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Kommentar zum Brief an den Wasserverband: Funkstille mit fatalen Folgen

Kommentar zum Brief an den Wasserverband : Funkstille mit fatalen Folgen

Erneut muss sich der Wasserverband den Vorwurf gefallen lassen, dass er beim Hochwasserschutz viel zu langsam ist. Die Reaktion darauf lässt seit drei Wochen auf sich warten. Ein Unding!

Was haben die Kommunikation des Wasserverbandes Eifel-Rur und der Hochwasserschutz in Eschweiler und Stolberg gemeinsam? Antwort: Es ist schlecht um sie bestellt. Dass der WVER drei Wochen nach dem fast schon dramatischen Appell von Nadine Leonhardt und Patrick Haas noch keinerlei Reaktion gezeigt hat, ist ziemlich bedenklich. Ebenso wie die ausbleibende Antwort auf die Anfrage unserer Zeitung. Eine Funkstille mit fatalen Folgen.

Nicht zum ersten Mal vermitteln die Verantwortlichen des WVER den Eindruck, dass ihnen der Bezug zur vielfach unverändert schwierigen Realität in den beiden Städten fehlt. Und dass sie immer noch nicht erkannt haben, wie sehr die Menschen unter den Folgen des Hochwassers leiden und wie groß ihre Sorge ist, dass sich die Katastrophe wiederholen könnte.

Wer am vergangenen Donnerstag in Eschweiler oder Stolberg war, der konnte erleben und spüren, wie schnell aus dieser Sorge Angst wird, wenn die Pegel von Vicht und Inde, wie in diesem Fall aufgrund der Schneeschmelze geschehen, rapide steigen. Die Erinnerung an die Ereignisse vom 14. und 15. Juli 2021 spielt in solchen Situationen eine große Rolle. Aber auch das Bewusstsein, dass der Hochwasserschutz, der schon damals völlig unzureichend war, aufgrund der Schäden heute noch schlechter ist.

Dass 20 Monate nach den schrecklichen Ereignissen – zumindest erkennbar – so wenig geschehen ist, um den Schutz zu verbessern, muss sich der Wasserverband ankreiden lassen. Ebenso wie die damit verbundene Verunsicherung der Menschen, die mit absoluter Berechtigung wissen wollen, wie es weitergehen und was der WVER wann unternehmen wird, um den Schutz vor drohenden Wassermassen für die Zukunft zu verbessern.

Eine bessere Kommunikation wäre ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung. Sie setzt allerdings voraus, dass es auch etwas zu berichten gibt. Diesbezüglich hat so mancher Kritiker Zweifel. Hoffentlich zu Unrecht.