Nordeifel : Tropenhitze: Invasion auf die Badegewässer
Nordeifel Der Hitzesamstag mit elf Stunden Sonnenschein hat eine regelrechte Invasion auf die Badegewässer in der Nordeifel ausgelöst, und bot schon einmal einen Vorgeschmack auf den nächsten Massenansturm beim Rurseefest in drei Wochen.
Absoluter Favorit bei den Tagestouristen war das Rurseezentrum in Rurberg. Das oberhalb liegende Wiesengelände verwandelte sich in einen Großparkplatz, wo die Sonne gnadenlos auf das Blech brannte wie wenige Minuten später dann auch auf die Badefreudigen, die keinen der begehrten Schattenplätze mehr ergattern konnten. Der Gehweg entlang der Landesstraße 146 in der Nähe des Badegeländes war auf einer Länge von mindestens einem Kilometer zugeparkt, was dem Ordnungsdienst der Gemeinde Simmerath keine andere Möglichkeit ließ als fleißig Verwarnungen zu schreiben.
Schätzungsweise 4000 Besucher tummelten sich rund um den Eiserbachsee, und die Badeplattform lockte zum Massenereignis auf kleinstem Raum. Der Eiserbach selbst bildete als Folge der anhaltenden Trockenheit nur noch ein kleines Rinnsal.
Im Schatten seiner Unterkunft befand sich auch das DLRG-Team in Bereitschaft, um bei den hitzetypischen Begleiterscheinungen mit Rat und Tat beiseite zu stehen. Einer der Helfer benötigte als Folge anhaltender Hitzewirkung auch selbst die Hilfe des Rettungsdienstes.
Etwas entspannter ging es drei Kilometer weiter in der Woffelsbach zu. Hier herrschte zwar auch höchste Parknot, aber am weitläufigen neugestalteten Ufer mit der großzügigen Badeplattform am Jugendferiendorf waren die Liegeflächen bei weitem nicht ausgebucht. Zwischen Woffelsbach und dem Strandbad Eschauel suchen viele Badegäste auch immer wieder ein einsames Plätzchen — weit ab vom Massenbetrieb. Diese Form des „wilden Badens“ hat der Wasserverband Eifel-Rur zwar ausdrücklich untersagt, aber selbst vor einer Abkühlung im als Trinkwassertalsperre ausgewiesenen Obersee schrecken einige nicht zurück. Viel Betrieb herrschte auf der engen Schilsbachstraße in Woffelsbach. Die einzige Zuwegung zum Wildenhof war am Samstag kurzfristig so stark zugeparkt, dass der Rettungsweg nicht mehr gesichert war, und die Ordnungskräfte eingreifen mussten.
Im Vergleich zu anderen Sommerwochenende war es dennoch recht ruhig in der Eifel, denn in der Eifeler Tropenhitze ist für die Motorradfahrer das Fahrvergnügen in dicker Lederkleidung kein wirklicher Spaß mehr. Dennoch war die Polizei unterwegs, um Zweiradfahrer auf verbotswidrigen Strecken, wie auf der L 128 zwischen Steckenborn und Woffelsbach, zur Rede zu stellen und anschließend zur Kasse zu bitten.
Überschattet wurde der Tag jedoch von einem tragischen Badeunfall in Rurberg: Der Tod eines 23-Jährigen machte viele Menschen, die einen heißen Sommertag genießen wollten, betroffen.