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Netzwerk „Frühe Hilfen“: Zur Stelle für „frischgebackene“ Eltern

Netzwerk „Frühe Hilfen“ : Zur Stelle für „frischgebackene“ Eltern

Anja Sauer ist seit November Koordinatorin für das städteregionale Netzwerk „Frühe Hilfen“ im Amt für Kinder, Jugend und Familie der Städteregion Aachen. Sie weiß, wo es Beratung und Unterstützung für junge Eltern gibt.

Mit einem Baby ändert sich das Leben gewaltig. Dieser Aussage werden wohl alle Eltern zu 100 Prozent zustimmen. Plötzlich steht das kleine Wesen im Mittelpunkt, das natürlich Freude bereitet, aber auch rund um die Uhr versorgt werden will und nachts für Schlafmangel sorgt. Zur Unterstützung in dieser Situation gibt es eine Möglichkeit zum Austausch mit anderen Eltern, aber bei Bedarf auch professionelle Beratung.

Anja Sauer ist seit November Koordinatorin des Netzwerks „Frühe Hilfen“ im Amt für Kinder, Jugend und Familie der Städteregion Aachen und weiß, wo Eltern aus Baesweiler, Monschau, Roetgen und Simmerath solche Angebote finden. Sebastian Heyn, Leiter des Amtes für Kinder, Jugend und Familie, betont: „Mir ist besonders daran gelegen, dass junge Eltern in unserem Jugendamtsbereich eine kompetente Ansprechpartnerin haben, die gut vernetzt ist und Antworten auf alle möglichen Fragen findet, die die neue Situation mit Baby mit sich bringt.“

Sauers Kernaufgabe ist, gute Rahmenbedingungen für das gesunde Aufwachsen von Kindern zu schaffen – von Anfang an. Die sogenannten „Frühen Hilfen“ reichen von der Schwangerschaft bis zum vierten Geburtstag eines Kindes. Sie baut Brücken zwischen den Familien und Anbietern, zum Beispiel von Elternkursen, Patenschaften, Müttercafés oder Beratungsangeboten, die bei Bedarf zu einem gelingenden Familienleben mit den Kleinsten beitragen. „Dazu gehören auch unser Babybesuchsdienst oder das Familiennavi“, erklärt die „Frühe Hilfen“-Koordinatorin.

Babybesuchsdienst

Die Kolleginnen im Babybesuchsdienst besuchen jede Familie mit einem Neugeborenem im Zuständigkeitsbereich des Jugendamtes, überreichen eine Geschenketasche, beantworten Fragen oder weisen auf Unterstützungsangebote hin. Rund um die Uhr steht jungen Eltern das „Familiennavi“ zur Verfügung. Das Online-Portal liefert einen Überblick zu Angeboten vor Ort für die Zeit von der Schwangerschaft bis zum Schuleintritt der Kinder. Antworten auf Fragen wie „Wo finde ich einen Eltern-Kind-Kurs?“ kann man dort mit wenigen Klicks finden. Es ist unter der Adresse www.staedteregion-aachen.de/familiennavi erreichbar. „Das Familiennavi wächst stetig, und ich freue mich über weitere Anbieter der ‚Frühen Hilfen‘, die dort mitmachen wollen“, so Anja Sauer.

Zu ihrem Arbeitsalltag gehört auch die Zusammenarbeit mit anderen Jugendämtern, zum Beispiel im städteregionsweiten Netzwerk „Im Blick“ zum Kinderschutz oder im Projekt „Vor dem Anfang starten“. Hier können junge Menschen schon in der Schule in groben Zügen erfahren, was mit einem eigenen Baby auf sie zukommen könnte und welches Basiswissen man dafür haben muss. Besonderes Highlight ist stets die „Babywoche“, in der jeder Schüler und jede Schülerin mit einem „Babysimulator“ üben kann: Sie nehmen die lebensgroßen Babypuppen mit nach Hause und müssen sie dort versorgen. „Die Augen werden in dieser Woche meistens von Tag zu Tag kleiner, denn die ‚Babys‘ werden auch nachts betreut“, berichtet Sauer. „So erleben die Jugendlichen, wie der Alltag mit einem Baby sein könnte. Viele überlegen dann doch nochmal genau, wann der richtige Zeitpunkt für ein eigenes Baby sein könnte.“

In Anja Sauers Job geht es darum, Familien von Anfang an zu unterstützen – vor allem, wenn der Alltag schwierig ist und viele Fragen mit sich bringt. „Dafür setze ich mich mit aller Kraft ein, und das macht mir viel Freude“, betont sie.

(red)