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Das Primus-Kinocenter schließt: Der Vorhang öffnet sich Anfang November zum letzten Mal

Das Primus-Kinocenter schließt : Der Vorhang öffnet sich Anfang November zum letzten Mal

Nun steht auch Eschweilers letztverbliebenes Kino vor dem Aus. Das Primus-Kinocenter hat am Mittwoch, 4. November, seinen letzten Spieltag, danach ist der 1928 eröffnete Primus-Palast Geschichte.

Dass das alte Lichtspielhaus nun so ein jähes Ende finden soll, daran hat auch der jetzige Betreiber Ulrich Luber bis zum Lockdown nicht gedacht. Das Coronavirus hat auch die Filmindustrie zum Stillstand gebracht und die Kinos kämpfen allesamt ums Überleben.

Ulrich Luber, Betreiber des Primus-Kinocenters Eschweiler, und sein Mitarbeiter-Team haben alles versucht, den Betrieb nach den vorgegebenen Corona-Regeln aufrecht zu halten. Doch die Kinosäle durften sich ja schon aufgrund der Abstandsregeln nicht mehr füllen. „Wir haben einfach keine Perspektive mehr“, bedauert Luber die Schließung. „Wenn die Einnahmen niedriger sind als die Ausgaben, dann hat das wirtschaftlich keinen Sinn mehr. Das tut uns sehr leid für unsere Besucher, aber vor allem auch für unsere zehn Mitarbeiter, denen ich nun sagen musste, dass es nicht mehr weitergeht“, bedauert Luber, der vor sieben Jahren den Primus-Palast übernahm, das Lichtspielhaus modernisierte und in Primus-Kinocenter umfirmierte.

Gutes Jahr 2019

„Vor Corona waren wir sehr zufrieden. Wir hatten ein gutes Jahr 2019. Aber als der Lockdown kam, haben uns die laufenden Kosten erschlagen. Wir hatten ja eine ganze Weile zu und als wir dann wieder öffnen durften, konnten wir nach den Sicherheitsregeln die Säle ja nur zu zehn Prozent besetzen“, sagt er und fügt hinzu: „Mit dem Rückgang der Zuschauerzahlen haben wir dann den großen Saal aufgrund der Kostenintensität geschlossen und nur die beiden kleinen Säle betrieben. Ausschlaggebend für die endgültige Schließung waren aber die Terminverschiebungen der großen Blockbuster. Als nun auch noch der neue ‚James Bond’ ins neue Jahr verlegt wurde, stand für uns fest: Wir hören auf!“

Dass sich ein neuer Kinobetreiber finden wird, bezweifelt Michael Engelbrecht, Eigentümer des Kinos an der Marienstraße. „Kleinere Kinos haben heutzutage keine Chance mehr und das liegt nicht nur an Corona. Die Leute gehen einfach nicht mehr so oft ins Kino. Das Gebäude an der Marienstraße wird wahrscheinlich früher oder später abgerissen und einer anderen Nutzung zugeführt.“ Engelbrecht könnte sich dort künftig ein Wohnhaus, eventuell auch mit Gewerberäumen dort vorstellen.