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Sportveranstaltung in Eschweiler: Volkslauf feiert Jubiläum und Neustart nach vier Jahren

Sportveranstaltung in Eschweiler : Volkslauf feiert Jubiläum und Neustart nach vier Jahren

Knapp 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von zwei bis 85 Jahren gehen bei der 50. Auflage des LSG-Volkslaufs auf die Strecken.

Der allererste Startschuss nach vierjähriger Zwangspause erfüllte seinen Zweck noch nicht. Der Grund: Die Startschusspistole war nicht geladen. Eine Situation, die sich schnellstens binnen weniger Momente beheben ließ. Und so konnten am Sonntagmorgen um 9.50 Uhr (und wenige Sekunden) die U8-Mädchen den 50. Internationalen Volkslauf der Leichtathletik-Sportgemeinschaft (LSG) Eschweiler mit ihrem Lauf über 300 Meter eröffnen.

In den kommenden Stunden sollten noch knapp 700 weitere Sportlerinnen und Sportler die Strecken und Distanzen, die im sowie in näherer und weiterer Entfernung rund um das Waldstadion absolviert wurden, in Angriff nehmen. Laufend sowie (mal schnell, mal eher gemütlich) gehend. Letzteres taten gleich 16 Wanderinnen und Wanderer, die unter dem Mannschaftsnamen „Die Hoppens“ auf der 10-Kilometer-Strecke an Engelbert Hoppe erinnerten, der vor inzwischen mehr als einem halben Jahrhundert gemeinsam mit Leo Faßbender den Volkslauf ins Leben gerufen hatte. Darunter auch zwei junge Damen, die im Jahr 2019 das Licht der Welt erblickten, für die Zukunft der Traditionsveranstaltung am jeweils dritten Märzsonntag stehen, beim Jubiläum aber keinesfalls die jüngsten Teilnehmerinnen waren.

 Kein Halten mehr: Die U8-Mädchen eröffneten den 50. LSG-Volkslauf im Waldstadion und strebten voller Ehrgeiz und Spaß dem 300 Meter entfernten Ziel entgegen.
Kein Halten mehr: Die U8-Mädchen eröffneten den 50. LSG-Volkslauf im Waldstadion und strebten voller Ehrgeiz und Spaß dem 300 Meter entfernten Ziel entgegen. Foto: Andreas Röchter

Der LSG-Volkslauf vereinte nämlich im Rahmen seiner 50. Auflage die Jahrgänge 2021 und 1938. Eindrucksvoller Repräsentant der junggebliebenen Generation war dabei Josef Becker, der für die Wasserfreunde Delphin Eschweiler in der Altersklasse M85 die 10-Kilometer-Volkslaufdistanz meisterte und zum 50. Mal beim Volkslauf mit von der Partie war, seine 100 Prozent-Quote also erfolgreich verteidigte.

Ein (im Vergleich mit Josef Becker wesentlich jüngeres) Urgestein des LSG-Volkslaufs, der ursprünglich von der Turnabteilung des damaligen Großvereins Eschweiler Sportgemeinschaft (ESG) ausgerichtet und organisiert wurde, ist Dirk Bartolomy. Als Schüler schnürte er selbst die Laufschuhe und in der ersten Hälfte der 90er-Jahre, als die Ausrichtung von der ESG-Leichtathletikabteilung übernommen wurde, zählte er zu den Hauptorganisatoren.

„Dazu gehörte auch, die Rolle des Stadionsprechers einzunehmen“, blickt der 52-Jährige, der inzwischen Vorsitzender der Region Südwest innerhalb des Leichtathletik-Verbands Nordrhein ist, zurück. Eine Funktion, die er übrigens unter anderem auch bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin sowie während der EM in München im vergangenen Jahr ausfüllte. Erfahrungen, die Dirk Bartholomy auch am Sonntag zugute kamen.

Im Gedenken an Volkslauf-Mitgründer Engelbert Hoppe bewältigten Familienmitglieder und Nachfahren aller Altersgruppen als „Die Hoppens“ die 10-Kilometer Wanderstrecke.
Im Gedenken an Volkslauf-Mitgründer Engelbert Hoppe bewältigten Familienmitglieder und Nachfahren aller Altersgruppen als „Die Hoppens“ die 10-Kilometer Wanderstrecke. Foto: Andreas Röchter

Schließlich ist es alles andere als einfach, den Überblick zu bewahren, wenn die schnellsten „Jedermannläufer“, die 60 Minuten nach dem Start des 10-Kilometer-Volkslaufs auf ihre 4000-Meter-Strecke geschickt wurden, sich auf der Zielgeraden mit den Volksläufern treffen. Komplikationen, die bei insgesamt zwölf Läufen mit Jahrgangs- und Altersklassenwertungen unvermeidlich sind, von allen Beteiligten aber mit Humor und Gelassenheit gemeistert wurden.

So standen die Langstreckenläuferinnen und -läufer am und vor dem Start des Halbmarathons bereitwillig Spalier und spendeten aufmunternden Beifall, als einige Nordic-Walker und Wanderer nach mehr als 9,5 durchschrittenen Kilometern an ihnen vorbei auf ihre abschließende Dreiviertel-Stadionrunde einbogen.

Für den Notfall sowie die Sicherheit und Verpflegung aller Läuferinnen und Läufer vor Ort: die Helferinnen und Helfer der Johanniter.
Für den Notfall sowie die Sicherheit und Verpflegung aller Läuferinnen und Läufer vor Ort: die Helferinnen und Helfer der Johanniter. Foto: Andreas Röchter

Komplikationen vermeiden beziehungsweise im Falle eines Falles nach Möglichkeit im Keim zu ersticken, lautete die Aufgabe der insgesamt zehn Helferinnen und Helfer der Johanniter, die im Waldstadion und entlang der Strecken auf der Hut waren. „Wir sind auch mit einem Rettungswagen vor Ort, um für den Notfall gerüstet zu sein. Darüber hinaus unterhalten wir auch einen Verpflegungsstand, um die Sportlerinnen und Sportler mit Getränken versorgen zu können“, erklärte Einheitsführer Luca Manzoni vor den ersten Wettkämpfen des Tages.

Durchaus zufrieden mit dem Jubiläumslauf und dem Neustart nach vier Jahren (der ursprünglich für den 15. März 2020 vorgesehene Lauf gehörte zu den ersten Großveranstaltungen, die aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten) zeigte sich der LSG-Vorsitzende Hans Günter Hirsch: „Die Zahl der Teilnehmer ist insgesamt in Ordnung, gerade bei den Kindern und Jugendlichen. Dies lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken. Zurückgegangen ist die Zahl der Meldungen für den Halbmarathon. Aber auch hier hoffen wir, dass sich dies nach der Zwangspause langsam aber sicher wieder einpendelt.“