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Gemeinschafts-Wohnzimmersitzung: Die Kleinen Jecken verzaubern die Großen

KG Röthgener Garde und KG Löstige Afrikaner : Die Kleinen Jecken verzaubern die Großen

„Klein und eng, aber nicht zuletzt gerade deswegen gemütlich“, beschrieb Uli Goerres, Präsident der KG Röthgener Garde, am Samstagabend treffend die Ausgangslage im herrlich geschmückten Saal des Burghofs zu Beginn der „Gemeinschafts-Wohnzimmersitzung“ in Kooperation mit den Jecken der KG Löstige Eschweiler Afrikaner.

„Getreu dem diesjährigen Komiteemotto ‘zesammeston’ ziehen hier seit inzwischen fünf Jahren zwei kleine Gesellschaften an einem Strang, um eine schöne Sitzung auf die Beine zu stellen. Es wäre schön, wenn wir in Zukunft noch mehr indestädtische Kräfte hier begrüßen könnten, die uns zeigen, dass wir dazugehören“, sprach Ulrich Goerres seinen Wunsch aus, bevor er die Jecken im gut gefüllten Saal zum mitsingen, lachen und schunkeln einlud. Und die Angesprochenen folgten der Einladung aus vollstem Herzen.

Die Musikgruppe der Löstigen Afrikaner ließ unter der Leitung von Heinz Dick mit „Du bes de Stadt“ gleich eine gefühlvolle Hommage erklingen, bevor die Nachwuchskräfte beider Gesellschaften einen Blick in die Zukunft gewährten: Die Minigarde der KG Röthgener Garde ließ mit einem grandiosen Tanz die Herzen der Jecken im Saal höher schlagen, die „Dance Afrika Kids“ faszinierten mit einem Flug durch die Walpurgisnacht und begaben sich zudem auf die Spuren Harry Potters, bevor das Garde-Jugendmariechen Julia Ervens temperamentvoll über die Bühne wirbelte und dabei Charme und Esprit im Übermaß präsentierte.

Audienz der Spitzenklasse

Weiter ging es Schlag auf Schlag: Seine Tollität Prinz Paulo I. gewährte mit Zeremonienmeister Pedro und stattlichem Gefolge seinen begeisterten Untertanen eine Audienz der Spitzenklasse und trieb das närrische Volk mit den Liedern „Laut und kunterbunt“ sowie „5 kleine Blaue Funken“ auf Stühle und Bänke. Die Prinzenbläser ließen darüberhinaus den „Laridah“ hören und taten so das Übrige, um die Audienz zu einem rauschenden Erlebnis zu machen.

Kaum war die prinzliche Schar weitergezogen, gab sich die KG Eschweiler Scharwache mit im wahrsten Sinne des Wortes „voller Kapelle“ die Ehre. Präsident Simon Hendriks, Kommandant Wolfgang Maassen und Feldwebel Michael Birfeld präsentierten das Programm, das keinerlei Wünsche übrig ließ.

Dem traditionellen und stürmisch gefeierten „Stippeföttche“ ließ das Tanzpaar Lilli Marie Wilhelms und Cedric Greven einen grandiosen Auftritt folgen. Der Regimentsspielmannszug Grün-Weiß Lohn unter der Leitung von Thomas Graff brachte die Stimmung im Saal mit unter anderem „Leev Marie“ zum kochen, der brillante Gardetanz bot ein großartiges Schlussbild des lautstark gefeierten Besuchs der Scharwache.

Unmittelbar darauf lautete das Motto „Ehre wem Ehre gebührt“: Mit Walter Münchow und René Costantini betraten die beiden Vize-Präsidenten des geschäftsführenden Vorstands des Karnevals-Komitees die Bühne, um verdiente Ehrungen auszusprechen. So wurden Brigitte Böhmer (Löstige Afrikaner) und Karl-Heinz Schichler (Röthgener Garde) mit dem Silbernen Stern des Komitees ausgezeichnet, während Eva Kreisel, Desiree Böhmer und Ralf Mager (alle Löstige Afrikaner) jeweils den 1. Klasse-Komiteeorden in Empfang nahmen.

„Mister Feinripp“ Guido Hoss machte seinem Namen alle Ehre, verteidigte seinen Ruf als Unterwäsche-Vertreter und wusste auch gesanglich zu überzeugen, indem er mit „Eine neue Hose ist wie ein neues Leben“ einfache Wahrheiten gelassen aussprach. Der stimmungsvolle Auftritt der Mundartband „Echte Fründe“ führte das jecke indestädtische Völkchen in die 2x11-minütige Pause, bevor einmal mehr karnevalistischer Hochadel Einzug in das Wohnzimmer der Röthgener Garde und der Löstigen Afrikaner hielt.

Außer Rand und Band

Das Dreigestirn der Gastgesellschaft KG Ahle Hoot aus Eschweiler über Feld mit Prinzessin Regine Fischer, Bäuerin Marlen Klein und Jungfrau Shirley Fischer präsentierte sich von seiner besten Seite, und auch die Tanzgarde begeisterte Gardisten und Afrikaner. Traditionelle Fastelovends-Gassenhauer präsentierte das Gesangsquartett „Ahl Höttchere“, „de Frau Kühne“ feierte ein weiteres umjubeltes Heimspiel auf einer indestädtischen Bühne, während zu später Stunde die „United Dancers“ eben diese rockten.

Ein internationales Finale der Extraklasse feierten dann die „Bläck Pavöhner“ aus dem belgischen Deidenberg mit dem außer Rand und Band geratenen Publikum. Fazit der Gemeinschafts-Wohnzimmersitzung: Eine außerordentliche Symbiose aus Gemütlichkeit und ursprünglicher Fastelovend vom Feinsten

(ran)