obst, Gemüse und Pflanzen aus der Region wertschätzen, anstatt auf Massenproduktion zu setzen“, meint Hennen und weist auf die örtlichen Händler hin, die auf dem Loherhof ihre Waren präsentieren.

Mit 17 Ausstellern

17 Aussteller bestücken den attraktiven Pflanzen- und Gartenmarkt, auf dem neben Sommerblumen, Stauden und Kräutern auch Gartendekorationen und Zäune aus Kastanienholz zu finden sind. Die „Ackerhelden“ aus Essen zeigen, wie man einen Biogemüse-Mietgarten anlegt. „In Zukunft sind immer mehr Hochbeete gefragt, denn auch ältere Menschen wollen noch im Garten aktiv sein“, sagt Hennen.

Im und um den Sportpark gibt es einiges zu sehen, beispielsweise wie Schafe bei der Schur ihr Fell verlieren. Und auch die Kinder können aktiv werden, etwa beim Bau von Insektenhotels und „Samenbomben“, ein Gemisch aus Tonerde und Blumenwiesensamen.

Am Stand der Grünen soll deutlich gemacht werden, dass ein Blühgarten oftmals weniger Arbeit bereitet und kostengünstiger ist als ein Schottergarten. „Aber natürlich nicht mit erhobenem Zeigefinger“, sagt Benden lachend.

Auch die Politik kommt bei den Grünen, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiern, nicht zu kurz: Drei Gründungsmitglieder, unter ihnen Schirmherrin Christa Nickels, und drei 18-jährige Neumitglieder diskutieren auf dem Grünen Sofa unter dem Motto „Erfahrung trifft Zukunft“. An diesem Tag wollen die Grünen auch ihr Wahlprogramm vorstellen, das in Arbeitskreisen erarbeitet wurde und am 22. April von den Parteimitgliedern verabschiedet werden soll.

Besucher der Umweltmesse können einen kostenlosen Shuttle-Service nutzen. In halbstündigem Rhythmus fahren zwischen 10 und 18 Uhr Busse ab Bauchem über den Stadtkern nach Hünshoven zum Loherhof. Benden hofft, dass an diesem Tag auch der erste Elektrobus im Kreis Heinsberg eingesetzt werden kann.

Wer trotz Corona ebenso optimistisch wie die Grünen auf den 17. Mai blickt, kann sich jetzt noch unter www.gruene-gk.de online anmelden. Auf dieser Seite findet man einen Hallenplan, ein Anmeldeformular und weitere Informationen.