Jahresrückblick Teil 2 : Trügerische Hoffnungen im Frühjahr
Eifel Eine leichte Aufbruchstimmung stellt sich mit ersten Lockerungen der Corona-Regeln ein. Der zweite Teil des Jahresrückblicks zeigt, was im April, Mai und Juni 2021 die wichtigsten Themen in der Eifel waren.
April
1.: Die Arbeitsgruppe in Rollesbroich macht ernst: Mit einer Umfrage startet die Initiative in die heiße Phase zur Realisierung eines Dorfladens, der rund um die Uhr geöffnet haben soll.
3.: Einen Paradigmenwechsel kündigt Bürgermeister Goffart an: Weitere Baugebiete und Hinterlandbebauung soll die anhaltend hohe Nachfrage nach einem Häuschen in Simmerath befriedigen helfen.
6.: Aufgebaut hat Oliver Kayser die Dreistegen GmbH auf den Trümmern der Monschauer Tuchindustrie am Zusammenfluss von Rur und Perlenbach. Mittlerweile ist das vierte historische Gebäude saniert. Derweil wird in Imgenbroich der Geldautomat am Baumarkt gesprengt. Die Täter sind unerkannt auf der Flucht.
9.: Jahrelang haben sich Politiker bemüht, nun wird bekannt, dass die Landesstraße 160 in Rollesbroich endlich saniert wird. Ende September rücken die Bagger dann an.
10.: Zum zweiten Mal in Folge müssen die katholischen Gemeinden den eigentlichen Feiertag der Erstkommunion verschieben. Der Weiße Sonntag findet ebenso wie die Konfirmation in der Evangelischen Kirchengemeinde mit Corona-Abstand über das Jahr verteilt statt.
14.: Mit 64.000 Euro unterstützt die Heimatministerin aus Dorferneuerungsmitteln die Neugestaltung des Vorplatzes des Rotter Hofs. Bis Jahresende wird mit den Arbeiten jedoch noch nicht begonnen.
15.: „Drecksäcke“ darf man auch in einer Email ans Hauptzollamt nicht straflos schreiben. Das Landgericht verurteilt einen 61-jährigen Roetgener wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe. Das wird später vom Oberlandesgericht bestätigt.
15.: Während die meisten Kinder an den Grund- und weiterführenden Schulen wieder im Homeschooling sind, lernen die Abschlussjahrgänge von Gymnasien, Sekundar-, der Mädchenreal-, Förderschule sowie Berufskolleg wieder im Präsenzunterricht verbunden mit Testpflicht.
16.: Ein halbes Jahr nach dem mit breiter Mehrheit erfolgten Einstieg, tragen sich Teile des Roetgener Gemeinderats mit dem Gedanken, aus dem touristischen Zeitschleifen-Projekt wieder auszusteigen. Die Planung eines Infozentrums neben der Wanderstation neben dem Pferdeweiher gefällt nicht; zudem sind die Kosten gestiegen. Zum Jahresende ist das Projekt noch immer in der Schwebephase.
17.: Angst vor dem „sozialen Brennpunkt“: Im Lammersdorfer Mittelvenn sollen 18 öffentlich geförderte Wohnungen entstehen, aber Anwohner reagieren entsetzt.
17.: Auf der Suche „nach Spuren Gottes im eigenen Leben“ übernimmt Pastor Andreas Möhlig (36) übernimmt die Leitung der Gemeinschaft der Gemeinden „An der Himmelsleiter“.
19.: Bei Mützenich wird ein Fichtenbestand für den Funk- und Aussichtsturm nahe dem Steling gerodet. Die Baugenehmigung liegt vor; gebaut wird in diesem Jahr aber nicht mehr.
20.: Mit Datum vom 12. März ist die erkrankte Bürgermeisterin Silvia Mertens (Grüne) offiziell dienstunfähig. Der Monschauer Rat befasst sich mit alternativen Regelungen für die Leitung der Verwaltung.
22.: Unerwartet vier Bewerbungen für die Besetzung einer Schiedsstelle stellt Roetgen vor ein Dilemma. Die Verwaltung will den Rat bei einer Entscheidung beraten, wird aber von der Politik zurückgepfiffen.
23.: Mit breiter Mehrheit lehnt der Roetgener Rat von Antrag von Bürgern zu einem vorzeitigen Ausstieg aus seinen Windparkplänen aufgrund seismologischer Auswirkungen ab. Das Thema soll für weiteren Sprengstoff im Jahr sorgen.
