Wintertreffen in Hürtgenwald : Friedlich mit alten Militärfahrzeugen unterwegs
Nordeifel/Lammersdorf Die Arbeitsgemeinschaft für historische Militärfahrzeuge Hürtgenwald „Wir kommen in Frieden“ hat ihr Wintertreffen genutzt, um den aus dem In- und Ausland angereisten Besitzern von Militärfahrzeugen aller Epochen im Rahmen einer Orientierungsfahrt die Landschaft und Geschichte der nördlichen Eifel näher zu bringen.
Zwischenstation war dabei das Lammersdorfer Bauernmuseum in der Bahnhofstraße, wo die rund 30 Teilnehmer zur Stärkung einkehrten und der Heimathistoriker H. Jürgen Siebertz einen Vortrag über den Kaffeeschmuggel in der Nachkriegszeit in der hiesigen Region hielt. Dabei schilderte Siebertz eindrucksvoll die damalige Situation. Als Zeitzeuge war er damals als Achtjähriger dabei und schnappte bei den Gesprächen der erwachsenen Schmuggler so manches auf.
Dazu gehörten auch Geschichten von Lammersdorfern, die von Zöllern beschossen wurden und dann auf der Flucht ihre „Pöngel" (Kaffeesäcke) wegwerfen mussten. Eine abenteuerliche Zeit, in der auch Leichenwagen zum Schmuggeln genutzt wurden. Der Zoll beschlagnahmte von 1946 bis 1950 über 223.000 Kilogramm Kaffee.
Wie Sascha Greuel von der Reservisten-Arbeitsgemeinschaft mitteilte, ist die AG ein loser Zusammenschluss von Militärfahrzeuginteressierten, die sich gegenseitig bei der Pflege und Instandhaltung ihrer Fahrzeuge unterstützen und diese für gemeinsame Unternehmungen nutzen. Die Treffen der AG dienen laut Greuel der Pflege von langjährigen oft internationalen Freundschaften, dem gegenseitigen Kennenlernen, dem technischen Erfahrungsaustausch und der persönlichen Weiterbildung.
Damit teilen die Mitglieder ein europäisches Hobby, denn ihre Treffen führen sie nicht nur quer durch Deutschland, sondern auch nach Frankreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg und bis nach England.