Eifelfußball : TV Konzen will dranbleiben
Nordeifel Am Sonntag stehen für die Eifeler Clubs wegweisende Duelle und ein packendes Bezirksligaderby auf dem Spielplan.
Dieses Wochenende bietet auf den Fußballplätzen der Nordeifel ein besonders reichhaltiges Angebot an wichtigen Duellen und packenden Derbys. Landesligist SV Rott erwartet den SV Breinig, während zeitgleich in der Bezirksliga der FC Roetgen beim Derby in Eicherscheid fast schon um seine letzte Chance kämpft. Ebenfalls am Sonntagnachmittag erwartet die Konzener Frauenmannschaft die Zweite von Alemannia Aachen zum Lokalduell in der Landesliga.
Und die zweite Frauenmannschaft könnte zwei Stunden vorher in Würselen einen Riesenschritt in Richtung Bezirksligaaufstieg machen. Ganz so weit sind die Konzener Herren noch nicht, wollen aber in der A-Liga oben dranbleiben. Abzuwarten bleibt, ob Klassenkamerad TuS Lammersdorf das wichtige Spiel gegen Berger Preuß bestreiten kann.
Konzen: Gleich mal explodiert
Die Jungs wollten unbedingt! Als die „Jungs“ des angesprochenen TV Konzen dann nach der Winterpause zulangten, überraschte das selbst einen alten Trainer(hasen) wie Stefan Carl noch bis in die Haarzipfel. 8:0 hatte der Tabellenzweite der Kreisliga A aus Konzen Rhenania Würselen/Euchen weggehauen – nach all der Warterei durch die überlange Winterpause. Dass die Huppertz, Felser, Jansen und Co. dann förmlich auf dem Platz explodierten, hatte Carl der „Listige“ irgendwie geschickt eingefädelt. Er ließ seinen Kader schon am 17. Januar mit der Rückrundenvorbereitung auf den Platz, nachdem man am 4. Dezember in Kohlscheid noch eine Niederlage mit in die Weihnachtsferien nehmen musste. Dann fiel zum Rückrundenauftakt auch noch das prestigeträchtige Derby gegen Lammersdorf aus – die Wartezeit, bis man endlich wieder loslegen durfte, wurde immer unerträglicher. Und das bekam der Tabellensiebte in Gestalt von Rhenania Würselen/Euchen dann in voller Breitseite ab.
Cirka alle 11 Minuten schenkte der TV den altehrwürdigen Rhenanen dann ein. Gleich dreimal schenkte Sascha Huppertz auf dem Weg, Torjäger Nr. 1 in dieser Saison zu werden, den Gästen ein. Nico Felser und Niklas Jansen bettelten darum, auch je zweimal treffen zu dürfen, und den achten Einschlag steuerte Huppertz-Bruder Dominik zum Kantersieg bei. „Uns hatte noch lange die Niederlage in Kohlscheid die Laune verdorben“, bedankte sich Stefan Carl bei seinem Team. Bei einer weniger ausgetragenen Partie sind noch fünf Punkte auf Bergrath aufzuholen. Um das erfolgreich hinzukriegen, wird man am Sonntag früh aufstehen müssen. Im besten Wortsinn. Die Begegnung beim VfL Vichttal II wird bereits um 11 Uhr angepfiffen. Bei nicht allzu lang dauernder Fahrt erwartet Stefan Carl seinen Kader in hellwachem Zustand. Der Trainer sagt: „Vichttal ist sehr kampf- und insbesondere zweikampfstark“. Da wird man gegenhalten müssen, darf sich nicht auf technische „Sperenzchen“ verlassen. Im Training hat Carl das angefordert, was erfahrene Coaches in einer solchen Situation tun sollten: Er rief seine Spieler zur Demut auf. „Es soll mir nur keiner kommen und sagen: ‚Wer soll uns denn noch schlagen‘? Zumal man letzte Saison nur 3:3 gegen den VfL spielte.
Lammersdorf: Endlich Heimspiel?
„Ja, wenn de Sonn schönn schingk weed et Wedder widder wärm ...“ Dann könnte endlich in Lammersdorf gespielt werden. Also hält man es beim TuS mit der „Bläck-Fööss“-Hymne und wünscht sich ein schnelles Abtrocknen der Rasenfläche. Der A-Kreisligist möchte jetzt endlich wieder zu Hause spielen. Für Sonntag (15 Uhr) ist die Begegnung gegen den SC Berger Preuß angesetzt. Ob der Ball aber rollt? Darüber ist man, vornehmlich Trainer Stefan Gollaschin, noch ziemlich uneins. Die Donnerstagsbegegnung gegen Breinig II mußte bei 25 Zentimetern Neuschnee und ab Freitag steigendem „Pratsch“ abgesagt werden. Das könnte auch am morgigen Sonntag so sein. „Auch wenn wir jetzt unbedingt spielen wollen“, lechzt Trainer Gollaschin geradezu nach einer Freigabe der Partie.
„Die Situation ist für uns derzeit superärgerlich, denn wir sind ja mit unserem Sieg bei Ditib gut gestartet. Da wollen wir unbedingt anknüpfen“, wittert der abstiegsbedrohte TuS nicht nur eine Brise, sondern einen ordentlichen Schwung an Morgenluft. „Die Unsicherheit drückt auch meinen Spielern die Seele“, sagt der neue Chef. Zuletzt fehlte nicht nur die Spielmöglichkeit, auch das Training musste ausfallen.
Der aktuelle Plan sah vor, die drei Zähler gegen den Letzten Breinig einzusacken, und Sonntag soll der nächste Dreier gegen den Vorletzten folgen. Dass man dieses Vorhaben nicht „mit links“ absolvieren kann, ist den Gastgebern völlig klar.
Berger Preuß, zur Winterpause noch Träger der roten Laterne, hat sich mit zwei aufeinanderfolgenden Siegen wieder herangearbeitet. „Die haben einen Lauf und gehören da unten nicht hinein“, schaut auch Stefan Gollaschin beeindruckt auf die Entwicklung des anstehenden Gegners. Die starke Offensive um Mike Gebauer und Lukas Gier – beide schossen je neun Tore – müsse irgendwie ausgeschaltet werden, lautet ein Vorhaben von Giollaschin.
Wenn denn gespielt wird, erwartet der TuS-Trainer eine reine Kampfpartie. Etwas anderes wird auf dem durchweichten Naturrasen wohl kaum möglich sein. „Hier wird es nicht um Schönheitspreise gehen. Wir werden nur mit 150-prozentiger Kampfbereitschaft etwas holen können“. Und noch eine kölsche Parole nehmen die Gastgeber mit in dieses Spiel: „Mir kumme met allemann vorbei“, ist der Kader des TuS aktuell breit besetzt.