24.: Als bei ihrer Gewässerschau Wasserbehörde und Wasserverband viele Mängel entlang kleiner Bächen entdecken, die ihren Abfluss behindern, ahnt noch niemand, was im Juli folgen soll.
26.: Zwar ohne Anhebungen der Realsteuern, aber nur mit einer Kreditaufnahme im Finanzplan kann Monschau seien Haushalt 2021 ausgeglichen gestalten.
27.: Noch sind 70 Prozent Fichten-Monokulturen, aber Roetgens Förster packt mit Rückendeckung der Politik die Umwandlung in Dauerwald an.
29.: Kein Mitbewerber zeigt Interesse an einer Übernahme des Real-Marktes in Imgenbroich. Im März 2022 soll auch dieser Standort geschlossen sein. Mehr als 70 Arbeitsplätze gehen verloren.
Mai
1.: Vergebens verschoben: Die KG Ruscher Breybrobbele sagt ihre Feier zum 3x11-jährigen Bestehen endgültig ab. Und Campingplatzbetreiber klagen über ausbleibende Gäste, da touristisches Reisen aufgrund der Corona-Pandemie nicht geduldet ist.
3.: Eine Vision beginnt ihre Reise. An der RWTH gelingt in Aachen der entscheidende Durchbruch für die Entwickung des „UpBus“, der als Kombination von Bus mit Seilbahn später am Rursee getestet werden soll.
4.: Während die Arbeiten am Mountainbike-Trainingszentrum in Kalterherberg auf Hochtouren laufen, wird bereits ein Platz für Wohnmobile gesucht. Nach den Sommerferien wird die Anlage unter großer Resonanz eröffnet.
4.: Beuys und Ritzerfeld begegnen sich bei der VHS Südkreis: Eine Ausstellung würdigt den 100. Geburtstag des Kunstprofessors und den 70. seines Meisterschülers.
6.: Mehr Grün, weniger Beton, mehr kleine, inhabergeführte Geschäfte, Verkehrsberuhigung und eine Umgehungsstraße: Eine Befragung der Bürger zum Ortskern definiert Ziele. Die Politik muss beraten.
7.: Hinter Mulartshütte planen die Auenland-Betreiber einen Neuanfang auf der Gressenicher Wolfffarm ab 2025, weil an der Vicht Rückraum für Hochwasser entstehen soll. Sie sollen von den Entwicklungen eingeholt werden.
8.: Mehr Ladestationen sollen die Elektromobilität fördern. Monschau beginnt zu prüfen, wo und wie das Angebot weiter ausgebaut werden kann. Derweil entsteht am neuen Sport- und Kulturzentrum angrenzend an die Sporthalle ein ausgedehnter Dorf- und Mehrgenerationenplatz.
11.: Während die Infektionszahlen weiter sinken, beginnt in den Grundschulen der Wechselunterricht – mit Lolli-Tests.
14.: Seit 1881 kommt in der Traditionsbäckerei Breuer in Strauch das Schwarzbrot frisch aus dem Ofen, und Senior Walter Breuer erhält 60 Jahre nach seiner Prüfung den Diamantenen Meisterbrief.
15.: Das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Monschauer Land gründet eine Stiftung, um ihr Angebot weiter zu sichern.
18.: Die Monschau Festival GmbH sagt die zwölf geplanten Veranstaltungen 2021 auf der Burg ab: Sicherheit geht in Corona-Zeiten vor.
19.: Freek Suringh steigt aus dem Projekt Eifel-Lodge“ des Investors Jos van de Mortel in Erkensruhr aus. Der Geschäftsführer hat seit Monaten kein Gehalt bekommen.
20.: Zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt werden, verurteilt das Amtsgericht Aachen eine Roetgenerin. Sie hatte mit einer Serie von Brandstiftungen im Gemeindegebiet die Feuerwehr im Vorjahr auf Trab gehalten.
22.: Jahrelang wird über die Erweiterung des Seniorenzentrums in Roetgen diskutiert. Nun weiß die Eigentümer-GmbH nicht, wie es weitergehen soll.
25.: Die Planung für das Simmerather Neubaugebiet „Am Meisenbruch“ schreiten voran: Die Bürger sind im Rahmen der Offenlage beteiligt.
