KG Nothberger Burgwache : Erst Verwirrung, dann die große Show
Nuthbersch Bei ihrer ausverkauften ersten närrischen Sitzung präsentierte die KG Nothberger Burgwache dem Publikum am Samstagabend im Festzelt am Domizil 2000 ein Spitzenprogramm. Neben eigenen Kräften trugen auch Tanzgruppen, Bands und Redner aus Eschweiler und dem Umfeld zur tollen Stimmung bei.
Es ist Samstag, 19 Uhr, das Festzelt am DOM 2000 in Nothberg ist proppenvoll. Die Spielfreunde der Burgwache spielen kurz zum Einmarsch, plötzlich geht das Licht aus und vorne auf der Bühne leuchtet eine rote Alarmlampe. Aufgeregt läuft Andreas Herf, Präsident der Nothberger Burgwache, zur Bühne und verkündet, es gäbe technische Probleme. Kurze Verwirrung im Publikum, dann entpuppt sich das Ganze als Show. Denn es heißt kurz darauf „Applaus bitte“, auf den noch verhaltenen Beifall folgt die Ansage „Systemstart fehlgeschlagen, mehr Applaus bitte”, das Publikum klatschte mehr und los ging es.
Nach dieser kleinen Überraschung begrüßte Burgwache-Präsident Andreas Herf das Publikum und kündigte kurz darauf den Besuch des Eschweiler Karnevalskomitees an. „Er arbeitet rund um die Uhr für seine Gesellschaft, aber steht dabei nie im Mittelpunkt. In Nothberg kennt ihn jeder und er kennt jeden“, sagte Komiteepräsident Norbert Weiland und zeichnete Jürgen-Peter Koch für seine Verdienste um die Burgwache mit dem Goldenen Stadtwappen aus. Einen weiteren Anlass für Glückwünsche verkündete anschließend Burgwache Vizepräsident Christoph Roderburg: Präsident Andreas Herf feierte an diesem Abend seinen 34. Geburtstag. Natürlich gab es von den Spielfreunden ein kleines Ständchen.
Unter Anweisung von Kommandant Norbert Wildt demonstrierte der Uniformierten-Block als erster Programmpunkt sein Können. Zunächst wirbelte Tanzmarie Cheyenne Schnötzel über die Bühne. Anschließend unterhielten die Spielfreunde das Publikum mit einem kurzen Bühnenspiel, bevor auch das Tanzpaar Katrin Joussen und Manuel Hauck die Gäste mit seiner Darbietung verzauberte. Die Mädchengarde der Burgwache wusste ebenfalls zu überzeugen.
Einen außergewöhnlichen Tanz mit tanzenden Puppen zeigte die Showtanzgruppe „Can’t Stop“ der KG Roten Funken Eschweiler. Eine „Bauchmuskelübung“, wie Andreas Herf es nannte, folgte mit dem Auftritt von Stefanie Büscher als „Et Breetmuul vam Bersch“. Zuerst machte sie dem Elferrat und Präsident Andreas Herf Komplimente: Es gibt Tage, da ist der Präses nicht die hellste Kerze auf dem Adventskranz, aber er ist ‘ne Sahneschnitte. Dann erzählte Et Breetmuul unter anderem von ihrem Hexenschuss: „Ich konnte kein Auto fahren und musste den Bus nehmen. Als ich einstieg und mein Ticket zeigte, meinte der Busfahrer das sei ein Kinderticket. Darauf antwortete ich ‚Siehste, so lange muss man hier in Nothberg auf den Bus warten‘.“
Von Stefanie Büscher erfolgreich in Stimmung gebracht, empfing das Publikum die Band Stabelsjeck begeistert. Diese hatte Lieder wie „Steh auf, mach laut“, „Polka Polka Polka“ oder dem neuen Räuber-Hit „Immer wenn ich ahn ming Heimat denk“ mitgebracht. Nach dem Ohrenschmaus kam mit dem Auftritt der Showtanzgruppe „The Lightnings“ der KG Kirchspiel Lohn der Augenschmaus.
Mit einer im Eschweiler Karneval bisher unbekannten Band folgte eines der Highlights der Sitzung: Das 15-köpfige, verkleidete Ensemble „Vennomenal“ aus Mützenich brachte den Saal zum Kochen. Auch das Duo „Schlabber & Latz“ (Bernd Horbach und Dieter Baumanns) kam gut an – obwohl es beinahe nicht ins Zelt reingelassen wurde: „Ihr hab hier eine strenge Einlasskontrolle“, meinte Schlabber zur Begrüßung.
Trotz der heutigen vielen Restriktionen aufgrund politischer Korrektheit ließen es sich die beiden Büttenredner nicht nehmen, Witze mit „sexistischem Hintergrund“ zu erzählen. Insgesamt stellten Schlabber & Latz fest: Es gibt immer mehr Bekloppte. Schlabber erklärte, vor allem in Amerika gäbe es einen „Ober-Bob-den-Baumeister mit einem orangefarbenen Fiffi auf dem Kopf“.
Die Männertanzgruppe der Nothberger Burgwache hatte sich für ihren Auftritt wieder etwas Besonderes einfallen lassen: So zeigten die Herren eine Mischung aus den Musicals Starlight Express, König der Löwen, Grease und Michael Jackson. Am Anfang lieferten sich dazu drei Tänzer auf Rollerscates sogar als Lokomotiven verkleidet im Hauptgang des Festzelts ein Rennen. Auch die Showtanzgruppe der Burgwache riss das Publikum in ihren Bann und zeigte eine Hebefigur nach der anderen.
Den musikalischen Schlusspunkt unter eine gelungene Sitzung in der „Hölle von Nothberg“ setzten natürlich eigene Kräfte der Burgwache: Die Nothberger rockten das Zelt mit Hits wie „Wolkeplatz“, „Beißt der Geier“ oder „Leev Marie“ und geizten - wie fast alle Auftretenden an diesem Abend - auch nicht mit Zugaben.