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Katholiken in Eschweiler: Auf neuen Wegen in den Gemeinden

Katholiken in Eschweiler : Auf neuen Wegen in den Gemeinden

Nach dem krankheitsbedingen Ausfall von Dr. Rainer Hennes teilen sich nun die beiden Pfarrer Hannokarl Weishaupt und Michael Datené die Verantwortung für drei Gemeinschaften. Sie bekommen dabei ehrenamtliche Hilfe.

Nicht selten sind Veränderungen schmerzhaft. Doch sie können auch Kräfte freisetzen, bündeln und neue Wege aufzeigen. Die katholischen Christen in Eschweiler mussten und durften diese Erfahrungen in der jüngeren Vergangenheit machen. Die zahlreichen Gemeinden des Stadtgebiets wurden in die drei Gemeinschaften der Gemeinden (GdG) Süd, Mitte und Nord zusammengefasst, die unterschiedlich strukturiert sind.

Im Süden der Indestadt leitet Pfarrer Hannokarl Weishaupt als GdG-Leiter die Pfarrei Heilig Geist mit den Gemeinden St. Antonius Bergrath, St. Barbara Pumpe-Stich, St. Cäcilia Nothberg, St. Marien Röthgen und St. Wendelinus Hastenrath, während die Pfarre St. Peter und Paul in Eschweiler-Mitte von Pfarrer Michael Datené geleitet wird.

Beide Geistliche nehmen nun seit Jahresbeginn im Auftrag von Bischof Helmut Dieser weitere Aufgaben wahr. Denn zum 31. Dezember 2019 gab Pfarrer Dr. Rainer Hennes den Vorsitz des Kirchengemeindeverbands Eschweiler-Nord (die GdG Eschweiler-Nord setzt sich aus den selbstständigen Pfarreien St. Blasius Kinzweiler, St. Bonifatius Dürwiß, St. Cäcilia Hehlrath, St. Georg St. Jöris, St. Silvester Neu-Lohn und St. Severin Weisweiler-Hücheln zusammen) aus gesundheitlichen Gründen ab.

 Pfarrer Michael Datené ist seit dem 1. Januar auch Leiter der GdG Eschweiler-Nord.
Pfarrer Michael Datené ist seit dem 1. Januar auch Leiter der GdG Eschweiler-Nord. Foto: Andreas Röchter

Michael Datené fungiert nun zusätzlich als Leiter der GdG Eschweiler-Nord, Regionalvikar Hannokarl Weishaupt wird sich dort als Pfarradministrator in erster Linie organisatorischer Aufgaben widmen. Dr. Rainer Hennes verfolgt das Ziel, nach einer bereits erfolgreich verlaufenen Operation und der anschließenden Rehabilitation seine seelsorgerische Tätigkeit als Pfarrer möglichst bald wieder aufnehmen zu können.

„Diese Aufgabenfülle ist leistbar, da die Organisation hier vor Ort gut funktioniert“, erklärt Hannokarl Weishaupt, der neben seinen weiteren Ämtern auch als Administrator der Pfarrei St. Marien Baesweiler, die sechs Ortschaften mit 13.000 Katholiken umfasst, fungiert. „Wir verfügen in Eschweiler zum Glück über zwei sehr gut zusammenarbeitende Pastoralteams“, ergänzt Michael Datené.

Zusammenarbeit, Kooperation, Gemeinschaft lauten die Leitmotive. Und in dieser Hinsicht treten die Ehrenamtler und Laien außerhalb der kirchlichen Hierarchie immer stärker in den Vordergrund. „Wir sind auf dem Weg, die Vorgaben des zweiten Vatikanischen Konzils umzusetzen. Die Ehrenamtler tragen die Kirche. Wir Hauptamtliche haben die Aufgabe, sie dabei zu unterstützen“, betont Pastoralreferent Norbert Franzen.

 Weitere Aufgabe: Regionalvikar Hannokarl Weißhaupt (2. v. r.) ist seit dem 1. Januar Pfarradministrator in der GdG Eschweiler-Nord.
Weitere Aufgabe: Regionalvikar Hannokarl Weißhaupt (2. v. r.) ist seit dem 1. Januar Pfarradministrator in der GdG Eschweiler-Nord. Foto: Andreas Röchter

„Mit Ehrenamtlern sind getaufte und gefirmte Christen gemeint, die innerhalb der Kirche eine hohe Stellung verdienen und einnehmen müssen“, verdeutlicht Hannokarl Weishaupt. Jeder Mensch besitze die Gabe, anderen Menschen nützlich zu sein. „Wir müssen unseren Blick auf die Begabungen der Menschen richten und ihnen Begegnungsräume anbieten, wo sie ihre Begabungen zum Wohle anderer Menschen entfalten können“, so Pfarrer Michael Datené.

In genau diese Richtung ziele das Angebot „Talentschuppen – Freiwilligen-Börse Eschweiler“, das die Katholische Kirche Eschweiler im September des vergangenen Jahres in Kooperation mit der Stadt startete (wir berichteten). „In Eschweiler ist großes Potenzial an Bereitschaft zu bürgerschaftlichem Engagement vorhanden“, ist Norbert Franzen überzeugt. Die Menschen identifizierten sich mit der gesamten Stadt. Deshalb gelte es auch, über den Tellerrand der eigenen Pfarrei hinauszublicken, ohne die Gemeinde vor Ort aus den Augen zu verlieren.

Kein Gedanke an Erweiterung

Denn eines sei klar: Personell werde sich die Situation im hauptamtlichen Bereich auch in Zukunft nicht verbessern. Zwar sei seit dem 1. Januar mit Raphael Häckler ein junger Pfarrer von Bischof Helmut Dieser zur Unterstützung der Seelsorge in der Region Aachen-Land berufen worden, der auch in Eschweiler Gottesdienste zelebrieren wird (weitere Informationen sind auf der Homepage der Pfarrei St. Peter und Paul unter www.eschweiler-kirche.de zu erhalten), doch an eine Pfarrer-Neubesetzung oder die Erweiterung innerhalb eines Pastoralteams sei nicht zu denken.

„Deshalb ist die bisher stets an den Tag gelegte gegenseitige Unterstützung und Solidarität der drei Gemeinschaften der Gemeinden weiterhin unabdingbar“, sind sich Norbert Franzen, Hannokarl Weishaupt und Michael Datené einig. „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die Menschen merken, dass sie nicht alleine gelassen werden und wir bei allen Problemen zusammen viel hinbekommen“, betont Michael Datené als Leiter der GdG Mitte und Nord.

Als Ausgangspunkte allen Handelns sehen die beiden Pfarrer sowie der Pastoralreferent die gemeinsame Verantwortung sowie die Gemeinschaft.