29.: Mit verhaltener Euphorie fiebern Hotels und Restaurants dem Neustart aus der Corona-Lethargie unter 3-G-Regeln entgegen. Derweil starten die Nordeifeler Schulenwieder in den Regelbetrieb.
Juni
3.: Mit coronabedingter Verspätung wird am neuen Kindergarten in Roetgen Richtfest gefeiert. Zum Beginn des Kindergartenjahres muss für den Nachwuchs alternative Lösungen gefunden werden.
5.: Entsetzen in Mentzerath: Ein Labrador tötet ein Alpaka im „Holdaland“.
7.: Corona verhagelte der CDU im Dezember die Feier zum 75. Gründungsjubiläum, aber Altvordere erinnern sich an die Anfänge.
10.: Monschau reagiert auf den Campingboom und baut den beliebten Parkplatz in Rohren aus. Er gilt als Treffpunkt der Szene.
10.: Roetgens Verwaltung biegt sich unter der Last der Aufgaben. Die Politik bietet personelle Verstärkung an. Die Verwaltung will einen Klimamanager einstellen. Im Spätherbst darf sie die Stelle dann nach vielen Debatten ausschreiben.
11.: Die Sparkasse kündigt die Schließung von Filialen auch in der Eifel an. Mit Automaten und mobiler Bank will sie in der Fläche präsent bleiben.
12.: Schmackhafte Anlaufstellen mit 14 „Genuss-Stationen“ sollen den Rursee zu einem noch bewussteren Anziehungspunkt machen. Aber die Resonanz wird zurückhaltend bleiben.
14.: In der Corona-Pandemie entdeckt Roetgen Boule als Freizeitsport wieder neu. Eine Spielanlage auf der Schützenwiese geht in Betrieb.
17.: Schon lange wird über weitere Räume für die Roetgener Grundschule diskutiert. Jetzt soll eine Machbarkeit in Auftrag gegeben werden. Mittelfristig wird mit fünf Zügen in dem für 3,5 Klassenjahrgänge ausgelegten Gebäude gerechnet. Im Herbst sollen die neuen Anmeldezahlen aber erst nur einmal eine Dreizügigkeit hergeben.
17.: Der DRK-Kreisverband erwirbt Haus Schleebach am Roetgener Kuhberg und plant den Umbau der zeitweisen Flüchtlingsunterkunft in eine Kita. Später im Jahr wird bekannt, dass das die zuständige Städteregion für nicht realisierbar hält.
19.: In Monschau erfüllt das Gerätehaus an der Stadtstraße nicht mehr die Anforderungen. Die Stadt prüft für den Löschzug Altstadt einen dauerhaften Standort am Hargard.
22.: Eine neue digitale Info-Stele informiert mitten im Dorf ab sofort über alles Wichtige in und aus Huppenbroich. Dank Leader-Förderung ist das Dorf mit nur 2500 Euro an den Kosten beteiligt.
23.: Der Naturpark Nordeifel präsentiert als Bett unter freiem Himmel mitten in der Natur Trekkingplätze. Neben dem Lagerplatz bei Mützenich sind Angebote bei Mulartshütte und Woffelsbach neu im Programm.
24.: Nach mehrfachen Anläufen wird ein Antrag zur Bebauung einer Wiese am Waldrand der Pilgerbornstraße zurückgezogen. Der ausgebremste Bauherr will aber am Ball blieben und Kontakt zu Nachbarn suchen.
26.: Vorstoß aus der Eifel mit Erfolg: Der Zweckverband Entsorgungsregion West berücksichtigt im Wirtschaftsplan für das Jahr 2022 „eine weitere Annahmestelle für Grünabfälle am Entsorgungszentrum Süd“.
28.: Die Grundschule Roetgen feiert ihren neuen Schulhof. Die Schüler selbst waren umfänglich in die Planung involviert.
29.: Was geht noch an Bebauung in Mulartshütte? Konkrete Vorhaben oberhalb des Dorfkerns zwischen Drosselweg, Zweifaller und Hahner Straße lehnt Roegtens Bauausschuss angesichts aktueller Rechtslage zwar ab, aber die Schaffung von Baumöglichkeiten in dem Ort soll wieder ein Thema werden.
30.: Für Straßen NRW ist die Ortsdurchfahrt der Bundesstraße in Konzen ein Sanierungsfall. Ein aufwendiger Umbau soll mehr Platz fürs Rad zulasten der Autos liefern. Die Planung läuft. Frühestens nächstes Jahr wird mit den Arbeiten gerechnet.