Frühling in Wald und Feld : Was man jetzt draußen in der Natur beachten sollte
Nordeifel Die Kreisjägerschaft Aachen bittet um Rücksicht in der Brutzeit. Vor allem Hundehalter können einen Beitrag zum Schutz von Wildtieren leisten.
Mit den ersten warmen Frühlingstagen verlagert sich das Leben für viele Menschen wieder mehr nach draußen. Nach der dunklen Jahreszeit ist nun die Zeit für Spaziergänge mit der Familie, sportliche Aktivitäten im Freien oder auch ausgedehnte Gassi-Runden durch Felder, Wiesen und Wälder gekommen. Doch die ersten milden Frühlingstage nach dem Winter locken nicht nur Sonnenhungrige vor die Türe, sondern nun beginnt für viele Wildtiere auch die Brut- und Setzzeit. Darauf macht die Kreisjägerschaft Aachen aufmerksam.
Darunter sind auch viele Bodenbrüter, wie zum Beispiel die Stockente, Kanada- und Nilgänse, aber auch streng geschützte Tierarten, wie zum Beispiel die Wiesenweihe oder die Feldlerche. Viele dieser Vögel legen bereits ab Mitte März ihre Eier. In milden Lagen kommen ab Anfang Mai auch die ersten Rehkitze zur Welt, aber auch Jungfüchse beginnen dann ihre ersten Erkundungstouren außerhalb des elterlichen Baus. Für die Elterntiere beginnt nun eine sensible Zeit, denn nach einem entbehrungsreichen Winter müssen sie nicht nur sich selbst, sondern auch den Nachwuchs versorgen.
Mit dem richtigen Verhalten kann jeder dabei helfen, dass diese Tiere nicht noch zusätzlichem Stress ausgesetzt sind. Auch wenn es manchen Hundebesitzerinnen und -besitzern schwerfällt, den Bewegungsdrang ihrer Vierbeiner durch eine Leine einzuschränken, so sollte die Leinenpflicht in Naturschutzgebieten unbedingt beachtet werden. Aber auch dort, wo eine Leinenpflicht nicht explizit vorgeschrieben ist, kann ein angeleinter Hund vielen Tieren dabei helfen, ihren Nachwuchs großzuziehen.
Nicht immer bekommen Herrchen und Frauchen es mit, wenn ihr Hund sich ohne Leine dem noch wehrlosen Nachwuchs von Wildtieren nähert. Für deren Elterntiere führt das zu großem Stress, denn wie alle Eltern wollen auch sie ihren Nachwuchs schützen. Eine Leine kann aber auch einen Schutz für die Hunde sein, denn wehrhafte Tier wie Wildschweine scheuen weder Hunde noch Menschen, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen. Wenn es darum geht, ihre Frischlinge zu verteidigen, dann sind Bachen auch bereit, bis zum Äußersten zu gehen. Daher empfiehlt es auch für Spaziergängerinnen und Spaziergänger auf den Wegen zu bleiben. Auch wer sich gerne auf das Mountainbike schwingt oder die Natur joggend genießt, sollte daran denken.
Wildtiere kennen Menschen und Hunde, die sich auf Feld- und Waldwegen bewegen und stören sich in der Regel nicht an ihnen. Wenn man Glück hat, lassen sich viele Tiere aus sicherer Entfernung gut beobachten. Aber nur wenige Meter abseits des Weges betritt der Mensch schon die Kinderstuben, nicht nur von Rehen, Bodenbrütern oder Wildschweinen. Auf solche Störungen reagieren sie sehr empfindlich, mitunter mit gefährlichen Folgen. Besonders für Wildschweine gilt übrigens: Aufgrund der milden Winter und des reichhaltigen Futterangebots für diese Nahrungsgeneralisten werden vermehrt Bachen beobachtet, die auch zu ungewöhnlichen Zeiten frischen, also ihr Jungen bekommen. „Daher sollten diese Hinweise nicht nur aus Respekt vor der Natur, aber auch zum eigenen Schutz das ganze Jahr beherzigt werden“, mahnt die Kreisjägerschaft.