Karnevalssitzung im Internet : Tusch, Tanz und Trara
Nordeifel Heute hätte er begonnen, der sechstägige närrische Endspurt in der Eifel. Doch bekanntlich kam alles anders. Corona hat allen, die das jecke Brauchtum pflegen und mögen, auch diese Freude genommen.
Das aber wollten die führenden Kräfte des Eifeler Karnevals nicht auf sich sitzen lassen – und haben in Zusammenarbeit mit dem lokalen Internetsender Eifeldrei.tv zwei virtuelle Karnevalssitzungen vorbereitet, die am Samstag- und Sonntagabend jeweils ab 19.11 Uhr zu sehen sein werden.
„Die Idee entstand im November, als wir vom Verband aus nach einer Ersatzlösung für den Vorstellungsabend der Bühnenkünstler gesucht haben“, berichtet Dieter Stupp, sogenannter „Literat“ im Vorstand des Verbands der Karnevalsvereine Aachener Grenzlandkreise e.V. (VKAG). Doch rasch wurde aus dem virtuellen Vorstellungsabend der Plan, eine richtige Sitzung zu inszenieren – natürlich unter allen gebotenen Sicherheitsvorkehrungen und als Online-Sitzung für alle, die den Karneval vermissen. Bei „Eifeldrei“ stießen Stupp & Co. auf offene Ohren, und so wurde nach einem Aufruf an alle 168 verbandsangehörigen Karnevalsvereine in kürzester Zeit so viel Material generiert, dass es am Ende für zwei Sitzungen reichte. Dabei fuhr man zweispännig, wie Dieter Stuppe berichtet: „Die einen schickten uns fertige oder selbst aufgenommene Beiträge – Tänze, Reden oder Sketche –, die anderen kamen nach Imgenbroich ins professionell ausgestattete Fernsehstudio, wo sie dann vor laufenden Kameras der Mannschaft um Dirk Neuß sangen, spielten und erzählten.“ So sei ein bunter Querschnitt des Karnevals in unserer gesamten Region von Jülich bis Höfen entstanden, freut sich der Programmgestalter.
Natürlich soll noch nicht zu viel verraten werden, was wann zu sehen sein wird, „aber es ist sicherlich für jede Altersklasse etwas dabei“, ist Stupp überzeugt. Nach der Erstausstrahlung am Samstag und Sonntag jeweils ab 19.11 Uhr verbleiben die Beiträge auch in der Mediathek, so dass man dann auch gezielt zu den Beiträgen gehen kann, die einen besoinders interessieren, sagt der Verbandsliterat.
Eifeldrei.tv preist auf seinen Portalen jedenfalls Torben Klein als „Top-Act“ an, den Sänger (ehemals De Boore und Räuber) und Komponist des Kölschen Karnevalshits „Für die Iwigkeit“. Auch Willi Wilden, viele Jahre Kopf, Gesicht und Stimme der 3 Colonias ist sicherlich allen Jecken ein Begriff. Wilden und Klein gehörten zu den Künstlern, die eigens für die Produktion nach Imgenbroich gekommen sind – ebenso wie Sänger und Trompeter Michael Kuhl, die Gruppen Bohei, Knallblech und Sibbeschuss, die Redner Ne Jeck im Rähn, dä Engelbäät, Holliewald, Duo Firlefanz, H.P. Johnen und ne Spätzünder.
Buchstäblich richtig Ramba Zamba herrschte im Studio, als die Roetgener Sambatruppe „Copa Sambana“ ihren Beitrag eintrommelte. Videobeiträge lieferten unter anderem Björn Heuser (bekannt durch seine Mitsingkonzerte), die Kölschrockband Kempes Feinest mit Frontfrau Nicy Kempermann, der Redner Ne kölsche Köbes und etliche Vereine aus der Region Erkelenz, Alsdorf, Merkstein, Rurberg, Lammersdorf, Kesternich und Höfen. Die KG Biebesse beispielsweise schickte Beiträge ihrer tollen Tanzgruppen Twister und der Showtanzgruppe, auch die Karnevalsfreunde Lammersdorf werden mit ihren vieldekorierten Gruppe Dancefire zu sehen sein. Die KG Lehmschwalbe aus Kesternich steuerte einen lustigen Beitrag ihrer eigenen ersten virtuellen Sitzung bei und die Kiescheflitscher aus Rurberg einen Sketch aus der beliebten Rursee-Show.
Angekündigt werden die Eifeler Beiträge übrigens von den Präsidenten und Programmmachern der jeweiligen Vereine – Bruno Nellessen, Bernd Pontzen und Jochen David, Thomas Mattheis und Guido Lennartz. Und natürlich wird auch Initiator Dieter Stupp zu Wort kommen, wenn es am Samstag und Sonntag heißt: „Jeck op 3!“
Zu finden ist das Ganze dann am Samstag unter der Internetadresse: https://www.eifeldrei.tv