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Verkehrssituation in Neu-Lohn/Fronhoven: Wenn Autofahrer zwischen Umkehren und Feldweg wählen

Verkehrssituation in Neu-Lohn/Fronhoven : Wenn Autofahrer zwischen Umkehren und Feldweg wählen

Seit Montag ist die L11 bei Neu-Lohn/Fronhoven aufgrund von Bauarbeiten gesperrt. Das sorgt für mehr Verkehr im Wohngebiet und Ausweichrouten über die Felder. Ein Bericht von vor Ort.

Die erste Begegnung in Neu-Lohn/Fronhoven spielt sich direkt neben der Gaststätte am derzeit gesperrten Ortsausgang ab. Eine Frau hält an, öffnet das Fenster ihres Wagens und fragt: „Entschuldigung, wissen Sie, wie ich jetzt von hier nach Aldenhoven komme?“ Die Landesstraße 11 entlang der Stadtteile im Eschweiler Norden ist seit Montag vollgesperrt, die weitläufige Umleitung über Alsdorf-Hoengen scheint bei vielen noch nicht bekannt zu sein.

Immer wieder fahren Menschen, die aus Richtung Hagelkreuz kommen, zunächst ins Wohngebiet hinein, um dann vor den Absperrungen am anderen Ende kurz unschlüssig stehenzubleiben und dann entweder zu wenden oder aber ihr Glück über Feldwege zu versuchen. „Am Montag war auf den Feldwegen die Hölle los, das glich schon fast einer Autobahn“, berichten Bauleiter und Polier von der zuständigen Baufirma, die zurzeit die Straße saniert.

Es habe Stau und Chaos auf den parallel zur L11 verlaufenden Strecken gegeben. „Inzwischen ist es nicht mehr so schlimm, aber die Menschen suchen sich natürlich weiterhin Ausweichmöglichkeiten, um die weite Umleitung zu vermeiden“, sind sie sicher. Zwei Bauarbeiter haben an diesem Mittwochmorgen nach eigener Aussage zum Beispiel beobachtet, dass jemand auf dem Fahrradweg neben der Straße gefahren ist.

Aber nicht nur die Parallelstrecken über „Schleichwege“ werden genutzt. Viele Autofahrer halten sich am Ende der Sackgasse auch an das „Durchfahrt verboten“-Schild und drehen um. Allerdings halten sie sich dabei wiederum nicht an alle Verkehrsregeln, wie eine erboste Anwohnerin erzählt. „Die Menschen rasen hier wie die Bekloppten, insbesondere am Kindergarten ist das gefährlich.“ Die Frau, die an der Leo-Meuser-Straße wohnt, vermutet dahinter Zeitdruck aufgrund der Baustelle und der Umleitung, hat jedoch wenig Verständnis dafür, dass die verlorenen Minuten offenbar noch innerhalb der Wohnsiedlung wieder aufgeholt werden müssen.

„Nachdem es am Montag eine Katastrophe war, haben die meisten Pendler mittlerweile wohl gemerkt, dass sie hier nicht durchkommen. Aber ich finde es nach wie vor gefährlich, mit den Kindern spazieren zu gehen“, stellt die Anwohnerin fest. Und nachdem sie einem weiteren verzweifelten Autofahrer den richtigen Umleitungsweg beschrieben hat, fügt die Frau hinzu: „Die Information im Vorfeld hätte auch besser sein können. Wir haben zwar aus der Zeitung und im Internet erfahren, wie der Plan ist, aber Wurfsendungen für die betroffenen Anwohner gab es nicht.“

 Am Kreisverkehr Hagelkreuz ist die Sperrung der L11 angekündigt.
Am Kreisverkehr Hagelkreuz ist die Sperrung der L11 angekündigt. Foto: MHA/Caroline Niehus

Das kritisiert auch ein Bewohner der Straße Fronhoven. Er spricht zudem ebenfalls von deutlich mehr Verkehr im Ort, hat aber noch ein anderes Problem: Aufgrund der aktuellen Sperrung komme der Pflegedienst für seine Frau von Aldenhoven aus nicht mehr zu ihr – der Zeitverlust sei im eng getakteten Plan schlicht zu groß. Deshalb müsste im Moment die Familie aushelfen.

Lobende Worte finden alle Anwohner im Übrigen für den bisherigen Verlauf der Baustelle. Es werde immer lange gearbeitet und gehe bereits sichtbar voran, das lasse darauf hoffen, dass die Sperrung sich auch nicht verzögere.

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Diese Einschätzung bestätigen zum jetzigen – zugegebenermaßen noch recht frühen – Zeitpunkt auch Bauleiter und Polier: Zwischen sechs und 16 Leute würden täglich daran arbeiten, dass die L11 nach den Osterferien wieder komplett befahren werden kann. Dann dürften Autofahrer zwar immer noch an der Gaststätte halten, allerdings dann nicht mehr um unfreiwillig umzukehren, sondern freiwillig einzukehren.