Bischöfliche Liebfrauenschule : Schüler beim Projekt „Forschungswoche“ auf den Spuren der Genetik
Eschweiler Einst als von der Europäischen Union unterstütztes Comenius-Projekt (heute Erasmus Plus) gestartet, ist der Austausch zwischen der Bischöflichen Liebfrauenschule (BLS) und dem Bundesrealgymnasium Kufstein aus Tirol inzwischen fester Bestandteil beider Schulprogramme.
In der zurückliegenden Woche fand nun Auflage 16 des Projekts „Forschungswoche“ statt, bei dem sich die Schüler besuchten.
Am Sonntag trafen acht österreichische Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe mit ihrer Biologie-Lehrerin Barbara Lackner in der Indestadt ein, und einen Tag später reisten die Gäste mit neun Altersgenossen der Liebfrauenschule und Projektleiter Jochen Hermanns zur ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang, wo sie sich bis einschließlich Mittwoch auf die Suche nach den naturwissenschaftlichen und historischen Spuren der Genetik machten.
Nach der Rückkehr standen am Donnerstag in Zusammenarbeit mit Anja Groth, stellvertretende Schulleiterin der BLS und Biologielehrerin, die Durchführung einiger Experimente auf dem Programm. Zum Abschluss der Forschungswoche präsentierten die jungen Naturwissenschaftler beider Partnerschulen am Freitagmittag ihre Ergebnisse vor weiteren Schülerinnen und Schülern der BLS sowie Schulleiter Carsten Gier.
Experimentieren und Kennenlernen
Dabei standen die chemischen Grundlagen der DNA (Desoxyribonukleinsäure) ebenso im Vordergrund wie die Auseinandersetzung mit den Forschungsergebnissen von Gregor Mendel (1822 bis 1884), dem Entdecker der nach ihm benannten Mendelschen Regeln der Vererbung, dessen Erkenntnisse von den Nazis für deren verbrecherische Rassenlehre missbraucht wurden. Auch die Historie der NS-Ordensburg Vogelsang wurde von den Jugendlichen aufgearbeitet.
„Mir liegt die abwechselnd in Kufstein und Eschweiler stattfindende Forschungswoche sehr am Herzen“, bekräftigte Carsten Gier. „In der heutigen Zeit wird es immer wichtiger, über den Tellerrand hinauszuschauen“, so der Schulleiter.
In dieser Hinsicht stand während der Forschungswoche natürlich nicht nur das wissenschaftliche Lernen, sondern auch das Kennenlernen der Schüler untereinander im Vordergrund. „Private Gegenbesuche wurden bereits organisiert“, wusste Barbara Lackner zu berichten, bevor sich die Pädagogin unter anderem bei Organisator Jochen Hermanns und den Eltern der Liebfrauenschüler, bei denen die Schüler aus Kufstein einige Tage wohnten, herzlich bedankte.
„Die Gegeneinladung ist natürlich bereits ausgesprochen“, blickte die Lehrerin in Richtung des kommenden Schuljahres. Dann werden sich einige BLS-Schüler der kommenden neunten Jahrgangsstufe auf den Weg in die Tiroler Alpen machen, um zu forschen und Freundschaften zu schließen.