Rücklauf bei den Altherren : Jubiläum des SV Falke in Gefahr
Eschweiler Die Altherren-Abteilung will im Jahr 2023 ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Aber die Mitglieder schwinden. „Neulinge“ sind herzlich willkommen.
Das Jahr 1973: Beim SV Falke Bergrath wird auf Initiative von Peter Münstermann eine Altherren-Fußballmannschaft ins Leben gerufen, die in ihrem ersten Spiel auf die eigene Erste Mannschaft trifft. 1985: Vom 3. bis zum 15. Juni wird in Eschweiler eine Stadtmeisterschaft der Alten Herren ausgespielt. Mit von den Partien sind neben dem SV Falke Bergrath der FC Rhenania Eschweiler, Fortuna Weisweiler, die Sportfreunde Hehlrath, der Eschweiler FV, Preußen Hastenrath, der SV Nothberg und, mit gleich zwei Mannschaften, die Eschweiler SG. Anfang 2019: Die Zahl der aktiven indestädtischen Altherrenfußballer ist rückläufig.
Diese Entwicklung macht auch vor dem SV Falke Bergrath nicht Halt. Zwar verfügen die Falken um Gründungsmitglied Gerd Schlößer, Präsident Mike Winden und Spielführer Thomas Dorst noch über einen „Spielerpool“ von insgesamt rund 20 Mann, doch die Verantwortlichen sehen die Gefahr, dass der Kern des Teams zu erodieren beginnt. Dabei schwebt den Falken doch ein ganz besonderes Datum vor Augen: Im Jahr 2023 soll unbedingt das 50-jährige Bestehen der Altherren-Abteilung gefeiert werden können.
„Als ich vor rund 15 Jahren bei den Alten Herren der Falken begonnen habe, hatte ich beinahe mehr Termine als zuvor im Seniorenbereich. Es standen bis zu 42 Pflichttermine´, also Spiele oder Teilnahme an Turnieren, im Jahresprogramm“, blickt Thomas Dorst zurück. Inzwischen wurde die Terminzahl drastisch reduziert. Im gerade begonnenen Jahr, die Spielperiode auf dem Feld wird im März beginnen und bis November dauern, sind 14 Spiele abgeschlossen worden.
Doch in der jüngeren Vergangenheit häufen sich die Fälle, in denen vereinbarte Partien auf Grund zu vieler kurzfristiger Ausfälle von Akteuren abgesagt werden müssen. „Dies ist auch uns schon passiert“, räumt der Spielführer ein. Eine Entwicklung, die für Reiner Gülpen nur eine Schlussfolgerung zulässt: „De facto ist unser Spielerkader zu klein“, so der Vorsitzende des SV Falke Bergrath. Generell, da sind sich Gerd Schlößer, Thomas Dorst und Reiner Gülpen einig, trügen die geringer werdende Vereinsbindung und ein sich änderndes Freizeitverhalten zur derzeitigen Situation bei. „Die Durchgängigkeit von den Senioren- in die Altherrenmannschaften ist nicht mehr so wie früher“, ergänzt Gerd Schlößer, der 1951 im Alter von neun Jahren dem SV Falke beitrat und im Alter von 68 Jahren letztmals als Spieler „seinen“ Alten Herren aushalf.
Im Durchschnitt 54 Jahre alt
Trainiert wird bei den Falken an jedem Dienstag zwischen 18.30 Uhr und 20.00 Uhr in der Sporthalle in Bohl. In den Sommerferien geht es auf das Kleinspielfeld im Willi-Bertram-Stadion. „Unser Durchschnittsalter liegt bei 54 Jahren, der jüngste Spieler ist 37 Jahre alt“, erklärt Thomas Dorst, der betont, dass neben und vor allem nach dem Sport auch die Geselligkeit hoch im Kurs stehe. „Aber der zeitliche Aufwand ist inzwischen doch überschaubar. Mehr als zwei Spiele pro Monat stehen eigentlich nie auf dem Programm“, so der Spielführer, der hofft, dass sich der eine oder andere „Neuling“ zur Verstärkung der Bergrather Alten Herren findet.
Während der Jahreshauptversammlung im vergangenen November, bei der immerhin 17 Personen vor Ort gewesen seien, wurde mit Marco Feucht ein neuer und junger Spiele-Koordinator ernannt. Nach den Hallenturnieren, die Falken organisieren seit Jahren ihr eigenes Turnier Ende November in der Kaiserhalle, bei dem in der Regel der SC Berger Preuß, Alemannia Mariadorf, TuS Langerwehe, VfB 08 Aachen sowie die Alten Herren aus dem Eifelort Lambertsberg, zu denen seit Jahren enge Verbindungen gepflegt werden, mitspielen, steht die Eröffnung der Freiluftsaison am 9. März nun im Blickpunkt. Dann messen sich die Falken erneut mit der Mariadorfer Landalemannia.
„Wer Interesse hat, kann gerne dienstagsabends in der Sporthalle in Bohl vorbeischauen oder sich auf www.falke-bergrath.de informieren“, unterstreicht Thomas Dorst, der für Interessenten unter der Handynummer 0171/1877319 zu erreichen ist, dass die Türen für „Nachwuchsspieler“ weit offen stehen. Denn eines haben sich die Alten Herren der Falken fest vorgenommen: den 50. Geburtstag gebührend zu feiern. Doch auch danach sollnoch lange nicht Schluss sein.