Wegen der Corona-Krise : Auch das Eschweiler Stadtfest wird abgesagt
Eschweiler Das Eschweiler Frühjahrsstadtfest inklusive verkaufsoffenem Sonntag findet wegen Corona nicht statt. Ob es einen Ausweichtermin geben wird, ist noch unklar.
„Wir geben nun eine entsprechende Verfügung heraus. Alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen sind nicht machbar“, sagte Michael Effenberg, der Leiter des Eschweiler Ordnungsamts, am Donnerstagnachmittag auf Anfrage. Zu Veranstaltungen dieser Größe gehört natürlich auch das Frühlingsstadtfest, das vom 27. bis 29. März hätte stattfinden sollen. Vertreter der Stadt hatten am Donnerstagvormittag an einer Krisensitzung im Haus der Städteregion in Aachen teilgenommen, bei der über den Umgang mit diversen Veranstaltungen in der Region gesprochen wurde.
Ist eine Veranstaltung mit weniger als 1000 Teilnehmern geplant, so sollen zuerst die Hinweise der Städteregion Aachen bewertet „und dann mit uns Rücksprache gehalten werden“, sagt Effenberg, das Ordnungsamt könne Tipps geben. „Schönrechnen bringt in dieser dynamischen Lage nichts.“
Ersatz im Sommer?
Ob ein Ausweichtermin für das Frühjahrsstadtfest möglich ist, bleibt abzuwarten. „Sobald eine zuverlässige Planung möglich ist, werden wir über einen Alternativtermin im Sommer nachdenken“, teilte Bettina Thelen als Vorsitzende des Citymanagement-Vereins mit. Der Verein werde alles dafür tun, um zumindest in der Jahressumme auf vier verkaufsoffene Sonntage zu kommen. Thelen bedauert die Absage, es sei schade für so viele Menschen – insbesondere für die Kinder, die mit ihren Eltern und Lehrern „seit Wochen auf einen Straßenmalwettbewerb hingearbeitet hatten“.
Thelens Mitstreiter Heinz-Peter Wiesen erklärte darüber hinaus: „Das Stadtfest ist zwar nicht vergleichbar mit einem ‚Black Friday’, aber die Läden stellen sich darauf ein.“ Die Einzelhändler hätten bereits mehr Waren gelagert, Anzeigen aufgegeben oder Flyer entwerfen und drucken lassen. „Die Zahl der merklich ängstlichen Anrufer hatte sich in den vergangenen Tagen schon erhöht“, betonte Wiesen mit Blick auf die Sorge der Ladeninhaber, die schon vor der feststehenden Absage vom Donnerstagnachmittag spürbar war.
Signifikant trifft der Ausfall alle Einzelhändler, die das Frühjahrsgeschäft benötigen, um ihre saisonale Ware loszuwerden. So beispielsweise Markus Buchem, Inhaber des Modegeschäfts Ostländer. „Ein wirtschaftlicher Schaden ist gegeben. Zum Stadtfest werden wir sonst auch stark von Menschen frequentiert, die von außerhalb kommen“, sagt der 51-Jährige. Die Gesundheit seiner Mitarbeiter und Kunden gewichtet Buchem aber deutlich höher: „Kein Geld der Welt ist es wert, das Leben dieser Menschen aufs Spiel zu setzen.“
Deshalb reagierten Buchem und seine Mitarbeiter bereits auf die ersten Corona-Fälle im Kreis Heinsberg. Sie stellen Desinfektionsmittel bereit und weisen mittels Schildern darauf hin, dass auf das „Händeschütteln“ derzeit verzichtet werde – im gesundheitlichen Interesse aller. Die Hoffnung auf einen Ersatztermin ist aber groß. „Sobald sich die Sache gelegt hat“, sagt Buchem.