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Aufhebung der Maskenpflicht: „Mal kurz die Maske aufzusetzen, ist doch wirklich nichts Schlimmes“

Aufhebung der Maskenpflicht : „Mal kurz die Maske aufzusetzen, ist doch wirklich nichts Schlimmes“

Den Wegfall der Maskenpflicht halten nicht alle Menschen für eine gute Idee. Etliche Einzelhändler aus Eschweiler und Stolberg möchten den Virenschutz zum eigenen Wohl und zum Wohl ihrer Kunden weitertragen.

In Nordrhein-Westfalen fallen zum Wochenende die meisten Corona-Regeln weg. Die aktuelle Coronaschutzverordnung des Landes gilt nur noch bis einschließlich Samstag, 2. April, 24 Uhr. Ab Sonntag können dann die Masken fallen – sofern man das wünscht.

Bei einigen Einzelhändlern sorgt das Thema schon jetzt für reichlich Diskussionsstoff. Unsere Zeitung hat bei einigen Geschäftsleuten in Eschweiler und Stolberg nachgefragt. Sie sind sich einig: Mit dem Ende der Maskenpflicht können sie sich nicht anfreunden.

„Die Maskenpflicht wird bei uns beibehalten“, sagt Dietmar Kohlen mit fester Überzeugung. Der Inhaber des Eschweiler Weinladens an der Rosenallee kann den Beschluss der Regierung nicht nachvollziehen: „Als wir eine Inzidenz von 70 hatten, mussten wir unsere Läden schließen und bei einer Inzidenz von 1700 fallen jetzt die Corona-Regeln, das ist doch alles andere als logisch.“

Er und seine Mitarbeiter schützen die Kunden und sich selbst weiterhin, indem sie Maske tragen. Und sie hoffen und bauen auf das Verständnis ihrer Kunden, die Maske ebenfalls bei einem Einkauf zu tragen.

Ein Hinweis am Fenster

Jörg Drescher von der Buchhandlung Oelrich & Drescher, der nach der Flutkatastrophe sein Geschäft übergangsweise im Weinladen weiterführt, ist der gleichen Meinung. „Wir haben gemeinsam beschlossen, dass wir weiterhin die Masken anlegen und wir werden die Kunden freundlich darum bitten, es uns gleichzutun. Wir haben schon einen Hinweis beziehungsweise die Bitte ins Fenster gehängt.“

„Wir können den Kunden ja nichts vorschreiben, aber auch wir werden weiterhin unsere FFP2-Masken tragen“, stimmt Michaela Schmitz von Hardt-Optik am Markt ihren Kollegen zu. „Wir werden also nicht aufs Hausrecht pochen, aber unsere Kunden um Verständnis bitten.“

Ein Plakat mit der eindringlichen Bitte „Aus Respekt vor der Gesundheit unserer Kunden und Kollegen tragen wir weiterhin Maske und möchten Sie bitten, während Ihres Aufenthaltes bei Hardt-Optik eine Maske anzulegen“ sei schon angefertigt und ausgehängt. „Da wir ja keinen Abstand unter 1,5 Meter gewährleisten können, wenn wir die Brillen anpassen, hoffen wir auf die Einsicht der Kunden.“

Auch in Stolberg ist man sich ziemlich einig, die Masken aufzubehalten. Stefan Schartmann, Marktleiter des Nahkaufs in Büsbach, und sein Team möchten weiterhin von dem Mund- und Nasenschutz Gebrauch machen. „Unsere Mitarbeiter tragen die Masken weiter, weil sie das selbst so möchten und sich sicherer fühlen. Außerdem haben wir auch viele ältere Menschen, die auf jeden Fall die Maske vorsorglich weitertragen werden.“

Den Kunden vertrauen

Natürlich könne er von seinem Hausrecht Gebrauch machen, falls ein Kunde ohne Schutz den Laden betreten würde. „Aber das machen wir nicht“, vertraut Schartmann auf das Verständnis seiner Kunden.

„Auch wir wünschen uns, dass unsere Kunden ihre Masken aufsetzen, wenn sie unseren Laden betreten“, hofft Norbert Scholl von der gleichnamigen Metzgerei in Stolberg-Mausbach auf gesundheitsbewusste Menschen. „Ich denke, dass auch die Menschen den Schutz bevorzugen und nichts riskieren möchten – gerade jetzt, wo so viele infiziert und erkrankt sind.“ Das Tragen einer Maske hätte auch noch weitere Vorteile: „Der Krankenstand bei den Mitarbeitern ist deutlich zurückgegangen. Kaum einer ist seit der Maskenpflicht an Grippe oder an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt“, macht er deutlich.

In der Bücherstube Stolberg ist auch weiterhin Maskenpflicht angesagt. „Es ist doch das Wenigste, was man machen kann, was am meisten Wirkung zeigt“, ist Inhaberin Bettina Krüpe überzeugt. „Wir werden alle die Masken weitertragen und wir werden die Leute ebenfalls bitten, den Schutz weiter aufzusetzen“, sagt sie und fügt hinzu: „Ich finde den Regierungsbeschluss ganz furchtbar und bei dieser Inzidenz nicht angemessen. Also mal kurz die Maske aufzusetzen, ist doch wirklich nichts Schlimmes. Was sollen wir denn sagen, wir tragen die Masken den ganzen Tag lang.“