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Versammlung der Evangelischen Gemeinde des Monschauer Landes

Evangelische Gemeinde : Neue Trauerbegleitung und neuer Glaubenskurs

Versammlung der Evangelischen Gemeinde des Monschauer Landes. Kirchen in Monschau und Roetgen renoviert.

Die Mitglieder der Evangelischen Gemeinde des Monschauer Landes hatten jüngst ihre turnusgemäße Zusammenkunft. Rund 40 Kirchgänger waren nach dem Gottesdienst im Gemeindehaus an der Bahnhofstraße geblieben, um mit den Pfarrern Jens-Peter Bentzin aus Monschau, Wolfgang Köhne aus Roetgen und dem Vorsitzenden des Presbyteriums, Volker Böhm, einen Rückblick auf das vergangene Jahr zu werfen und gleichzeitig die wichtigsten Neuerungen für die kommenden Monate zu erfahren.

So freute sich Böhm direkt zu Beginn der Veranstaltung verkünden zu können, dass die Bauarbeiten an den Kirchen in der Monschauer Altstadt wie auch in Roetgen abgeschlossen sind: „Zwei dicke Bretter sind gebohrt“, so der Vorsitzende des Presbyteriums. Auch der neu gegründete Chor der Kirchengemeinde Monschauer Land samt seinem Chorleiter Ralf Dederichs gehört für Böhm zu den positiven Entwicklungen der letzten Monate. Für ihn steht fest: „Ihr habt euch gefunden. Es tut gut, einen Chor zu haben.“

Eine weitere „schöne Erfahrung“ war die Teilnahme am „Konfi-Cup“, ein Fußballturnier für Konfirmanden, bei dem das aus acht Jugendlichen bestehende Team den zweiten Platz erreichen konnte.

Nach dem Rückblick auf das Jahr 2018 begann Pfarrer Böhm mit der Vorschau auf die kommenden Monate. So wird Jens-Peter Bentzin ab dem kommenden Sommersemester ein Kontaktstudium an der Universität Bonn beginnen, um neue Arbeitsfelder der Theologie kennenzulernen: „Ich bin dankbar, dass ihr mich unterstützt. Ich freue mich drauf“, so der Monschauer Pfarrer.

Iranisch-christliche Gäste

Auch Wolfgang Köhne, Pfarrer der Roetgener Kirche an der Rosentalstraße, berichtete von einer Neuerung. So wird neben dem seit über zwei Jahrzehnten bestehenden Hospizdienst auch eine Trauerbegleitung angeboten werden, für die bereits sechs Mitarbeiter ausgebildet wurden. Ein Glaubenskurs wird ebenfalls ab diesem Jahr in der evangelischen Kirche des Monschauer Landes angeboten werden: „Wir haben seit einiger Zeit viele Schwestern und Brüder aus der iranisch-christlichen Community bei uns. Sie stellen Fragen, wie zum Beispiel ‚Was ist Luther?’ und ‚Was ist Reformation?’. Auf diese Fragen wollen wir gemeinsam reagieren. Wir führen auch Taufgespräche“, erklärte Bentzin. Für Volker Böhm steht fest: „Die Gäste sind da, das ist toll.“

Neben der Trauerbegleitung und dem Glaubenskurs wird auch die Jugendarbeit in den nächsten Monaten ausgebaut werden. Diese soll in Roetgen stattfinden, da dort die meisten evangelischen Jugendlichen leben.

Das Jahr 2020 wird vor allem von den Presbyteriumswahlen bestimmt sein. Georg Schuppener vom Presbyterium wünscht sich, dass Menschen, die für dieses Amt geeignet sind, konkret angesprochen werden, Böhm wünscht sich daher eine „breite Vernetzung“ bei der Kandidatenauswahl.

Unter dem Punkt Personalentwicklung sprach Böhm den Ruhestand von Pfarrer Köhne an, der im Jahr 2021 beginnen wird. Die Stelle wird laut Böhm „schwierig zu besetzen sein“, da im ländlichen Raum kaum noch Bewerbungen für Pfarrstellen vorliegen. Über die Gesamtlage der evangelischen Kirche in der Bundesrepublik sprach der Vorsitzende des Presbyteriums im Anschluss und schlussfolgerte: „Die Mitgliederzahlen gehen zurück, was am demographischen Wandel liegt. Auf einen Kircheneintritt kommen drei Austritte.“

Der Punkt „Verschiedenes“ gab den Gemeindemitgliedern die Chance, wichtige Themen anzusprechen, die nicht auf der Tagesordnung standen. Schnell ergriff der Diplompädagoge und Psychologe Gerd Goebel das Wort und sprach die Flüchtlingsunterkunft Langschoß an: „Das ist keine adäquate Unterkunft, das ist ein Trauerspiel. Das sind doch Christen im Gemeinderat in Simmerath. Was soll das?“ Böhm stimmte dem Einwurf von Goebel zu und verwies auf die Stellungnahme der Evangelischen Kirche im Monschauer Land, die ebenfalls zu dem Entschluss kommt, dass in Langschoß menschenunwürdige Bedingungen herrschen.

Zum Ende der Gemeindeversammlung wandte Volker Böhm sich an alle Anwesenden: „Dank all denen, die sich eingebracht haben. Das tut gut, in so einer Gemeinde zu arbeiten.“ (kfr)

(kfr)