Eschweiler : „Kontinenz“ ist Thema bei Veranstaltung im St.-Antonius-Hospital
Eschweiler Zu einer Informationsveranstaltung „Kontinenz“ lädt das St.-Antonius-Hospital für Dienstag, 19. Juni, 14 bis 16.30 Uhr, in den Eingangsbereich des Hospitals ein.
Niemand spricht gerne darüber, jeder zehnte Erwachsene in Deutschland leidet darunter: Blasenschwäche oder unkontrollierter Stuhlverlust. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher, denn eine vorhandene Inkontinenz wird von den Betroffenen aus Scham auch dem eigenen Hausarzt gegenüber verschwiegen. Immer noch zählt das Problem zu den gesellschaftlichen Tabuthemen.
Um die Aufklärung zur Thematik „Kontinenz“ weltweit zu fördern, findet vom 18. bis 24. Juni die World Continence Week statt. Diese bietet Betroffenen und Medizinern bundesweit Vorträge rund um die Themen „Harn- und Stuhlinkontinenz“. Auch das interdisziplinäre Kontinenz- und Beckenbodenzentrum (KBZ) des St.-Antonius-Hospitals beteiligt sich in diesem Jahr wieder und lädt für Dienstag, 19. Juni, von 14 bis 16.30 Uhr zu einer Informationsveranstaltung im Foyer des Krankenhauses ein.
Im Allgemeinen sind Frauen häufiger von einer Inkontinenz betroffen als Männer. Die Ursachen dafür sind vielfältig, unter anderem kann eine Absenkung des weiblichen Beckenbodens unkontrollierten Harn- oder Stuhlverlust verursachen. „Um eine Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen zu erreichen, ist eine differenzierte Abklärung der Ursache erforderlich und daran anknüpfend eine individuelle Planung der Therapie“, erklärt Dr. Jennifer Kranz, Zentrumskoordinatorin und Fachärztin für Urologie.
Eng miteinander verzahnt
Denn so verschieden wie die Ursachen sind auch die Behandlungsmöglichkeiten. Diese reichen von einer Ernährungsumstellung und gegebenenfalls Gewichtsreduktion über Physiotherapie und medikamentöse Behandlung bis hin zu operativen Eingriffen.
Da bei der Thematik „Kontinenz“ verschiedene Fachrichtungen eng miteinander verzahnt sind, besteht das Expertenteam des KBZ aus Ärzten der Urologie, Gynäkologie und Allgemeinchirurgie sowie speziell geschultem Fachpflegepersonal, Physiotherapeuten und Ernährungsberatern. Die gewährleisten einen rundum optimalen Behandlungserfolg.
Bei dem Info-Nachmittag des KBZ am 19. Juni können Betroffene, Angehörige und Interessierte sich umfassend informieren und Fragen an die Experten stellen.
Im Eingangsbereich erwarten die Besucher Informationsstände und Gesprächsmöglichkeiten zu: Beckenbodengymnastik, Ernährungsberatung, Umgang mit Hilfsmitteln, Kontinenzartikeln und Kathetersystemen, Produktvorstellung.
Im Konferenzraum des Restaurants Akzente finden Kurzvorträge zu nachfolgenden Themen statt:
15 Uhr: Rezidivierende Harnwegsinfektionen, Referentin: Dr. Jennifer Kranz, Klinik für Urologie und Kinderurologie;
15.15 Uhr: Senkungsoperationen ohne Leibschnitt, Referentin Dr. Tatjana Pfeil, Klinik für Frauenheilkunde, Gynäkologische Onkologie, Brustzentrum, Minimalinvasive Chirurgie, Kontinenz- und Beckenbodenchirurgie;
15.30 Uhr: Stuhlinkontinenz, Referent: Dr. Nick Butz, Klinik für Allgemein- Viszeral, Minimalinvasive Chirurgie, Proktologie, Adipositaschirurgie. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei.