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Kommentar zum Einzelhandel: Es fehlen kurzfristige Lösungen

Kommentar zum Einzelhandel : Es fehlen kurzfristige Lösungen

Nach dem Hochwassser liegen in Geilenkirchen immer noch viele Ladenlokale brach. Es gibt viel zu tun.

Da liegt ein gutes Stück Arbeit vor den Stadtplanern in Geilenkirchen. Noch immer liegen Ladenlokale nach dem Hochwasser brach. Einige Mieter haben sich für immer verabschiedet. Der Pub im Gerberhaus ist dicht, und in wenigen Tagen schließt die Buchhandlung de Kleine. „Geilenkirchen ist tot“, meinte Inhaberin Anna de Kleine in einem Gespräch mit unserer Zeitung.

Der bevorstehende Abriss von Sparkasse und Rewe-Markt werden die Situation sicherlich weiter verschlechtern, zumindest so lange, bis dort etwas Neues entstanden ist. In diesen Zeiten Händler und Geschäftstreibende zu motivieren, ist keine leichte Aufgabe – weder für das Stadtmarketing noch für Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld.

Untätigkeit wirft man ihnen nicht vor, hinter den Kulissen wird mit Hochdruck gearbeitet. Aber was derzeit fehlt, sind kurzfristige Lösungen. After-Work-Markt und Culinaria sind schöne Events im Jahreskalender, aber den Händlern macht das tägliche Geschäft zu schaffen.

Eine Bonus-Karte ist eine nette Idee für die Zukunft, aber Geilenkirchen braucht jetzt Initiativen gegen die verödende Innenstadt und ausbleibende Kunden. Im Dezember versuchte Daniela Ritzerfeld, mit Blasmusik und einem Glühweintaxi die Kunden in die Innenstadt zu locken.

Im Prinzip keine schlechte Idee, aber auch hier gab es Kritik von Seiten der Händler: Bei Facebook kritisierten sie, dass der Glühweinverkauf nicht mit den Geschäften vor Ort organisiert worden war – als Signal auf der einen, als Umsatzbringer auf der anderen Seite. Ganz unrecht haben sie nicht. Denn gut gemeint ist eben nicht immer ausreichend. Offensichtlich fehlt es in Geilenkirchen nach dem Frust der vergangenen zwei Jahre an Einigkeit. Nur, wenn alle mit anpacken, hat die Stadt eine Chance für die Zukunft. Es gibt viel zu tun.