Eschweiler : Jugendliche sollen wie Führungskräfte ausgebildet werden
Eschweiler In unserer Serie „Made in Eschweiler“ berichten wir über indestädtische Unternehmen aus Industrie und Handel. Dies sind jedoch nicht nur klassische, produzierende Betriebe, sondern zunehmend Firmen, die mit speziellen Formen immaterieller Dienstleistung am Markt bestehen. Berührungspunkte gibt es beim Fachkräftemangel, den alle Unternehmen durch die Bank beklagen. Wann und wo aber fängt das Gegensteuern gegen dieses Phänomen an?
Dipl.-Kaufmann Udo Bach (49), RWTH-Absolvent und bis dato erfolgreich in der Welt der Finanzen und des Controlling tätig, hat seine eigene Ansicht: „Im Prinzip sollten wir jungen Menschen das gleiche Know-how zukommen lassen, wie in der Ausbildung von Führungskräften.
Und zwar so früh wie möglich.“ Udo Bach ist Lizenznehmer von Leadership Management International (LMI), einem US-Unternehmen, das seit 2007 auch in Deutschland Fuß gefasst hat. Ihm liegt die frühzeitige Förderung und Ausbildung junger Menschen am Herzen. „Der Markt ist unübersichtlich und voll mit unzähligen Angeboten“, so Udo Bach.
„Es gibt Seminare, Trainings, Workshops und Coachings, die, jede Form für sich genommen, Vor- und Nachteile aufweisen. Nachhaltigkeit fehlt den meisten. Leider vergessen Seminarbesucher das Gelernte bereits nach kürzester Zeit. Rund achtzig bis neunzig Prozent sind bereits nach fünf Tagen unwiederbringlich verloren.“
Damit weist Udo Bach auf ein didaktisches Grundproblem der meisten Aus- und Weiterbildungsangebote hin. „Außerdem berücksichtigen die meisten Anbieter nicht, dass jeder Kursteilnehmer völlig unterschiedlich auf Lernangebote anspricht.
„Genau genommen muss man Neues auf allen verfügbaren Sinneskanälen anbieten und dann nach einem bestimmten System auch ständig wiederholen, damit Gelerntes wirklich dauerhaft abrufbar bleibt. Außerdem reduzieren wir Lerneinheiten auf maximal zweieinhalb Stunden. Wir vereinen diese Erkenntnisse in unserem Kursangebot Making of a Champion (MOC).
Angesprochen sind Schüler, Jugendliche, Auszubildende und Studenten zwischen 15 und 25. In einem Zeitraum von sechs Monaten formulieren wir messbare Ziele, fördern diszipliniertes und kreatives Denken, kümmern uns aber auch um grundsätzliche Dinge, wie Respekt und Ethik im Berufsleben.“
Ein frühzeitiger Führungskräftekurs für junge Menschen hört sich wie eine gute Idee an. Ist sie aber auch bezahlbar? Dazu Udo Bach: „Personalentwickler in Unternehmen geben für solche Maßnahmen über einen Zeitraum von sechs Monaten vierstellige Beträge aus.
Das kann ein junger Mensch zu Beginn seines Berufslebens nur selten alleine stemmen. Finanzielle Unterstützung gibt es aber etwa durch die sogenannten „Bildungsschecks“ des NRW-Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales aus dem ESF europäischen Sozialfonds (ESF), durch die Bildungsprämien des Bundesministeriums für Bildung und Forschung oder durch privatwirtschaftliche Sponsoren.“
Udo Bach lässt keinen Zweifel daran, dass eine solche Maßnahme heutzutage kein unnötiger Luxus ist: „Jugendliche weisen heute Problemfelder auf, die es vor kurzer Zeit so noch gar nicht gab. Sie verbringen meist zuviel Zeit vor dem Computer, bewegen sich zu wenig, und ernähren sich ungesund. Wertevermittlung und Orientierungshilfe oder wie man Wichtiges vom Unwichtigem trennt, bleiben dafür auf der Strecke. Das lernt man leider nicht in der Schule.“
Also: Personalentwickler aufgepasst. Wer morgen gut ausgebildete Fachkräfte benötigt, investiert am besten frühzeitig. Udo Bach ist überzeugt: „Für jeden Betrieb ist die Identifikation wertvoller Mitarbeiter so früh wie möglich entscheidend. Mit dem LMI-Konzept helfen wir beim Erkennen und Entwickeln von Talenten sowie der Bindung zukünftiger Potenzialträger.“ Basisinfos gibt’s im Web unter www.lmi-d.com.