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Sanierung: Im Kirschenhof soll es nun zügig weitergehen

Sanierung : Im Kirschenhof soll es nun zügig weitergehen

Die Sanierung des historischen Gebäudes an der Dürener Straße verzögert sich um rund anderthalb Jahre. Der Hausschwamm hatte sich im Gebälk des Hauses ausgebreitet. Nun ist er beseitigt.

Im Kirschenhof hätte schon längst reges Leben herrschen können, wenn nicht der Hausschwamm die Sanierungsarbeiten lahmgelegt und sie um rund anderthalb Jahre verzögert hätte. Als die Arbeiter vor rund einem Jahr bei Bestandsaufnahmearbeiten im historischen Gebälk des Gebäudes an der Dürener Straße den zerstörerischen Pilz, der das Holz regelrecht zerfallen lässt, entdeckten, mussten die Arbeiten unverzüglich gestoppt werden.  Fachfirmen und Statiker nahmen den Hausschwamm unter die Lupe und überprüften, inwieweit der Verfall fortgeschritten war.

 „Leider musste der Zimmermann hier richtig aktiv werden, denn es waren   erhebliche Teile des Dachgeschosses, des ersten Obergeschosses und auch im Erdgeschoss betroffen“, berichtet Hermann Gödde, Erster und Technischer Beigeordneter der Stadt Eschweiler. 400.000 Euro Mehrkosten hätte man für die aufwändige und kostspielige Schwammsanierung berappen müssen.

Doch nun, rund ein Jahr später, seien die rostbraunen Pilzsporen beseitigt und man sei an den Punkt gelangt, an dem man mit dem Innenausbau beginnen könne. „Nun können die Gewerke der Maler-, Schreiner- und Fliesenarbeiten kurzfristig vergeben werden“, hofft Gödde auf einen schnellen Fortschritt der Sanierungsarbeiten. Das Problem sei, Firmen zu finden. „Zurzeit sind ja alle Handwerker sehr ausgelastet und die gestiegenen Preise machen es auch nicht so einfach, schnell jemanden zu finden, zumal wir ja unser Limit nicht überschreiten können“, so der Technische Beigeordnete weiter.

Beiz- und Spachtelarbeiten

Auch die Fassade soll demnächst, wenn das Wetter es zulässt, ihren letzten Schliff bekommen. Nach den aufwändigen Beiz-, Schlämm- und Spachtelarbeiten soll sie einen sandfarbenen Anstrich erhalten – so wie sie früher einmal ausgesehen hat. „Wenn die weiteren Arbeiten zeitnah ausgeführt werden können, werden wir mit den Bauarbeiten im Oktober spätestens November fertig sein“, berichtet Gödde.

Aufgrund der Schwammsanierung haben sich die insgesamten Baukosten auf rund drei Millionen Euro erhöht. Rund 50 Prozent werden vom Land gefördert.

Das einst gräfliche Anwesen aus dem 17. Jahrhundert, das unter anderem Heimat für wohlhabende Industrielle, Ärzte, Apotheker und Bankiers war, hatte lange Jahre brach gelegen. Die Stadt Eschweiler und die APB-Gruppe der Familie Lehnen, die das rund 2000 Quadratmeter große denkmalgeschützte Gebäude vor rund drei Jahren kauften, sorgten dafür, dass das historische Kleinod erhalten bleiben konnte.

 Der Hausschwamm hat die Sanierungsarbeiten im Kirschenhof verzögert. Das einst gräfliche Anwesen aus dem 17. Jahrhundert  sollte eigentlich schon längst fertig sein.
Der Hausschwamm hat die Sanierungsarbeiten im Kirschenhof verzögert. Das einst gräfliche Anwesen aus dem 17. Jahrhundert  sollte eigentlich schon längst fertig sein. Foto: Irmgard Röhseler

Nach dem gemeinsamen Kauf gab es eine Realteilung. Der Kirschenhof an der Dürener Straße/Ecke Parkstraße, in dem ein Stadtmuseum und ein „Haus der Geschichte und Kultur“ entstehen sollen, ist im Besitz der Stadt Eschweiler. Der hintere Teil des Gebäudes an der Peter-Paul-Straße/Parkstraße ist im Besitz von Familie Lehnen, die dort seniorengerechte und barrierefreie Wohnungen geschaffen hat.