1. Lokales
  2. Eschweiler

Elfter im Elften: In diesem Jahr muss Eschweiler nicht auf den zusätzlichen Feiertag verzichten

Elfter im Elften : In diesem Jahr muss Eschweiler nicht auf den zusätzlichen Feiertag verzichten

Die Jupp-Carduck-Gesellschaft lädt für den 11. November wieder auf den Eschweiler Markplatz ein – nach einem Jahr Pause. Was hat sich für die Karnevalisten geändert? Ein Überblick.

Wie sehr sich Werner Henkelmann, Frank Lersch und Christian Leuchter auf den 11. November freuen, können sie kaum in Worte fassen. „Die Freude ist einfach riesig“, sagt Christian Leuchter. Im vergangenen Jahr musste die Veranstaltung der Jupp-Carduck-Gesellschaft auf dem Eschweiler Markt aufgrund der Coronavirus-Pandemie pausieren. In diesem Jahr findet der Elfte im Elften zum zehnten Mal statt.

Angefangen hat alles mit fünf Männern, die den offiziellen Beginn der neuen Karnevalssession in ihrer Heimat feiern wollten. Ein Gründungsmitglied ist Werner Henkelmann. „Getreu dem Motto ‚Feiere in deiner Stadt, damit sie eine Zukunft hat’ haben wir damals angefangen“, blickt er auf die Anfänge zurück. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern Klaus Delille, Michael Henkel, Guido Streußer und dem bereits verstorbenen Wirt und Eischwiele Original Karl-August „Äu“ Lersch wurden die ersten Pläne für eine Veranstaltung geschmiedet.

Bei der Gründung optimistisch

„Wir dachten uns, warum sollte man mit dem Zug nach Köln fahren. Eschweiler ist auch eine Karnevalshochburg. Also versuchen wir es hier auch mal“, sagt Henkelmann. „Pap hat immer gesagt: ‚Wat die Kölner schaffe, schaffe mie at lang’“, zitiert Frank Lersch seinen Vater „Äu“.

Gesagt, getan. Bislang fand die Veranstaltung Jahr für Jahr – bis auf 2020 – statt. „Von dem Erfolg in den Folgejahren wurden wir wirklich überrascht. Wenn ich darüber nachdenke, wie voll der Marktplatz ist, unabhängig vom Wochentag, läuft mir ein Schauer über den Rücken“, erklärt Henkelmann und fügt hinzu: „Bei der Gründung waren wir zwar optimistisch, aber wir hätten nicht daran gedacht, dass es so toll wird.“

Was für die acht Mitglieder der Jupp-Carduck-Gesellschaft besonders schön ist: „Wenn wir unser Tageswerk vollbracht haben, besuchen wir die Marktwirte. Die Leute, die dann noch da sind, klopfen uns auf die Schulter. Das ist ein tolles Gefühl“, berichtet Werner Henkelmann und ergänzt: „Viele sind der Meinung, wir hätten Eschweiler einen zusätzlichen Feiertag geschenkt. Darauf sind wir sehr stolz.“

Vorgaben umsetzbar

Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die acht Herren auf eine Veranstaltung vorbereitet. „Wir waren im letzten Jahr schon am Ball, aber eine Veranstaltung war einfach nicht durchführbar“, erinnert sich Henkelmann. In diesem Jahr entwickelte sich die Situation anders. „Wir sind an die Stadt Eschweiler herangetreten und haben nachgefragt, ob wir eine Genehmigung bekommen und wie diese aussieht“, berichtet Christian Leuchter.

Verschiedene Ämter – darunter Ordnungsamt und Bauamt der Stadt Eschweiler sowie das Gesundheitsamt der Städteregion Aachen – waren involviert. In diesem Jahr müssen sich die Karnevalisten an ein ausgearbeitetes Hygienekonzept halten. „Die Vorgaben, die uns die Stadt gemacht hat, sind für uns aber alle umsetzbar“, sagt Christian Leuchter. „Alle tun ihr Möglichstes, dass eine solche Veranstaltung in Eschweiler stattfinden kann und nicht vor die Hunde geht“, sagt Frank Lersch.

Einlass zur Veranstaltung erhalten Geimpfte und Genesene sowie alle, die einen PCR-Test vorlegen können. Somit findet die Veranstaltung unter der 3G+-Regel statt. Für Kinder reicht ein aktueller Test. Dieser wird in der Regel in Kita oder Schule gemacht. Ist dies nicht der Fall, muss der Nachwuchs einen aktuellen Antigen-Test vorlegen. Schüler ab 16 Jahren müssen zudem ihren Schülerausweis vorzeigen.

Alle ins Boot holen

Alle, die an diesem Tag auf dem Eschweiler Marktplatz mitfeiern möchten, werden von Sicherheitspersonal kontrolliert. „Eigentlich ist alles so wie es immer war. Nur die Hygieneregeln müssen beachtet werden“, sagt Christian Leuchter und fügt hinzu: „Uns war es wichtig, dass die Kinder an diesem Tag nicht draußen bleiben müssen. Wir möchten alle mit ins Boot holen.“

Karten, die vor der Veranstaltung erworben werden müssen, gibt es nicht. Es werde auch keine Schutzgebühr erhoben. „Der Eintritt ist nach wie vor frei“, erklären die Verantwortlichen. Um den Einlass entsprechend regeln zu können, sei der Marktplatz allerdings umzäunt. Es gibt mehrere Ein- und Ausgänge. Die Marktwirte stellen – wie in den Jahren zuvor – ihre Toiletten zur Verfügung.

Los geht’s um 11.11 Uhr. Rund eine Stunde vorher soll der Einlass beginnen. Der Ausschank startet ab 10.30 Uhr. Neu ist allerdings, dass es in diesem Jahr keine Bierwagen geben wird. Getränke – sowohl mit als auch ohne Alkohol – werden in Flaschen an einer langen Theke verkauft. Zudem gibt es Pittermännchen zu kaufen. „Mal schauen, wie das angenommen wird. Vielleicht ist das ja auch ein Konzept für die Zukunft“, meint Frank Lersch.

In diesem Jahr umdenken

Die Veranstaltung in diesem Jahr aufgrund der Auflagen ausfallen zu lassen, war keine Option. „Seit dem Beginn vor zehn Jahren hat sich eine Routine entwickelt. Jetzt mussten wir umdenken und natürlich ist im vergangenen Jahr alles etwas eingeschlafen. Jetzt hat uns aber das Fieber gepackt und es kann endliche wieder losgehen“, sagt Werner Henkelmann.

Immer wieder würden die Mitglieder der Jupp-Carduck-Gesellschaft von Karnevalsjecken angesprochen. „Man merkt, dass die Leute einfach wieder raus wollen“, ist Christian Leuchter überzeugt. Besonders freuen würden Lersch, Leuchter, Henkelmann und Co. sich, wenn möglichst viele im Kostüm auf den Eschweiler Marktplatz kommen.

Im kommenden Jahr – zum elften Geburtstag der Gesellschaft – soll es dann einen besonderen Elften im Elften geben. Dann wird der offizielle Auftakt der Karnevalssession an einem Freitag stattfinden. Für die diesjährige Veranstaltung haben Lersch, Leuchter und Henkelmann nur einen Wunsch: gutes Wetter mit viel Sonnenschein. „Das war der einzige Trost im vergangenen Jahr, dass es verregnet war“, sagt Werner Henkelmann und lacht – in der Hoffnung, dass es in diesem Jahr anders sein wird.