Goldhochzeit : Renate und Manfred Granrath feiern 50 gemeinsame Ehejahre
Eschweiler Ländlich kann es in Eschweiler sein, doch ein kleiner „Umweg“ war es schon, zum abgelegenen Domizil der Granraths zu gelangen. 40 Jahre leben Renate und Manfred Granrath nun hier und stehen kurz vor ihrer Goldhochzeit, die sie aber erst im Oktober groß feiern.
Groß geworden und eng verbunden blieben Renate und Manfred ihrer Heimat Kinzweiler treu, seit jeher. So war es auch keine Überraschung, dass sie dort in eine gemeinsame Wohnung zogen, nachdem am 23. Mai 1969 standesamtlich geheiratet wurde, als Renate mit 21 Jahren volljährig wurde. Anders zu damaligen Zeiten war auch, dass man eine gemeinschaftliche Bleibe oftmals nur dann fand, wenn man verheiratet war. Und so ging jeder abends schön brav nach hause, bis im Oktober die kirchliche Trauung stattfand und der Wohngemeinschaft nichts mehr im Wege stand.
Kennengelernt haben sich Renate und Manfred im Dorf. Gemeinsam bestritt man die Volksschulzeit, nach der Schulentlassung trennten sich die Wege nur kurzzeitig, ohne dass die beiden ganz den Kontakt verloren. Mit Renates Brüdern zog Manfred um die Häuser, man begegnete sich immer wieder und kam sich schließlich bei gemeinsamen Aktivitäten mit der Clique näher.
Kinder wurden geboren, zwei an der Zahl. Thomas und Ulrike erblickten Anfang der 70er-Jahre ganz dicht hintereinander das Licht der Welt. Eine Herausforderung war schließlich das eigene Haus. Zu Zeiten, als Kinzweiler in die Stadt Eschweiler eingegliedert wurde, entschieden sich die Granraths für ein Grundstück an der Trasse, wo einst die Straßenbahn von Eschweiler nach Alsdorf führte. Sieben Bauanträge stellten sie, vielleicht brachte die Zahl Glück, denn als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen wohnen Renate und Manfred nun seit 40 Jahren in einer Ecke von Kinzweiler, die zwar den Namen Kambachstraße trägt, deren Zugang aber über einen schmalen Feldweg zu bloß drei Häusern führt. Ruhig und idyllisch von Grün umgeben sehen die Eheleute sowohl Vor-, als auch Nachteile ihrer Lage: „Bei uns wird zumindest vor der Haustüre kein Müll abgeholt und da wir im Grunde keine direkten Nachbarn haben, hatten es Übeltäter leicht, uns als Opfer auszuwählen.“, erklärt Manfred.
Äußerst verbunden sind die Granraths mit ihrem Domizil, freudig haben sie immer etwas zu werkeln in Haus und Garten. Noch außergewöhnlicher ist allerdings ihr Wirken in Vereinen und im gesellschaftlichen Leben. Handfertig, künstlerisch und musikalisch tätig ist die Frau – Renate verbrachte ihre freie Zeit vielfach damit, zu malen und zu basteln. Auf die Ikonenmalerei ist auch ihr Mann besonders stolz, ihre Kreuzikone fand den Weg in die Kapelle auf dem Kalvarienberg.Manfred dagegen war eher der Musik angetan, übergeordnet dem Kinzweiler Trommler- und Pfeifercorps und darüber hinaus auch den Bläser- und Flöten-Gruppierungen, die aus dem Ensemble entstanden.
Gemeinsam erlebten Renate und Manfred ebenso lustige Stunden in der Theatergruppe. Bei einem Weihnachtsstück kam einst eine Kollegin wuchtig auf die Bühne gestampft, Tannenbaum um Tannenbaum hielt dem nicht stand und die Schauspieler waren von dem Grün begraben.
Das soziale Miteinander steht wohl im Mittelpunkt der Granraths, nicht nur bei der Organisation von öffentlichen Dorf-Veranstaltungen, sondern auch im Familien- und Freundeskreis. So wollen sie auch in Zukunft gesund – und das wissen die beiden, dass das im Alter und nach dem Schlaganfall von Renate keine Selbstverständlichkeit ist – Familien-, Vettern- und Kusinen- sowie Klassen und Kommunionstreffen genießen.
Nach der eher kleinen Feier im Mai mit Kindern und Enkeln, begehen Renate und Manfred Granrath die Goldhochzeit im Oktober im größeren Kreis, wohl gut vernetzt in Kinzweiler Kreisen.